Auktion: 546 / 19th Century Art am 09.12.2023 in München Lot 366


366
Edward Cucuel
Waldschatten, Um 1910-20.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 30.000 - 40.000
+
Waldschatten. Um 1910-20.
Öl auf Leinwand.
Links unten signiert. Verso auf dem Keilrahmen erneut signiert sowie betitelt. 61 x 50 cm (24 x 19,6 in).

• Charakteristisches Motiv im Schaffen Cucuels, der sich vor allem den eleganten Frauengestalten in der Natur widmet
• Cucuel zeigt sein malerisches Können im lebhaften Wechsel von Licht und Schatten, die die sommerliche Leichtigkeit spürbar machen
• In der pastosen, impressionistischen Malweise fasziniert besonders das schillernde nuancenreiche Farbenspiel
.

PROVENIENZ: Privatsammlung Baden-Württemberg.

Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 14.58 h +/- 20 Min.

Das Werk Edward Cucuels ist ab den 1910er Jahren geprägt durch eine heitere, unbeschwerte Freiluftmalerei, die er zunächst mit seinem Freund und Lehrmeister Leo Putz in Hartmannsberg am Chiemsee betreibt. Hier arbeiten die Maler über vier Jahre hinweg jeden Sommer Seite an Seite. Zuvor ist er hauptsächlich als Grafiker und Illustrator für die Presse tätig, unter anderem in den 1890er Jahren in New York, nachdem er in seiner Geburtsstadt San Francisco an der Kunstakademie und in Paris an der fortschrittlichen Académie Julian studiert hat. Ab 1914 ist Cucuel am Ammersee und anschließend am Starnberger See südlich von München ansässig, wo er eine Villa mit weitläufigem Seegrundstück besitzt. Dort führt er die zuvor gewählte Motivik fort: junge, elegant gekleidete Damen, die lässig drapiert im Grünen ihrem Freizeitvergnügen nachgehen. Im Stil unabhängiger von Putz werdend, fängt Cucuel seine Bilder durch einen ungebrochen flüssig bis flüchtigen Pinselduktus in satten Farbtönen von hoher Leuchtkraft ein. Den besonderen Reiz von Edward Cucuels Gemälden macht ihre spürbare Leichtigkeit und nonchalante Eleganz aus. Die Inszenierung der Modelle lässt die Grenze zwischen Pose und unbeobachteter Spontaneität verschwimmen, in der lockeren Ausführung erscheint die Malerei als angenehmer sommerlicher Zeitvertreib. Häufig verwendet er dabei nicht nur den Pinsel, sondern trägt die Farbe in breiten Strichen mit dem Malmesser auf, wodurch seine Motive trotz der hellen, pastelligen Farben eine solide Körperlichkeit erlangen. Insbesondere die Welt der schönen, unbeschwerten jungen Frau in sommerlicher Landschaft ist eines der erfolgreichsten Motive von Edward Cucuel. Seine Bilder vom Ufer des Starnberger Sees und dem zur Villa gehörenden Park sowie der kleinen, lichterfüllten Wäldchen im Umland sind Ausdruck einer Lebenshaltung, die gleichzeitig charakteristisch für eine bestimmte Gesellschaftsschicht ist, der der Maler in seiner vom Spätimpressionismus beeinflussten Malweise auf exemplarische Weise huldigt. Irisierende Lichtreflexe auf der weißen Kleidung der Damen, hier vor dem intensiven Grün der Zweige und des von einzelnen Sonnenflecken erhellten Erdbodens, geben der Szene jenen imaginären Zauber des optisch Entrückten, der für viele Arbeiten Cucuels aus dieser Epoche so charakteristisch ist. [KT]




Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Edward Cucuel "Waldschatten"
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Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.