220
Willi Baumeister
Ideogramm I, 1937.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 40.000 Ergebnis:
€ 275.000 (inklusive Aufgeld)
Ideogramm I. 1937.
Öl auf Leinwand.
Beye/Baumeister 750. Auf dem Keilrahmen signiert und datiert "Nov. 37". Dort zusätzlich auf einem Etikett signiert sowie mit der Werknummer "664" bezeichnet. 54 x 65 cm (21,2 x 25,5 in).
Vermutlich das erste Gemälde einer insgesamt sechsteiligen "Ideogramm"-Folge mit leichten Variationen zu dieser Motivik. Die vorliegende Arbeit ist als einzige im Tagebuch des Künstlers unter dem Titel "Hieroglyphe (Ideogramm)" mit Abbildung aufgeführt.
• Eine der ersten rein abstrakten Kompositionen Willi Baumeisters aus der frühen Werkgruppe der "Ideogramme".
• Die schwebenden biomorphen Strukturen zeigen deutliche Parallelen zu zeitgenössischen Schöpfungen Hans Arps und Alexander Calders.
• 1965 auf der Baumeister-Retrospektive im Wallraf-Richartz-Museum, Köln, ausgestellt.
• Aus der Sammlung Deutsche Bank.
PROVENIENZ: Egon Vietta (1903-1959), Darmstadt (direkt vom Künstler).
Dr. Rainer Vietta, Darmstadt (verso mit dem Besitzvermerk, wohl 1959 durch Erbschaft vom Vorgenannten).
Sammlung Heinz Baumeister, Krefeld.
Galerie Gunzenhauser, München (1985).
Sammlung Deutsche Bank (vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Willi Baumeister. Gemälde und Zeichnungen, Wallraf-Richartz-Museum, Köln, 16.1.-14.3.1965; Badischer Kunstverein, Karlsruhe, 11.4.-16.5.1965, S. 16, Kat.-Nr. 17.
Willi Baumeister, Akademie der Künste, Berlin, 30.5.-4.7.1965, S. 40, Kat.-Nr. 18.
Aus Deutscher Sicht. Meisterwerke aus der Sammlung Deutsche Bank, Staatliches Puschkin-Museum für Bildende Künste, Moskau, 17.11.2004-16.1.2005.
Willi Baumeister - Figuren und Zeichen zur Erinnerung an den 50. Todestag des Künstlers, Bucerius Kunst Forum, Hamburg, 31.8.-30.10.2005; Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, 27.11.2005-29.1.2006; Von der Heydt-Museum, Wuppertal, 12.2.-26.3.2006, Kat.-Nr. 26 (mit Abb.).
LITERATUR: Will Grohmann, Willi Baumeister - Leben und Werk, Köln 1963, Kat.-Nr. 473, mit Abb. (hier unter dem Titel "Ideogramm I" geführt).
Galerie Gunzenhauser, Katalog 7, München 1984/85, S. 18, mit Abb. S. 19.
"In keiner anderen Werkgruppe Baumeisters erscheinen die Malereispuren so reduziert wie in den Ideogrammen ."
Heinz Spielmann/Karin Rhein, Willi Baumeister – Figuren und Zeichen zur Erinnerung an den 50. Todestag des Künstlers, Hamburg 2005, S. 82.
Öl auf Leinwand.
Beye/Baumeister 750. Auf dem Keilrahmen signiert und datiert "Nov. 37". Dort zusätzlich auf einem Etikett signiert sowie mit der Werknummer "664" bezeichnet. 54 x 65 cm (21,2 x 25,5 in).
Vermutlich das erste Gemälde einer insgesamt sechsteiligen "Ideogramm"-Folge mit leichten Variationen zu dieser Motivik. Die vorliegende Arbeit ist als einzige im Tagebuch des Künstlers unter dem Titel "Hieroglyphe (Ideogramm)" mit Abbildung aufgeführt.
• Eine der ersten rein abstrakten Kompositionen Willi Baumeisters aus der frühen Werkgruppe der "Ideogramme".
• Die schwebenden biomorphen Strukturen zeigen deutliche Parallelen zu zeitgenössischen Schöpfungen Hans Arps und Alexander Calders.
• 1965 auf der Baumeister-Retrospektive im Wallraf-Richartz-Museum, Köln, ausgestellt.
• Aus der Sammlung Deutsche Bank.
PROVENIENZ: Egon Vietta (1903-1959), Darmstadt (direkt vom Künstler).
Dr. Rainer Vietta, Darmstadt (verso mit dem Besitzvermerk, wohl 1959 durch Erbschaft vom Vorgenannten).
Sammlung Heinz Baumeister, Krefeld.
Galerie Gunzenhauser, München (1985).
