Auktion: 545 / Evening Sale am 08.12.2023 in München Lot 64


64
Laura Owens
Untitled, 1995.
Öl und Acryl auf Leinwand
Schätzpreis: € 120.000 - 160.000
+
Untitled. 1995.
Öl und Acryl auf Leinwand.
Verso auf der umgeschlagenen Leinwand signiert. 305 x 244 cm (120 x 96 in).

• Laura Owens erhält mit 29 Jahren bereits den renommierten Baloise Kunst-Preis der Art Basel.
• Kurz darauf folgen Einzelausstellungen im Gardner Museum, Boston, und im Museum of Contemporary Art, Los Angeles.
• Zahlreiche Einzelausstellungen internationaler Museen folgen, zuletzt: Cleveland Museum of Art, Dallas Museum of Art, Museum of Contemporary Art, Los Angeles, und Whitney Museum of American Art, New York.
• Ihre Werke befinden sich heute in bedeutenden öffentlichen Sammlungen, wie: Art Institute of Chicago, Centre Georges Pompidou, Paris, Metropolitan Museum of Art, New York, Museum of Modern Art, New York, und Tate Modern, London.
• Das vielbeachtete Frühwerk ist von großer Seltenheit auf dem internationalen Auktionsmarkt.
• Vertreten von Gisela Capitain, Köln
.

PROVENIENZ: Rosamund Felsen Gallery, Los Angeles,
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (2005 erworben über Phillips de Pruy, New York).

AUSSTELLUNG: Rosamund Felsen Gallery, Santa Monica, 1995 (verso auf dem Keilrahmen mit einem Etikett).
Painting Invitational, Regen Projects, Los Angeles, 25.2.-28.3.1995.

LITERATUR: Phillips de Pury, New York, 13.5.2005, Sale NY 01024, Lot 1303.

Aufrufzeit: 08.12.2023 - ca. 19.06 h +/- 20 Min.

Laura Owens steht für eine der ganz wichtigen Positionen in der zeitgenössischen Kunst der USA. Die Künstlerin, die in Los Angeles lebt, beschäftigt sich in ihren wohlkomponierten Gemälden ausführlich mit den Fragen der Raumwahrnehmung. Dabei geht es um den Bildraum und den das Bild umgebenden Raum. Wie wirkt ein Bild das eigentlich nur aus Flächen besteht auf der Fläche der Wand? Endet ein Bild im Rahmen oder reicht es in den umgebenden Raum hinaus? So bestimmt auch hier in dieser schönen frühen Arbeit die Ausdrucksform des Raumes das Bild. Es öffnet sich ein vielfältiger 'open space'. Einerseits ist der gezeigte Raum begrenzt, man scheint in ein Zimmer zu blicken. Ein durch nicht vorhandene perspektivische Begrenzungen definierter gelber Raum tut sich auf. Nur wenige, wie zufällig platzierte Gegenstände definieren die Imagination des Räumlichen: oben links ein spielerisches rotes Gebilde aus Kreisen, rechts oben in der Ecke ein erhaben ausgebildetes, treppenartiges Gebilde. Es ist nicht klar, was diese Dinge darstellen. Unten definiert die raumgreifende Konturlinie der grünen Fläche den Raum, auf ihr liegt eine klecksige, rote Münze, die einen Frauenkopf zeigt, rechts darüber, gleich einem Loch, ein schwarzer Kreis in der gelben Fläche. Die grüne Fläche könnte ein Boden sein, es könnte aber auch ein nach unten offener Raum sein, der sich wolkenhaft verliert.

Laura Owens beginnt ihre Ausbildung an der Ostküste der USA an der Rhode Island School of Design. Hier erhält sie eine sehr fundierte klassische Ausbildung. Fragen der zeitgenössischen Kunst werden dort jedoch nicht diskutiert, ihre Lehrer beschreibt sie größtenteils als vom Bauhaus geprägt. Als Gegenpol und Erweiterung wechselt Owens anschließend an das California Institute of Arts in Valencia, Los Angeles. Hier beschäftigt sie sich stärker mit der Minimal Art und Konzeptkunst. In der formalen Praxis einen Weg zur Abstraktion zu finden, der einen emotionalen und psychologischen Bezug herzustellen vermag, ist ihr wichtig.

Ihre Fragestellungen sind hoch komplex. Laura Owens geht den Weg über die Auseinandersetzung mit dem Raum, dieses Thema hat sie in vielfältiger Weise bis heute weiterentwickelt. Die oftmals pastelligen Farbtöne einer mädchenhaft anmutenden Farbpalette stellen diese Diskussion in ein leichtes, schwereloses Umfeld. Die Gemälde wirken freundlich, trotz der grundlegenden Hinterfragung des Raumes mit allen seinen Untiefen. Unser Gemälde steht am Anfang dieser Entwicklung. 1999 erhält Laura Owens mit erst 29 Jahren als erste Preisträgerin überhaupt den neu geschaffenen Baloise Kunst-Preis der Art Basel. Die Werke von Laura Owens haben besonders in den USA schon früh große Anerkennung gefunden, 2003 stellt sie im Museum of Contemporary Art in Los Angeles aus, zudem 2006 in der Kunsthalle Zürich, 2007 im Bonnefanten Museum, Maastricht, um nur wenige Stationen zu nennen. Zuletzt widmet ihr 2021 das Cleveland Museum of Art in Cleveland, Ohio, mit "Laura Owens: Rerun" eine Einzelausstellung. [EH]




Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Laura Owens "Untitled"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

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Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.