Auktion: 560 / Evening Sale am 06.12.2024 in München Lot 124000730
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124000730
Katharina Grosse
Ohne Titel, 2009.
Erde und Acryl auf Leinwand
Schätzpreis: € 150.000 - 250.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Ohne Titel. 2009.
Erde und Acryl auf Leinwand.
Verso signiert, datiert sowie mit der Werknummer "2009/1027 L" und zwei Richtungspfeilen bezeichnet. Von der Künstlerin als Hoch- und Querformat freigegeben. 258,6 x 394,5 cm (101,8 x 155,3 in).
[KT].
• Kalkulierte Vielschichtigkeit: komplexe und progressive Komposition durch den Einsatz des Materials Erde.
• Reliefartige Strukturen erzeugen eine besondere haptische Komponente und faszinierende Tiefenwirkung.
• Grosses monumentale Werke sind raumfüllende Farberlebnisse.
• Ihre Werke befinden sich in zahlreichen renommierten internationalen Sammlungen, darunter das Kunsthaus Zürich, die Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, und das Centre Pompidou, Paris.
• Zuletzt wird Grosse mit spektakulären Einzelausstellungen im Hamburger Bahnhof, Berlin (2020/21), und in der Albertina Wien (2023/24), geehrt. Bis September 2024 zeigte das Kunstmuseum Bonn die Retrospektive "Katharina Grosse. Studio Paintings 1988–2023", die zuvor in der Schweiz und den Vereinigten Staaten zu sehen war.
Wir danken dem Studio Katharina Grosse, Berlin, für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder, Wien.
Privatsammlung Süddeutschland (2009 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Generations Part I. Künstlerinnen im Dialog, Sammlung Goetz, München, 22.2.-30.6.2018.
LITERATUR: Ingvild Goetz, Leo Lencsés, Karsten Löckemann (Hrsg.), Generations - Künstlerinnen im Dialog Part I, II, III, Berlin 2019, Abb. S. 57 u. S. 208.
Erde und Acryl auf Leinwand.
Verso signiert, datiert sowie mit der Werknummer "2009/1027 L" und zwei Richtungspfeilen bezeichnet. Von der Künstlerin als Hoch- und Querformat freigegeben. 258,6 x 394,5 cm (101,8 x 155,3 in).
[KT].
• Kalkulierte Vielschichtigkeit: komplexe und progressive Komposition durch den Einsatz des Materials Erde.
• Reliefartige Strukturen erzeugen eine besondere haptische Komponente und faszinierende Tiefenwirkung.
• Grosses monumentale Werke sind raumfüllende Farberlebnisse.
• Ihre Werke befinden sich in zahlreichen renommierten internationalen Sammlungen, darunter das Kunsthaus Zürich, die Städtische Galerie im Lenbachhaus, München, und das Centre Pompidou, Paris.
• Zuletzt wird Grosse mit spektakulären Einzelausstellungen im Hamburger Bahnhof, Berlin (2020/21), und in der Albertina Wien (2023/24), geehrt. Bis September 2024 zeigte das Kunstmuseum Bonn die Retrospektive "Katharina Grosse. Studio Paintings 1988–2023", die zuvor in der Schweiz und den Vereinigten Staaten zu sehen war.
Wir danken dem Studio Katharina Grosse, Berlin, für die freundliche Auskunft.
PROVENIENZ: Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder, Wien.
Privatsammlung Süddeutschland (2009 vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: Generations Part I. Künstlerinnen im Dialog, Sammlung Goetz, München, 22.2.-30.6.2018.
LITERATUR: Ingvild Goetz, Leo Lencsés, Karsten Löckemann (Hrsg.), Generations - Künstlerinnen im Dialog Part I, II, III, Berlin 2019, Abb. S. 57 u. S. 208.
Katharina Grosse zählt zu den profiliertesten Malerinnen der internationalen Gegenwartskunst. Ihre Arbeiten überschreiten die klassischen Grenzen der Malerei und dehnen diese in den Raum aus. "Farbe ist etwas sehr Intimes. Sie löst sofort Reaktionen aus", erklärt die Künstlerin und gibt damit einen Einblick in ihren schöpferischen Prozess, der oft performativen Charakter annimmt. Ungemischte Industriefarben fügen sich in ihren Werken zu vielschichtigen, polychromen Farbkompositionen zusammen. Dabei entstehen optische Verflechtungen, die durch Schablonen, Risse und Schnitte erzeugt werden und traditionelle Vorstellungen von Malerei radikal in Frage stellen. Ein zentrales Element ihrer Kunst ist der dynamische Farbauftrag, der sich in vielen Fällen auf ungewöhnliche Bildträger wie Wände, Böden oder sogar Außenfassaden erstreckt. Diese strukturelle Offenheit verleiht ihrer Arbeit eine immersive Dimension, die die Betrachter förmlich in den Farbraum hineinzuziehen scheint. Der Raum verschmilzt mit der Farbe, und die Grenze zwischen Kunst und Umgebung löst sich auf.