Sammlung Deutsche Bank (vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Willi Baumeister. Gemälde und Zeichnungen, Wallraf-Richartz-Museum, Köln, 16.1.-14.3.1965; Badischer Kunstverein, Karlsruhe, 11.4.-16.5.1965, S. 16, Kat.-Nr. 17.
Willi Baumeister, Akademie der Künste, Berlin, 30.5.-4.7.1965, S. 40, Kat.-Nr. 18.
Aus Deutscher Sicht. Meisterwerke aus der Sammlung Deutsche Bank, Staatliches Puschkin-Museum für Bildende Künste, Moskau, 17.11.2004-16.1.2005.
Willi Baumeister - Figuren und Zeichen zur Erinnerung an den 50. Todestag des Künstlers, Bucerius Kunst Forum, Hamburg, 31.8.-30.10.2005; Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, 27.11.2005-29.1.2006; Von der Heydt-Museum, Wuppertal, 12.2.-26.3.2006, Kat.-Nr. 26 (mit Abb.).
LITERATUR: Will Grohmann, Willi Baumeister - Leben und Werk, Köln 1963, Kat.-Nr. 473, mit Abb. (hier unter dem Titel "Ideogramm I" geführt).
Galerie Gunzenhauser, Katalog 7, München 1984/85, S. 18, mit Abb. S. 19.
"In keiner anderen Werkgruppe Baumeisters erscheinen die Malereispuren so reduziert wie in den Ideogrammen ."
Heinz Spielmann/Karin Rhein, Willi Baumeister – Figuren und Zeichen zur Erinnerung an den 50. Todestag des Künstlers, Hamburg 2005, S. 82.
Wunderbar leicht sind die Kompositionen der kleinen Werkgruppe der "Ideogramme", welche Baumeister selbst in seinen Aufzeichnungen auch als "Hieroglyphe" bezeichnet hat. In perfekter, schwebender Balance präsentieren sich die schwarzen, klar konturierten Formen zueinander austariert in spannungsvoller Distanz vor monochromem Grund. Nichts stört unseren Blick, mit dem wir dem sanften Schwingen der Kontur folgen. All das ruft zwangsläufig Parallelen zu den berühmten Mobiles Alexander Calders wach, mit denen der amerikanische Künstler ebenfalls um die Mitte der 1930er Jahre zu experimentieren beginnt. "Ideogramm I" gehört zu Baumeisters ersten konsequent abstrakten Schöpfungen, die sich nicht nur formal, sondern auch durch ihren Titel jeglicher figürlicher Assoziation verweigern. Baumeister hat eine starke Affinität zum Zeichen, das er in den 1940er Jahren einmal als "Urform des Bildhaften" bezeichnet, als "die erste und vielleicht reinste Position des Optisch-Visuellen" (zit. nach: Beye/Baumeister, Bd. I, S. 14). Neben Calder erinnern die schwarzen Gebilde auf Baumeisters eindrucksvoller Komposition mit ihrer reduzierten biomorphen Formsprache auch an die zeitgenössischen Schöpfungen des deutsch-französischen Künstlers Hans Arp. Die fast gleichaltrigen Künstler Arp und Baumeister kamen bereits früh über den Dadaisten Kurt Schwitters in Kontakt. Vermutlich begann ihre Freundschaft und ihr künstlerischer Austausch bereits in den 1920er Jahren in Paris. Für 1930 schließlich ist ein Zusammentreffen beider Künstler in der französischen Hauptstadt belegt und 1938, also im Jahr nach der Entstehung der vorliegenden Komposition, besichtigt Arp die von Baumeister 1937/38 in der Kunsthalle Basel zum Schutz vor den Nationalsozialisten deponierten Kunstwerke. Für die Nachkriegszeit sind gegenseitige Atelierbesuche und der Austausch von Kunstwerken und künstlerischen Positionen dokumentiert. Baumeister und Arp sind zudem Mitglieder der avantgardistischen Pariser Künstlergruppe "Abstraction Création", der 1931 auch der amerikanische Künstler Alexander Calder beitritt. Die minimalistische Komposition von "Ideogramm I" ist also nicht nur eine herausragend starke Komposition, sondern auch ein eindrucksvolles künstlerisches Dokument von Baumeisters internationalem künstlerischen Austausch in den 1930er Jahren. Baumeister, der ab 1946 als Professor an der Stuttgarter Kunstakademie lehrt, zählt heute zu den wichtigsten deutschen Avantgarde-Künstlern seiner Zeit und zu den wegweisenden Vertretern der Nachkriegsmoderne. Zuletzt hat 2014 das MKM Museum Küppersmühle, Duisburg, in der Ausstellung "Willi Baumeister International" Baumeisters Werdegang vom Stuttgarter Kunststudenten zum gefeierten Nachkriegskünstler in einer umfassenden Ausstellung nachgezeichnet. [JS]
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Willi Baumeister
Ideogramm I, 1937.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 40.000 Ergebnis:
€ 275.000 (inklusive Aufgeld)
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