Auktion: 406 / Moderne Kunst am 08.06.2013 in München button next Lot 17


17
Ernst Barlach
Der Mantelanzieher, 1913.
Bronze
Schätzung:
€ 18.000
Ergebnis:
€ 40.260

(inkl. Käuferaufgeld)
Der Mantelanzieher. 1913.
Bronze mit brauner Patina.
Laur II 219. Mit dem Namenszug sowie verso mit dem Gießerstempel "H. Noack Berlin". Einer von 12 unnummerierten Bronzegüssen. Ca. 24,4 x 17,2 x 12,3 cm (9,6 x 6,7 x 4,8 in).
Gegossen von Hermann Noack, Berlin, ab 1938, nach dem im Jahr 1913 entstandenen Gipsmodell. Es existieren keine Bronzegüsse, welche zu Lebzeiten Barlachs entstanden sind. Weitere Exemplare befinden sich in den Sammlungen des Museum Ludwig, Köln (Inv.Nr. ML/Dep. SK 7017) und im Staatlichen Museum Schwerin (o. Inv.Nr.).

Wir danken Herrn Ernst Barlach, Lizenzverwaltung GmbH & Co. KG Ernst Barlach, Ratzeburg, für die freundliche mündliche Auskunft.

PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen.

Die Ausbildung des norddeutschen Bildhauers und Grafikers Ernst Barlach beginnt in Hamburg. Hier besucht er ab 1888 die Gewerbeschule. 1891 führt ihn sein Weg an die Dresdner Akademie, wo er seine Studien im Fach Bildhauerei fortsetzt und Meisterschüler von Robert Diez wird. Gefestigt wird Barlachs gründliche akademische Ausbildung durch zwei Studienaufenthalte in Paris 1895 und 1897. Eine 1906 unternommene Russlandreise beeinflusst sein künstlerisches Schaffen nachhaltig. Die Eindrücke des urwüchsigen Bauerntums und der russischen Volkskunst schlagen sich fortan in der kraftvollen und volksnahen Gestaltungsweise seiner Skulpturen nieder. Daneben entstehen in diesen Jahren grafische Illustrationszyklen zu eigenen Dramen. 1910 lässt Barlach sich in Güstrow (Mecklenburg) nieder.

In fast einzigartiger Weise im Werk Barlachs kommt hier die Dynamik in jedem Teil dieser Figur zur Geltung. Da ist zum einen die drängende Vorwärtsbewegung, die er in einer vergleichsweise massiven Körperlichkeit verwirklicht und die dadurch umso lebensnaher wirkt. Außerdem die Rückwärtsbewegung des in den Mantelschlüpfens, die wie eine Gegenbewegung wirkt, aber doch zu einer formalen Geschlossenheit der Plastik beiträgt. Sie ist zugleich ein bemerkenswertes Beispiel für die gestalterische Kraft, zu der die deutsche Kunst in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts fähig ist.

1917 findet Barlachs erste Ausstellung bei Paul Cassirer in Berlin statt, 1919 wird er als Ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Künste zu Berlin aufgenommen. In den folgenden Jahren entstehen zahlreiche Holzschnitte, u.a. zu Goethes "Walpurgisnacht". 1928 erscheint Barlachs Autobiografie "Ein selbsterzähltes Leben". Eine umfangreiche Ausstellung seiner plastischen und grafischen Arbeiten ist 1930 in der Preußischen Akademie der Künste in Berlin zu sehen. 1933 wird dem Künstler der Orden Pour le Mérite verliehen. Noch 1935 vollendet Barlach den "Fries der Lauschenden" im Auftrag von Hermann F. Reemtsma und entwirft ein Grabmal für Theodor Däubler. In den kommenden Jahren wird er von den Nationalsozialisten verfemt. 1937 werden seine Werke aus Museen, Kirchen und von öffentlichen Plätzen systematisch entfernt. Heute gilt Ernst Barlach als einer der bedeutendsten Bildhauer der Klassischen Moderne. Hervorragende Beispiele seiner expressionistischen Holz- und Bronzefiguren sind im Güstrower Dom, in der Marburger Elisabethkirche und in der Nationalgalerie Berlin zu sehen. Sein Wohn- und Atelierhaus in Güstrow ist heute als Museum zugänglich. [JG/DB]




17
Ernst Barlach
Der Mantelanzieher, 1913.
Bronze
Schätzung:
€ 18.000
Ergebnis:
€ 40.260

(inkl. Käuferaufgeld)




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