Auktion: 559 / Wertvolle Bücher am 25.11.2024 in Hamburg Lot 424000508


424000508
Matthäus Merian
Todten-Tanz, 1649.
Schätzpreis: € 5.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Zum Tanze!

Matthäus Merian
Todten-Tanz, wie derselbe in der löblichen und weitberühmten Statt Basel als ein Spiegel Menschlicher Beschaffenheit gantz künstlich ausgemahlet zu sehen ist. Frankfurt, M. Merian 1649.

• Der berühmte Totentanz von Basel
• Einzige von Matthäus Merian selbst verlegte Ausgabe
• Mit dem Vexierbild und Memento Mori-Stilleben


Merians Umsetzung des berühmten Totentanzes aus seiner Geburtsstadt Basel erschien erstmals 1621. Für die vorliegende, nahezu 30 Jahre später erschienene 4. Ausgabe, der einzigen, die Merian selbst verlegte, ließ er die Kupfer neu überarbeiten. Da Merian zu dem Zeitpunkt seit längerem krank war und sich mit seinem eigenen Tod beschäftige, "versah er die Ausgabe von 1649 mit einem Traktat über das Sterben und mit zwei Predigten der Kirchenväter Cyprian und Chrysostomus .. Merian verweist in Bild und Wort darauf, daß der Totentanz kein Schreckbild sei, sondern 'ein Spiegel menschlicher Existenz' in dem die Menschen sich selbst in ihrer Vergänglichkeit und der daraus erwachsenen Forderung nach dem sinnerfüllten, gottergebenen christlichen Leben erkennen sollen" (Ausstellungskat. Totentänze der HAB). Das berühmt gewordene Vexierbild zeigt das Gesicht eines bärtigen Edelmanns mit Junkerkappe und Federbusch, das sich, umgedreht betrachtet, in die grinsende Fratze des Todes verwandelt.

EINBAND: Späterer Pergamentband unter Verwendung eines Antiphonarblattes. 20 : 16,5 cm. - ILLUSTRATION: Mit gestochener Titelbordüre und 44 Kupfern (2 ganzseitig). - KOLLATION: 206 S. - ZUSTAND: Gleichmäßig leicht gebräunt, in den Rändern stellenw. leicht (finger-)fleckig, Titelbl. leicht angeschmutzt, mit altem Besitzvermerk und mit 2 hinterl. kl. Randläsuren, 1 Bl. mit Kupfer mit kl. geklebtem Randeinriß und Braunfleck, 1 Bl. mit Kupfer mit kl. Loch in der Darstellung, das Vexierbild leicht knittrig und im Bundsteg verstärkt. Insgesamt schönes und vollständiges Exemplar. Einband mit Schabstellen. - PROVENIENZ: Seit fast 90 Jahren in einer norddeutschen Privatsammlung (gest. Exlibris).

LITERATUR: Wüthrich III, 359. - Maßmann S. 76 b 4. - Ausstellungskat. Totentänze der HAB S. 48, 61ff., 77f. - Lipperheide Pb 8.

The famous "Dance of Death" from Basle, destroyed in 1805, in the depiction of Matthaeus Merian, first published in 1621. Here in the fourth edition, the only one which was published by Merian himself and for which he had the engravings reworked. Ill and concerned with his own death, he included amongst others 2 more copperplates, depicting a "memento mori" still with a scull, and a "Vexierbild". - With engr. title border and 44 engravings (2 full-page). Later vellum binding, using an old antiphonary leaf as cover. - Evenly slightly tanned, margins partly slightly (finger-)stained, title leaf slightly soiled, with old ownership entry and with 2 rebacked small marginal defects, 1 leaf with engr. with small marginal tear (closed with sello tape) and small brown stain, 1 leaf with engr. with small hole in illustration, the "Vexierbild" slightly creased and reinforced along the gutter. Overall inside well-preserved complete copy. Binding with scrapemarks. - Since more than 90 years in a Northern German private collection (engr. bookplate).




424000508
Matthäus Merian
Todten-Tanz, 1649.
Schätzpreis: € 5.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.