104
Emil Schumacher
Für Bernhard, 1956.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 60.000 Ergebnis:
€ 73.660 (inklusive Aufgeld)
Für Bernhard. 1956.
Öl auf Malpappe.
Rechts unten signiert und datiert. 100 x 79,5 cm (39,3 x 31,2 in).
• Frühe Arbeit aus den gesuchten 1950er Jahren.
• Mitte der 1950er Jahre gelingt es Schumacher erstmals, Farbe als Materie auf der Leinwand zu inszenieren, eine Entdeckung, die für sein gesamtes malerisches Œuvre entscheidend ist.
• Eindrucksvolle frühe Ausstellungshistorie: "Für Bernhard" ist bereits im Jahr nach seiner Entstehung in der für Schumacher so wichtigen Ausstellung "Gruppe 53" zu sehen und ist auch 1961 und 1962 in den Einzelausstellungen in der Kestner Gesellschaft, Hannover, und im Westfälischen Kunstverein in Münster vertreten.
• Vergleichbare Arbeiten aus den 1950er Jahren sind Teil bedeutender musealer Sammlungen, darunter das Metropolitan Museum of Art in New York, die Nationalgalerie Berlin und die Hamburger Kunsthalle.
• 1958 erhält Schumacher den Guggenheim Award, New York (National Section Germany) und nimmt an der XXIX. Biennale von Venedig teil, 1959 folgt die Teilnahme an der documenta II in Kassel.
Das Gemälde ist mit der Inventarnummer 0/3.984 in dem von Dr. Ulrich Schumacher angelegten Archiv der Emil Schumacher Stiftung, Hagen, aufgeführt. Wir danken Herrn Rouven Lotz, Direktor des Emil Schumacher Museum, Hagen, für die freundliche, wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Sammlung Bernhard Minetti, Berlin (1956 direkt vom Künstler erworben).
Privatsammlung Deutschland (1999 vom Vorgenannten erworben, Villa Grisebach Auktionen, Berlin, 26.11.1999).
AUSSTELLUNG: Gruppe 53, Kunsthalle Düsseldorf, 20.1.-24.2.1957.
Emil Schumacher, Kestner Gesellschaft, Hannover, 27.10.-3.12.1961, Kat.-Nr. 30.
Emil Schumacher, Westfälischer Kunstverein, Münster, 20.1.-18.2.1962 (verso mit dem Ausstellungsetikett).
Emil Schumacher. Werke aus sieben Jahrzehnten, Herforder Kunstverein im Daniel-Pöppelmann-Haus, Städtisches Museum, Herford, 5.5.-8.7.2001; Kunsthalle Emden, 3.2.-22.4.2001.
Auf dem Weg zur Avantgarde. Künstler der Gruppe 53, Museum der Stadt Ratingen, 14.9.-2.11.2003, Kat.-Nr. 58, S. 127 (m. Farbabb.).
Farben sind Feste für die Augen. Emil Schumacher zum 100. Geburtstag, Ernst-Barlach-Haus, Hamburg, 14.10.2012-27.1.2013, S. 54f. (Coverbild u. m. Farbabb., Tafel 1).
Emil Schumacher. Die Sammlung Hildegard und Ferdinand Kosfeld, Ketterer Kunst, Berlin, 18.12.2020-6.3.2021, S. 9 (m. Farbabb.).
Öl auf Malpappe.
Rechts unten signiert und datiert. 100 x 79,5 cm (39,3 x 31,2 in).
• Frühe Arbeit aus den gesuchten 1950er Jahren.
• Mitte der 1950er Jahre gelingt es Schumacher erstmals, Farbe als Materie auf der Leinwand zu inszenieren, eine Entdeckung, die für sein gesamtes malerisches Œuvre entscheidend ist.
• Eindrucksvolle frühe Ausstellungshistorie: "Für Bernhard" ist bereits im Jahr nach seiner Entstehung in der für Schumacher so wichtigen Ausstellung "Gruppe 53" zu sehen und ist auch 1961 und 1962 in den Einzelausstellungen in der Kestner Gesellschaft, Hannover, und im Westfälischen Kunstverein in Münster vertreten.
• Vergleichbare Arbeiten aus den 1950er Jahren sind Teil bedeutender musealer Sammlungen, darunter das Metropolitan Museum of Art in New York, die Nationalgalerie Berlin und die Hamburger Kunsthalle.
• 1958 erhält Schumacher den Guggenheim Award, New York (National Section Germany) und nimmt an der XXIX. Biennale von Venedig teil, 1959 folgt die Teilnahme an der documenta II in Kassel.
Das Gemälde ist mit der Inventarnummer 0/3.984 in dem von Dr. Ulrich Schumacher angelegten Archiv der Emil Schumacher Stiftung, Hagen, aufgeführt. Wir danken Herrn Rouven Lotz, Direktor des Emil Schumacher Museum, Hagen, für die freundliche, wissenschaftliche Beratung.
PROVENIENZ: Sammlung Bernhard Minetti, Berlin (1956 direkt vom Künstler erworben).
Privatsammlung Deutschland (1999 vom Vorgenannten erworben, Villa Grisebach Auktionen, Berlin, 26.11.1999).
