Auktion: 563 / Modern Art Day Sale am 07.12.2024 in München Lot 214


214
Käthe Kollwitz
Schwangere, 1920.
Kohlezeichnung
Schätzpreis: € 40.000 - 60.000
+
Schwangere. 1920.
Kohlezeichnung.
Rechts unten signiert. Auf Velin. 60 x 45 cm (23,6 x 17,7 in), Blattgröße. [AW].

• Wichtige Vorzeichnung zu dem Holzschnitt "Die Witwe I" in der Folge "Krieg".
• Käthe Kollwitz gehört zu den wichtigsten deutschen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts.
• Das Städel Museum in Frankfurt am Main würdigte Käthe Kollwitz jüngst mit einer umfassenden Ausstellung vom 20. März bis 9. Juni 2024.
• Werke der Künstlerin befinden sich in renommierten internationalen Sammlungen, darunter das National Museum of Modern Art, Tokio, das Museum Folkwang, Essen, sowie das Museum of Modern Art, New York
.

PROVENIENZ: Sammlung Salman Schocken, Israel und USA (wohl bis 1967: Hauswedell).
Sammlung S. Muhlstock, Montreal.
Privatsammlung.
Sammlung Schweiz.

AUSSTELLUNG: Fixsterne. 100 Jahre Kunst auf Papier. Adolph Menzel bis Kiki Smith, Stiftung Schleswig Holsteinische Landesmuseen, Schloss Gottdorf, 31.5.-20.9.2009, S. 45 (m. Abb.).
Wunder auf Papier - über 100 Jahre Zeichenkunst, Kunsthaus Villa Jauss, Oberstdorf, 23.7.-3.10.2010 (m. Abb.).
Painting Still Alive. On the Way to Modernity, Centre of Contemporary Art, Torun (Polen), 11.11.2018-13.1.2019, S. 106 (m. Abb.).

LITERATUR: Otto Nagel, Werner Timm, Käthe Kollwitz. Die Handzeichnungen, Berlin 1972, WVZ-Nr. 855 (m. Abb.).
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Dr. Ernst Hauswedell, Hamburg, 152. Auktion, 5.6.1967, Los 850 (m. Abb. S. 105).

"Ich will wirken in dieser Zeit."
Käthe Kollwitz, Tagebücher, 1922

Aufrufzeit: 07.12.2024 - ca. 14.38 h +/- 20 Min.

Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Elend des Menschen ist zentral in Käthe Kollwitz' Œuvre. Themen wie Mutter und Kind, Krieg oder Tod finden Eingang in ihre Arbeit. Die eindrucksvolle Kohlezeichnung "Schwangere" ist eine Vorstudie für Blatt 4 "Die Witwe I" der Holzschnittfolge "Krieg" von 1922/23 und ebenfalls in diese Thematik einzuordnen. Im Gegensatz zur endgültigen grafischen Fassung ist die Schwangere hier nur mit einem karierten Rock und einem dunklen Umhang, der die Brust freilässt, bekleidet. Der Kopf ist nach rechts gesenkt und die Arme hängen seitlich herunter. Die Figur vermittelt uns ein bedrückendes und müdes Gefühl, dem Titel des späteren Holzschnittes entnehmen wir den Grund für diese Niedergeschlagenheit. Käthe Kollwitz zeigt hier eine schwangere junge Frau, der für immer unbekannte Kindsvater wohl kurz zuvor im Krieg gefallen, traurig und ratlos in die Zukunft blickend. Kaum eine Künstlerin vermag es so wie Kollwitz, derart grausame Themen erbarmungslos, aber bei Weitem nicht gefühllos auf das Papier zu bringen. Ihr Können bringt ihr 1919 als erster Frau die Mitgliedschaft in der Preußischen Akademie der Künste und gleichzeitig den Professorentitel ein. Bereits 1901 wird sie Mitglied in der Berliner Secession und so wird sie zu einer wichtigen Größe zunächst in der Kunst des Kaiserreiches und später der Weimarer Republik. Doch direkt nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird Kollwitz zum Austritt aus der Akademie gezwungen, wird ihres Amtes als Leiterin der Meisterklasse für Grafik enthoben und mit einem indirekten Ausstellungsverbot belegt. Die Schrecken der Gesellschaft und die Schrecken des Krieges bleiben zeitlebens der künstlerische Motor für Käthe Kollwitz' Arbeiten, was die "Schwangere" von 1920 außerordentlich belegt. [AW]




Aufgeld und Steuern zu Käthe Kollwitz "Schwangere"
Dieses Objekt wird differenzbesteuert, zuzüglich einer Einfuhrumsatzabgabe in Höhe von 7 % (Ersparnis von etwa 5 % im Vergleich zur Regelbesteuerung) oder regelbesteuert angeboten.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

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