Ohne Titel
Eiöltempera auf grundiertem Baumwollstoff, 1963
Rechts unten signiert und datiert "4. Juni 1963". 15,3 x 20,8 cm ( 6 x 8,1 in).

PROVENIENZ: Galerie Günther Franke, München.
Privatsammlung Süddeutschland, seit 1965.

Bissiers Kompositionen stecken voller Geheimnisse, die sich dem Betrachter erst nach und nach offenbaren. In einer Welt der Dinge, die nur scheinbar real sind, ordnet sich die Komposition wie ganz von selbst. Die schwebende Leichtigkeit, die Bissier hier als Grundgefühl vermittelt, ist in Wirklichkeit das Ergebnis eines langen Findungsprozesses. Bissier, der von der Neuen Sachlichkeit kam, hat mit diesen Arbeiten, die seinen Ruhm begründen, Vorstellungen einer imaginären Welt verwirklicht, die unter dem Diktat einer sublimen Ästhetik ihre faszinierende Schönheit entfalten. So wirkt alles wie nicht von dieser Welt und ist doch ihr zugehörig. Dieses kleine Universum hat seine eigenen Gesetze und eine Farbwelt, deren Tonwerte den Eindruck von Ferne und Entrückung begünstigen. Bissiers Kompositionen bieten der Kontemplation einen breiten Raum, ohne dem Betrachter eine feste Richtung zu weisen. [KD]