Auktion: 451 / Kunst nach 1945 I am 10.06.2017 in München Lot 803


803
Willi Baumeister
Montaru, 1954.
Öl
Schätzung:
€ 150.000
Ergebnis:
€ 237.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Montaru. 1954.
Öl und Kunstharz auf Hartfaserplatte.
Beye/Baumeister 1981. Links unten signiert und datiert. Verso signiert, datiert, betitelt und mit den Maßangaben bezeichnet. 23,5 x 39,6 cm (9,2 x 15,5 in).
In Original-Künstlerleiste.
Die vorliegende Arbeit gehört zu Baumeisters "Montaru"-Serie, welche zwischen 1953 und 1955 entstanden ist.
Gemälde der "Montaru"-Serie befinden sich unter anderem in den Sammlungen der Nationalgalerie Berlin, des Sprengel Museums Hannover, der Städtischen Kunsthalle Mannheim und des Karl Ernst Osthaus-Museums, Hagen.

PROVENIENZ: Privatbesitz Frankfurt a. M. (1955, wohl bei der Galerie Chichio Haller, Zürich, erworben, bis nach 2002).
Privatsammlung Saarland (vom Vorgenannten durch Erbschaft erhalten).

AUSSTELLUNG: Moderne Malerei - Frankfurter Privatbesitz, Frankfurter Kunstverein, Frankfurt a. M. 1963, Kat.-Nr. 5 mit Abb.

In der berühmten "Montaru"-Serie kulminiert Baumeisters Spätstil. Die Arbeiten dieser Werkreihe, die zwischen 1953 und 1955 entstehen und sich durch die Aufnahme, Kombination und künstlerische Weiterentwicklung von Bildelementen früherer Schaffensphasen auszeichnen, haben bereits in einzelnen Werken ab 1951 ihre stilistischen Vorläufer. So findet sich die den Bildtypus der "Montaru"-Serie auszeichnende schwarze Farbfläche, welche das Bildzentrum dominiert und fortan - wie in der vorliegenden Arbeit - in ihren Randbereichen im Sinne einer spannungsvollen Komposition zergliedert wird, bereits in dem 1952 entstandenen Gemälde "Schwarzes Phantom" (Museo Thyssen-Bornemisza, Madrid). Nur wenige Monate später, im Januar oder Februar 1953 beginnt Baumeister schließlich mit dem Gemälde "Montaru 1", welches sich heute in der Sammlung des Sprengel Museums Hannover befindet, seine bedeutende "Montaru"-Serie. Titelgebend ist eine lautmalerische Wortschöpfung des Künstlers, die sich aus den Worten "mons" bzw. "mont" (Berg) und der Klangsilbe "aru" zusammensetzt, welche auf das undurchdringliche Dunkel der Bilder anspielt und aus dem Namen des biblischen Berges Ararat abgeleitet ist. Die scheinbar schwebende schwarze Farbfläche dominiert die Komposition, sie greift über ihre durch Farbformen und kleinteilige Abspaltungen bewegten Ränder in die Fläche aus und wird auf diese Weise in das charakteristische Spannungsverhältnis zum Bildträger gebracht. Weitere Gemälde dieses eindrucksvollen Werkkomplexes befinden sich unter anderem in den Sammlungen der Nationalgalerie Berlin, der Städtischen Kunsthalle Mannheim und des Karl Ernst Osthaus-Museums, Hagen.



803
Willi Baumeister
Montaru, 1954.
Öl
Schätzung:
€ 150.000
Ergebnis:
€ 237.500

(inkl. Käuferaufgeld)