Neben der Technik des Sprühens, bei der Grosse die Spraypistole als ihr markantestes Werkzeug einsetzt, experimentiert die Künstlerin auch intensiv mit natürlichen Materialien wie Erde. Dieses organische Element bringt ein unvorhersehbares, beinahe anarchisches Moment in ihre Arbeiten, das sie bewusst einsetzt, um der technischen Präzision der Industriefarben einen natürlichen Kontrast entgegenzusetzen. Das Material Erde steht für eine physische und metaphorische Schwere, die Grosses Arbeit eine zusätzliche Dimension verleiht und ihre künstlerische Auseinandersetzung mit der Natur intensiviert. Seit den 1990er Jahren erforscht Grosse kontinuierlich neue Möglichkeiten des Farbauftrags. Besonders bemerkenswert ist dabei ihre Verwendung von Farbe als skulpturalem Element. Ob lasierend aufgetragen, mal in dichten, krustigen Schichten oder nahezu transparent und nebelartig – die verschiedenen Texturen und Aggregatzustände der Farbe stehen im Zentrum ihrer Kunst. Bei der Biennale in Sydney 1998 sprühte Grosse erstmals direkt auf architektonische Strukturen, ein Moment, der als Meilenstein in ihrer künstlerischen Entwicklung gilt. Diese Technik erweiterte sie später, etwa in ihrer spektakulären Installation im Hamburger Bahnhof in Berlin 2020/21, wo farbige Schichten über plastische Styroporgebilde krochen und so den Innen- und Außenraum miteinander verbanden. Hier zeigte sich besonders ihre Nähe zur Graffitikunst: Die gesprühte Farbe, die sich in Linien und Flächen über die Strukturen legt, erinnert stark an die jugendliche Rebellion und den Ausdruck dieser urbanen Kunstform. In einigen ihrer jüngeren Werke erzeugt Grosse einen dreidimensionalen Effekt, indem sie Sand auf die Leinwand aufträgt und diesen mit Farbpigmenten einfärbt. So entstehen Farbschollen, die über einem dynamischen Liniennetz zu schweben scheinen. Diese Methode zeigt ihren Ansatz, Farbe und Material auf ungewöhnliche Weise zu kombinieren und den Bildraum in neue Dimensionen zu erweitern. Das Zusammenspiel von industriellen Farben und natürlichen Materialien wie Erde und Sand verleiht Grosses Arbeiten zudem eine unkontrollierbare, rohe Energie. Diese Balance zwischen Chaos und Kontrolle, zwischen Natur und Technik prägt Katharina Grosses Kunst maßgeblich und macht jedes ihrer Werke zu einer vielschichtigen und dynamischen visuellen Erfahrung. [KT]
Neben der Technik des Sprühens, bei der Grosse die Spraypistole als ihr markantestes Werkzeug einsetzt, experimentiert die Künstlerin auch intensiv mit natürlichen Materialien wie Erde. Dieses organische Element bringt ein unvorhersehbares, beinahe anarchisches Moment in ihre Arbeiten, das sie bewusst einsetzt, um der technischen Präzision der Industriefarben einen natürlichen Kontrast entgegenzusetzen. Das Material Erde steht für eine physische und metaphorische Schwere, die Grosses Arbeit eine zusätzliche Dimension verleiht und ihre künstlerische Auseinandersetzung mit der Natur intensiviert. Seit den 1990er Jahren erforscht Grosse kontinuierlich neue Möglichkeiten des Farbauftrags. Besonders bemerkenswert ist dabei ihre Verwendung von Farbe als skulpturalem Element. Ob lasierend aufgetragen, mal in dichten, krustigen Schichten oder nahezu transparent und nebelartig – die verschiedenen Texturen und Aggregatzustände der Farbe stehen im Zentrum ihrer Kunst. Bei der Biennale in Sydney 1998 sprühte Grosse erstmals direkt auf architektonische Strukturen, ein Moment, der als Meilenstein in ihrer künstlerischen Entwicklung gilt. Diese Technik erweiterte sie später, etwa in ihrer spektakulären Installation im Hamburger Bahnhof in Berlin 2020/21, wo farbige Schichten über plastische Styroporgebilde krochen und so den Innen- und Außenraum miteinander verbanden. Hier zeigte sich besonders ihre Nähe zur Graffitikunst: Die gesprühte Farbe, die sich in Linien und Flächen über die Strukturen legt, erinnert stark an die jugendliche Rebellion und den Ausdruck dieser urbanen Kunstform. In einigen ihrer jüngeren Werke erzeugt Grosse einen dreidimensionalen Effekt, indem sie Sand auf die Leinwand aufträgt und diesen mit Farbpigmenten einfärbt. So entstehen Farbschollen, die über einem dynamischen Liniennetz zu schweben scheinen. Diese Methode zeigt ihren Ansatz, Farbe und Material auf ungewöhnliche Weise zu kombinieren und den Bildraum in neue Dimensionen zu erweitern. Das Zusammenspiel von industriellen Farben und natürlichen Materialien wie Erde und Sand verleiht Grosses Arbeiten zudem eine unkontrollierbare, rohe Energie. Diese Balance zwischen Chaos und Kontrolle, zwischen Natur und Technik prägt Katharina Grosses Kunst maßgeblich und macht jedes ihrer Werke zu einer vielschichtigen und dynamischen visuellen Erfahrung. [KT]
124000730
Katharina Grosse
Ohne Titel, 2009.
Erde und Acryl auf Leinwand
Schätzpreis: € 150.000 - 250.000
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