Auktion: 591 / Day Sale am 07.06.2025 in München
Lot 125000251

125000251
Emil Nolde
Sonnenblumen mit Pfingstrosen, Um 1930.
Aquarell
Schätzpreis: € 60.000 - 80.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Sonnenblumen mit Pfingstrosen. Um 1930.
Aquarell.
Rechts unten signiert. Auf Japan. 35,7 x 47,3 cm (14 x 18,6 in), blattgroß.
[MH].
• Ikonischer Expressionismus: Die Blumenarrangements gehören zu den gefragtesten Sujets im Œuvre des Künstlers.
• Für Nolde sind Blumen "beseelt", besonders die Sonnenblumen mit ihrer menschlichen Physiognomie sind für ihn Träger starken expressiven Ausdrucks.
• Nolde beherrscht die Technik des Aquarells virtuos: Werke der 1930er Jahre zeigen seine voll entwickelte Handschrift mit spontanem Pinselduktus.
Mit einer Fotoexpertise von Prof. Dr. Manfred Reuther vom 3. Oktober 2014.
PROVENIENZ: Sammlung Nordrhein-Westfalen.
"Alle Blumen blühten ihr und mir zur Freude, und die Sonne leuchtete über den Garten hin."
Emil Nolde, zit. nach: Manfred Reuter, "Grüße von unserem schönen Garten" - Emil Noldes Gärten und seine Blumenbilder, in: Manfred Reuter, Emil Nolde. Mein Garten voller Blumen, Seebüll 2010, S. 23.
Aquarell.
Rechts unten signiert. Auf Japan. 35,7 x 47,3 cm (14 x 18,6 in), blattgroß.
[MH].
• Ikonischer Expressionismus: Die Blumenarrangements gehören zu den gefragtesten Sujets im Œuvre des Künstlers.
• Für Nolde sind Blumen "beseelt", besonders die Sonnenblumen mit ihrer menschlichen Physiognomie sind für ihn Träger starken expressiven Ausdrucks.
• Nolde beherrscht die Technik des Aquarells virtuos: Werke der 1930er Jahre zeigen seine voll entwickelte Handschrift mit spontanem Pinselduktus.
Mit einer Fotoexpertise von Prof. Dr. Manfred Reuther vom 3. Oktober 2014.
PROVENIENZ: Sammlung Nordrhein-Westfalen.
"Alle Blumen blühten ihr und mir zur Freude, und die Sonne leuchtete über den Garten hin."
Emil Nolde, zit. nach: Manfred Reuter, "Grüße von unserem schönen Garten" - Emil Noldes Gärten und seine Blumenbilder, in: Manfred Reuter, Emil Nolde. Mein Garten voller Blumen, Seebüll 2010, S. 23.
Emil Nolde zählt zu den bedeutendsten Vertretern des deutschen Expressionismus. Seine Aquarelle, insbesondere seine Blumendarstellungen, nehmen eine zentrale Stellung im Werk des Künstlers ein. Blumen haben für Nolde eine tiefe Bedeutung und eigene Seele. Sie sind somit auch Spiegel seines inneren Erlebens der Natur. Nolde demonstriert anhand der Blumen-Aquarelle eindrucksvoll seine Fähigkeit, Farbe als eigenständiges Ausdrucksmittel einzusetzen.
Seine Blumenbilder sind dennoch keine naturgetreuen Abbilder der Realität. Vielmehr erscheinen die Formen flüchtig, beinah lösen sie sich in Ihrer Dichte ineinander auf und schaffen dadurch eine ganz besondere Bildintensität. Charakteristisch ist der oft pastos wirkende Farbauftrag, der im Medium des Aquarells fast paradox erscheint. Auch bei "Sonnenblumen mit Pfingstrosen" ist dies unschwer erkennbar. Leuchtendes Gelb, neben tiefem Rot an sattem Grün entfalten sich zu einer vibrierenden Komposition und treten in eine spannungsgeladene Beziehung zueinander. Trotz des skizzenhaften Charakters ist der Darstellung eine starke emotionale Präsenz eigen.
Noldes vermehrte Hinwendung zu Blumen- und Landschaftsdarstellung in den 1930er Jahren fällt in eine bewegte Zeit politischer Krisen, die sich direkt auf den Künstler auswirken. Sukzessive wird seine Kunst verfehmt und ab 1933 als „entartet“ diffamiert. Es folgt 1941 das Berufsverbot. Die Blumen-Bilder sind somit auch als Symbol innerer Emigration, als Rückzug in die Natur und die eigene schöpferische Welt, zu deuten. Vor diesem Hintergrund sind seine Blumen-Aquarelle keinesfalls als bloße Studien zu werte, sondern als autonome Werke von großem malerischen Ausdruck. In der scheinbaren Flüchtigkeit liegt ihre Tiefe, in der formalen Reduktion die Freiheit, Farbe und Form jenseits der sichtbaren Wirklichkeit zu erleben.
Seine Blumenbilder sind dennoch keine naturgetreuen Abbilder der Realität. Vielmehr erscheinen die Formen flüchtig, beinah lösen sie sich in Ihrer Dichte ineinander auf und schaffen dadurch eine ganz besondere Bildintensität. Charakteristisch ist der oft pastos wirkende Farbauftrag, der im Medium des Aquarells fast paradox erscheint. Auch bei "Sonnenblumen mit Pfingstrosen" ist dies unschwer erkennbar. Leuchtendes Gelb, neben tiefem Rot an sattem Grün entfalten sich zu einer vibrierenden Komposition und treten in eine spannungsgeladene Beziehung zueinander. Trotz des skizzenhaften Charakters ist der Darstellung eine starke emotionale Präsenz eigen.
Noldes vermehrte Hinwendung zu Blumen- und Landschaftsdarstellung in den 1930er Jahren fällt in eine bewegte Zeit politischer Krisen, die sich direkt auf den Künstler auswirken. Sukzessive wird seine Kunst verfehmt und ab 1933 als „entartet“ diffamiert. Es folgt 1941 das Berufsverbot. Die Blumen-Bilder sind somit auch als Symbol innerer Emigration, als Rückzug in die Natur und die eigene schöpferische Welt, zu deuten. Vor diesem Hintergrund sind seine Blumen-Aquarelle keinesfalls als bloße Studien zu werte, sondern als autonome Werke von großem malerischen Ausdruck. In der scheinbaren Flüchtigkeit liegt ihre Tiefe, in der formalen Reduktion die Freiheit, Farbe und Form jenseits der sichtbaren Wirklichkeit zu erleben.
125000251
Emil Nolde
Sonnenblumen mit Pfingstrosen, Um 1930.
Aquarell
Schätzpreis: € 60.000 - 80.000
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