Auktion: 555 / 19th Century Art am 08.06.2024 in München Lot 308


308
Carl Spitzweg
Bub und Mädchen im Kornfeld, Um 1840.
Öl auf Karton, aufgelegt auf Malpappe
Schätzpreis: € 4.000 - 6.000
+
Bub und Mädchen im Kornfeld. Um 1840.
Öl auf Karton, aufgelegt auf Malpappe.
Verso mit dem Künstlernamen bezeichnet sowie "Nachlaß Conservator Pachmann" und nummeriert "4347". 21,1 x 17,5 cm (8,3 x 6,8 in).

Wir danken Herrn Detlef Rosenberger, der das Werk im Original begutachtet hat, für die freundliche Auskunft.

PROVENIENZ: Nachlass Conservator Pachmann (verso mit dem handschriftlichen Besitzervermerk).
Galerie Pertsch, Heidelberg (1983).
Galerie von Vértes, München (1984).
Privatbesitz.
Privatsammlung Baden-Württemberg (Ketterer Kunst, München, 18.5.2018).

LITERATUR: Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, WVZ-Nr. 147 (m. Abb.).
- -
Karl & Faber, München, 151. Auktion, 29./30.11.1979, Los 1102 (m. Abb. Taf. 43).

Aufrufzeit: 08.06.2024 - ca. 14.10 h +/- 20 Min.

Ungestüm umarmt der junge Mann in eleganten Kniebundhosen das Mädchen in einer kleinen, bereits abgeernteten Stelle im Kornfeld. Eigentlich mag sie wohl gerade mit dem Schneiden der Ähren beschäftigt sein, allerdings – ihren geröteten Wangen nach zu urteilen und der Hinwendung des Körpers – scheint ihr die Ablenkung nicht unwillkommen zu sein. Bis in die Weite der Landschaft reicht das sommerliche Gelb des Getreidefeldes, im Hintergrund zeichnet sich in zartem Blau ein Gebirgszug ab, darüber wölbt sich der bis auf einen kleinen Wolkenstreif klare Himmel. Die Wärme und Hitze, die wohl auch zwischen dem jungen Paar zu spüren ist, erfüllt die kleine Szenerie. Liebespaare sind ein oft gemaltes Motiv Spitzwegs, besonders im ländlichen Raum sind es der Jäger und die Sennerin, die in der freien Natur herumtändeln. Spitzwegs große Qualität ist dabei die Herstellung von Beziehungen zwischen den Figuren, schon früh gelingt es ihm in seinen Zeichnungen mit den kleinsten Nuancen die feinsten Regungen in der Gestik der Hände, aber auch in der Haltung der Körper zum Sprechen zu bringen. Das Motiv des Paares im Korn greift Spitzweg in der Gemäldeserie „Verbotener Weg“ ab 1835/40 auf, in der ein Paar ebenfalls im Feld auf Abwege gerät. Es folgen Motive von Schnitterinnen am Feldrand, in der Ferne die Silhouette eines Mannes erkennbar. Die Kornernte mit der Figur der Ährensammlerin genießt im 19. Jahrhundert eigentlich quasireligiöse Anerkennung, spätestens seit Millets großformatigen Ährenleserinnen von 1857 ( Musée d’Orsay, Paris). Spitzweg dient das Kornfeld jedoch weniger zur Demonstration harter aufopferungsvoller Arbeit, sondern als sonniger Ort leichtfertiger Vergnügungen. [KT]




Aufgeld und Steuern zu Carl Spitzweg "Bub und Mädchen im Kornfeld"
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