Auktion: 560 / Evening Sale am 06.12.2024 in München Lot 4


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Katharina Grosse
Ohne Titel, 2011.
Acryl auf Leinwand
Schätzpreis: € 120.000 - 180.000
+
Ohne Titel. 2011.
Acryl auf Leinwand.
Verso signiert, datiert sowie mit der Werknummer "2011/1031 L" und den Maßangaben versehen. 180 x 150 cm (70,8 x 59 in).
[KA].

• Grosses charakteristische Regenbogenpalette leuchtet vor hellen und dunklen Farbschichten.
• Die Künstlerin transzendiert die Grenzen der Zweidimensionalität und zaubert ein immersives Gefühl von Raum und Unendlichkeit.
• Weitere Werke sind Teil von renommierten Sammlungen weltweit, darunter das Kunsthaus Zürich, das Arken Museum of Modern Art, Kopenhagen, das Istanbul Modern, die Staatlichen Museen, Berlin, und das Museum of Modern Art, New York.
• Nächstes Jahr wird die Staatsgalerie Stuttgart Katharina Grosse mit der "Großen Landesausstellung 2025" würdigen
.

Die Arbeit ist unter der Archivnummer "2011/1031" im Studio Katharina Grosse, Berlin, verzeichnet. Wir bedanken uns für die freundliche Auskunft.

PROVENIENZ: Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälder, Wien (verso auf dem Rahmen mit einem Etikett).
Privatsammlung (2013 vom Vorgenannten erworben).
Vom jetzigen Eigentümer vom Vorgenannten erworben.

Aufrufzeit: 06.12.2024 - ca. 17.06 h +/- 20 Min.

Seit dem Beginn ihres künstlerischen Schaffens in den späten 1980er Jahren ist Katharina Grosse auf einer ständigen Mission, um die Grenzen des konventionellen malerischen Mediums kontinuierlich und unermüdlich zu erweitern. Für die Künstlerin gibt es keine Unterscheidung zwischen Malerei, Skulptur und Architektur. Nichts ist ein Hindernis, die Welt ist ihre Leinwand. Mit ihren In-situ-Gemälden, für die sie mit der Spritzpistole die explosiven Farbtöne direkt auf die unmittelbare Umgebung sowie auf gefundene Materialien und großformatige Skulpturen aus Polyurethan, Polystyrol oder Gussmetall sprüht, ist Grosse zu einer der wichtigsten und bekanntesten abstrakten Künstlerinnen der Gegenwartskunst geworden. Ohne ein festes Ziel vor Augen, nähert sie sich in ihrer Arbeit einem reinen Prozess künstlerischer Entdeckung. Weder die Größe des Formats, noch die Farbvielfalt noch die genauen Beziehungen von Kontrast und Überlagerung auf der Malfläche werden im Voraus berechnet. Vielmehr steht für Katharina Grosse der Akt des Malens selbst im Mittelpunkt. Sie versteht Malerei als eine prozessorientierte Praxis, die von Fluss und Widerstand geprägt ist, sowohl im mentalen als auch im physischen Sinne: "Meine Malereien sind 'Aufführungen', in denen Emotionen, Intentionen und Strukturen verdichtet sind" (Katharina Grosse, zit. nach: Katharina Grosse. Studio Paintings 1988-2022, Berlin 2022, S. 193). Auf diese Weise übernimmt sie ganze Räume und Orte, die durch ihre künstlerische Intervention in überdimensionale Installationen transformiert werden.
Katharina Grosses langjährige Praxis der In-situ-Malerei spiegelt sich meisterhaft in "Ohne Titel" aus dem Jahr 2011 wider. Die Ebene der Leinwand weicht einer immersiven Öffnung von Tiefe, Mehrdimensionalität und Geschwindigkeit. Die flutenden Farben scheinen sich um ihr Territorium zu streiten, sich schnell übereinanderzulegen und gegen die grandiosen, schwungvollen, hellen Pinselstriche und den abgedunkelten Hintergrund zu drücken. Die Kraft, mit der die regenbogenartigen, gesprühten Farbschablonen hinzugefügt sind, lässt diese zu klein für die tatsächlichen Grenzen des Rahmens erscheinen, sodass sie gegen die Ränder drücken, als könnten sie darüber hinauswachsen und sich ins Unendliche ausdehnen. Indem Grosse den Betrachter mental dazu ermutigt, die abgeschnittene geometrische Begrenzung visuell zu vervollständigen, hat sie ein Werk der völligen Befreiung geschaffen. [KA]




Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Katharina Grosse "Ohne Titel"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.