Rückseite
Weitere Abbildung
850
Gotthard Graubner
Kissenbild, 1966.
Objekt
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 68.750 (inkl. Käuferaufgeld)
Kissenbild. 1966.
Objekt . Bemaltes Schaumstoffkissen auf Leinwand, mit Perlon überspannt.
Verso signiert und schwer leserlich datiert. 80 x 80 cm (31,4 x 31,4 in).
PROVENIENZ: Sammlung Ellen Sauter, Badenweiler.
Objekt . Bemaltes Schaumstoffkissen auf Leinwand, mit Perlon überspannt.
Verso signiert und schwer leserlich datiert. 80 x 80 cm (31,4 x 31,4 in).
PROVENIENZ: Sammlung Ellen Sauter, Badenweiler.
In den Jahren 1955-1957 löst sich die Bildsprache Graubners von bis dahin verwendeten geometrischen Farbformen. Zunächst in Aquarellen, dann auch auf der Leinwand erprobt er Formen des Farbauftrags, die der vielfach aufgetragenen Farbe eine Priorität gegenüber ihrer Begrenzung in Formen und Bildrändern sichern. Um die räumliche Wirkung der Farbflächen zu verstärken, verlegt sich Graubner Anfang der 1960er Jahre darauf, die durchtränkten Kissen, mit denen er seine "Schwammgouachen" tupft, selbst ins Bild zu montieren und später durch ein Perlongewebe zu überspannen. Diese sogenannten "Kissenbilder" werden zuerst vom Düsseldorfer Galeristen Alfred Schmela ausgestellt und gelten bald als die für Graubners künstlerisches Schaffen charakteristischsten Schöpfungen. Graubner selbst hat den verdichteten, nuancenreichen und aus mehreren Lagen aufgebauten Farbraum seiner kunsthistorisch bedeutsamen "Kissenbilder" folgendermaßen beschrieben: "Der Entwicklung meiner künstlerischen Arbeit kann man stufenweise folgen. Die Farbe entfaltet sich als Farborganismus; ich beobachte ihr Eigenleben, ich respektiere ihre Eigengesetzlichkeit. So konnte sich die zweidimensionale Ausbreitung zum Leib verdichten, der Leib sich in körperloser Verdichtung im Raum als Nebel lösen. Der Nebelraum als wohl totalste Äußerung meiner Malerei beansprucht alle Sinne [..]." (Gotthard Graubner, zit. nach: Künstler. Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Ausgabe 16, München 1991, S. 15).
Graubners Schöpfungen führen uns sinnliche und durch den Einsatz des überspannenden Perlongewebes seltsam entrückte Farbwelten vor Augen, die Mark Rothkos Errungenschaften der Farbfeldmalerei aus der zweidimensionalen Begrenzung der Fläche lösen und zu einem in alle Dimensionen ausgreifenden Farbraumkörper steigern.
Graubners Schöpfungen führen uns sinnliche und durch den Einsatz des überspannenden Perlongewebes seltsam entrückte Farbwelten vor Augen, die Mark Rothkos Errungenschaften der Farbfeldmalerei aus der zweidimensionalen Begrenzung der Fläche lösen und zu einem in alle Dimensionen ausgreifenden Farbraumkörper steigern.
850
Gotthard Graubner
Kissenbild, 1966.
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€ 30.000 Ergebnis:
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