Auktion: 547 / Modern Art am 09.12.2023 in München
Lot 122002033

122002033
Carl Grossberg
Markststraße in Bad Tölz, 1934.
Öl auf Holz
Schätzpreis: € 25.000 - 35.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Markststraße in Bad Tölz. 1934.
Öl auf Holz.
Rechts unten signiert und datiert. Verso von fremder Hand bezeichnet. 64 x 383 cm (25,1 x 150,7 in).
Im Originalrahmen.
• Gemälde in einem außergewöhnlichen Format.
• Seit der Entstehung erstmals auf dem Kunstmarkt.
• Neusachliche Darstellung der malerischen Fassaden der charakteristischen Häuserreihen in der Marktstraße in Bad Tölz.
• Aktuell zeigt das Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk Werke von Carl Grossberg in der Ausstellung "Allemagne/Années 20/Nouvelle Objectivité/August Sander“, die zuvor im Centre Pompidour, Paris zu sehen war.
PROVENIENZ: Privatsammlung, Bad Tölz (direkt vom Künstler).
Seither Familienbesitz.
Öl auf Holz.
Rechts unten signiert und datiert. Verso von fremder Hand bezeichnet. 64 x 383 cm (25,1 x 150,7 in).
Im Originalrahmen.
• Gemälde in einem außergewöhnlichen Format.
• Seit der Entstehung erstmals auf dem Kunstmarkt.
• Neusachliche Darstellung der malerischen Fassaden der charakteristischen Häuserreihen in der Marktstraße in Bad Tölz.
• Aktuell zeigt das Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk Werke von Carl Grossberg in der Ausstellung "Allemagne/Années 20/Nouvelle Objectivité/August Sander“, die zuvor im Centre Pompidour, Paris zu sehen war.
PROVENIENZ: Privatsammlung, Bad Tölz (direkt vom Künstler).
Seither Familienbesitz.
Das Ensemble der Tölzer Markstraße wird in der bayerischen Denkmalliste als einer der eindrucksvollsten Straßenzüge Oberbayerns benannt. Die seit dem Mittelalter errichteten Gebäude erhielten nach 1900 durch die Vorbledung historisierender Fassaden durch den Münchener Architekten Gabriel von Seidl ein einheitliches und heiteres Erscheinungsbild. Carl Grossberg bildet diese Ansicht in freier und keineswegs wirklichkeitsgetreuer Weise ab. Es gelingt ihm ein Abbild dieses städteplanerischen Meisterstücks in klarer Kühlheit. Alles heimatlich-heimelige ist zu Gunsten der geklärten, sachlichen Formen reduziert. Den Auftrag erhält Carl Grossberg von der Familie Feile, denn der Schwiegervater von Peter Feile, einem guten Freund Grossbergs, hat das Haus in der Marktstraße erworben und ist der Verpächter des hier beheimateten Cafe und Weinhauses Ott. Eine Postkarte zeugt noch vom ursprünglichen Ort der Hängung.
Peter Feile, im Besitz dessen Familie dieses außergewöhnliche Werk war, ist ein enger Freund von Carl Grossberg. Peter Feile ist bekannt als einer der wichtigsten Vertreter des Neuen Bauens in Bayern. Mit den Musterhäusern der Lerchenhainsiedlung in Würzburg errichtet er die ersten Flachdach-Wohnhäuser in Bayern. Mit zunehmendem Einfluss der Nationalsozialisten auf die planerischen Vorgaben wird der sogenannte "Heimatschutzstil" das Maß aller Dinge. Dieser rückwärts gewandt Stil greift letztlich auf Ideen, wie sie Gabriel von Seidl in der Marktstraße in Tölz verwirklicht hat, zurück.
Unter diesem Aspekt bekommt das scheinbar emotionslose Gemälde einen neuen Anflug. Grossberg hat seinem Freund Feile eine Tölz-Ansicht gearbeitet, die so gesehen auch als Kritik an der Rückwärtsgewandheit der NS-Baurichtlinien verstanden werden kann. Denn Feile war eigentlich ein überzeugter "Bauhäusler" der sich aber unter dem Druck der politischen Entwicklung dem von oben verordneten Heimatschutzstil untergordnet hat.
Feile selbst wird nach dem Krieg nach Bad Tölz ziehen und sein weiteres Leben dort verbringen. [EH]
Peter Feile, im Besitz dessen Familie dieses außergewöhnliche Werk war, ist ein enger Freund von Carl Grossberg. Peter Feile ist bekannt als einer der wichtigsten Vertreter des Neuen Bauens in Bayern. Mit den Musterhäusern der Lerchenhainsiedlung in Würzburg errichtet er die ersten Flachdach-Wohnhäuser in Bayern. Mit zunehmendem Einfluss der Nationalsozialisten auf die planerischen Vorgaben wird der sogenannte "Heimatschutzstil" das Maß aller Dinge. Dieser rückwärts gewandt Stil greift letztlich auf Ideen, wie sie Gabriel von Seidl in der Marktstraße in Tölz verwirklicht hat, zurück.
Unter diesem Aspekt bekommt das scheinbar emotionslose Gemälde einen neuen Anflug. Grossberg hat seinem Freund Feile eine Tölz-Ansicht gearbeitet, die so gesehen auch als Kritik an der Rückwärtsgewandheit der NS-Baurichtlinien verstanden werden kann. Denn Feile war eigentlich ein überzeugter "Bauhäusler" der sich aber unter dem Druck der politischen Entwicklung dem von oben verordneten Heimatschutzstil untergordnet hat.
Feile selbst wird nach dem Krieg nach Bad Tölz ziehen und sein weiteres Leben dort verbringen. [EH]
122002033
Carl Grossberg
Markststraße in Bad Tölz, 1934.
Öl auf Holz
Schätzpreis: € 25.000 - 35.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.

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