AUSSTELLUNG: Gruppe 53, Kunsthalle Düsseldorf, 20.1.-24.2.1957.
Emil Schumacher, Kestner Gesellschaft, Hannover, 27.10.-3.12.1961, Kat.-Nr. 30.
Emil Schumacher, Westfälischer Kunstverein, Münster, 20.1.-18.2.1962 (verso mit dem Ausstellungsetikett).
Emil Schumacher. Werke aus sieben Jahrzehnten, Herforder Kunstverein im Daniel-Pöppelmann-Haus, Städtisches Museum, Herford, 5.5.-8.7.2001; Kunsthalle Emden, 3.2.-22.4.2001.
Auf dem Weg zur Avantgarde. Künstler der Gruppe 53, Museum der Stadt Ratingen, 14.9.-2.11.2003, Kat.-Nr. 58, S. 127 (m. Farbabb.).
Farben sind Feste für die Augen. Emil Schumacher zum 100. Geburtstag, Ernst-Barlach-Haus, Hamburg, 14.10.2012-27.1.2013, S. 54f. (Coverbild u. m. Farbabb., Tafel 1).
Emil Schumacher. Die Sammlung Hildegard und Ferdinand Kosfeld, Ketterer Kunst, Berlin, 18.12.2020-6.3.2021, S. 9 (m. Farbabb.).
Schumachers Schaffen ist insbesondere von außergewöhnlicher Materialität, von Farbe und der vom Motiv befreiten Form geprägt. Um 1950 wendet sich der Künstler erstmals der ungegenständlichen Malerei zu und schafft in den darauffolgenden Jahren, auch unter dem Einfluss des französischen Informel, haptisch faszinierende, fast plastische Arbeiten mit spontanem, sehr lebendigem Ausdruck. "1951 begann ich meine ersten Versuche, über das Stofflich-Strukturelle in der Malerei. Die Farbe als Stoff, als Materie, als etwas Tastbares begann mich zu interessieren. [..] Es ist kein Bild von etwas, sondern durch etwas." (Emil Schumacher. 1957, zit. nach: Ausst.-Kat. Emil Schumacher. Der Erde näher als den Sternen, Sprengel Museum Hannover, 2007)
Wie auch in der hier angebotenen frühen, farbkräftigen Arbeit mischt der Künstler seinen Farben ungewöhnliche Materialien bei, verwendet bspw. Sand oder Stoffreste, um die Plastizität und den haptischen Reiz der nun teils körnigen, teils rauen oder pastos gespachtelten Oberfläche zu erhöhen. Um "die Konsistenz der Farbe als Materie besser bestimmen zu können, stelle ich mir sie selbst aus Farbpulver und Bindemitteln her. [..] Ich liebe ihren pastosen Charakter, muß die Farbe anfassen und abtasten können. Um so aufregender, wenn sie körnig und dickflüssig ist. Sie muß zu einer [..] schrundigen Masse erstarren, die man aufkratzen kann." (Emil Schumacher, 1992, zit. nach: Ausst.-Kat. Emil Schumacher. Retrospektive, Ostfildern 1997, S. 130)
In ihrer Symbiose aus reliefartiger, pastoser Materialität des gespachtelten Farbauftrags, der mit Ritzungen und Abkratzen künstlerischen, fast zerstörerischen Bearbeitung der Oberflächenstruktur, der kräftigen, lebendigen Farbigkeit und nicht zu vergessen der malerischen Linienführung ist die hier angebotene Arbeit Sinnbild für Schumachers informelle und zugleich visionäre Malerei seiner so gesuchten frühen Schaffenszeit. [CH]
Wie auch in der hier angebotenen frühen, farbkräftigen Arbeit mischt der Künstler seinen Farben ungewöhnliche Materialien bei, verwendet bspw. Sand oder Stoffreste, um die Plastizität und den haptischen Reiz der nun teils körnigen, teils rauen oder pastos gespachtelten Oberfläche zu erhöhen. Um "die Konsistenz der Farbe als Materie besser bestimmen zu können, stelle ich mir sie selbst aus Farbpulver und Bindemitteln her. [..] Ich liebe ihren pastosen Charakter, muß die Farbe anfassen und abtasten können. Um so aufregender, wenn sie körnig und dickflüssig ist. Sie muß zu einer [..] schrundigen Masse erstarren, die man aufkratzen kann." (Emil Schumacher, 1992, zit. nach: Ausst.-Kat. Emil Schumacher. Retrospektive, Ostfildern 1997, S. 130)
In ihrer Symbiose aus reliefartiger, pastoser Materialität des gespachtelten Farbauftrags, der mit Ritzungen und Abkratzen künstlerischen, fast zerstörerischen Bearbeitung der Oberflächenstruktur, der kräftigen, lebendigen Farbigkeit und nicht zu vergessen der malerischen Linienführung ist die hier angebotene Arbeit Sinnbild für Schumachers informelle und zugleich visionäre Malerei seiner so gesuchten frühen Schaffenszeit. [CH]
104
Emil Schumacher
Für Bernhard, 1956.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
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