Auktion: 590 / Evening Sale am 06.06.2025 in München
Lot 125000487

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125000487
Igor Mitoraj
Porta Italica, 1997.
Bronze mit brauner Patina
Schätzpreis: € 300.000 - 400.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Porta Italica. 1997.
Bronze mit brauner Patina.
Im unteren Halsbereich rechts mit der Signatur, der Datierung und dem Gießerstempel. Exemplar "EA". Ohne Sockel: 203 x 135 x 115 cm (79,9 x 53,1 x 45,2 in). Sockel: 150 x 135 x 115 cm (59 x 53,1 x 45,2 in).
• Igor Mitoraj dekonstruiert das antike Ideal unter Einbeziehung surrealer Momente.
• Reflexion über Vergänglichkeit, Schönheit und Mythos.
• Ein weiteres Exemplar dieser Bronze befindet sich im Parc Olympique, Lausanne.
• 1986 Teilnahme an der Biennale in Venedig.
• Aktuell ist im Rahmen der Ausstellungen zur Kulturhauptstadt Chemnitz in Mitorajs Geburtsort im Museum Oederan DIE WEBEREI die Skulptur "Testa Addormentata" zu sehen.
• Monumentale Skulpturen von Igor Mitoraj finden sich weltweit im öffentlichen Raum, darunter La Défense, Paris, vor dem British Museum in London, im Citygarden, St. Louis, Missouri/USA, und dem Abute Sculpture Park, Hokkaido/Japan.
"Igor Mitoraj [war die] einzigartige Gestalt eines großen Künstlers unserer Zeit, der mit der tief kultivierten Kreativität seiner mitteleuropäischen Herkunft und seiner Pariser Ausbildung eine Parallelwelt zu schaffen vermochte, in der durch seine Bronzen die Götter, Helden und archaischen Mythen des Abendlandes unter uns weilen."
Cristina Acindini, Superintendantin der Staatl. Museen der Area Florenz
"Il mio ideale sarebbe di sparire, di fondermi fisicamente in una scultura."
(dt.: "Mein Ideal wäre es, zu verschwinden, physisch mit einer Skulptur zu verschmelzen.")
Igor Mitoraj, zit. nach: Antioco Zucca in MEDEA V, 1, 2019.
Bronze mit brauner Patina.
Im unteren Halsbereich rechts mit der Signatur, der Datierung und dem Gießerstempel. Exemplar "EA". Ohne Sockel: 203 x 135 x 115 cm (79,9 x 53,1 x 45,2 in). Sockel: 150 x 135 x 115 cm (59 x 53,1 x 45,2 in).
• Igor Mitoraj dekonstruiert das antike Ideal unter Einbeziehung surrealer Momente.
• Reflexion über Vergänglichkeit, Schönheit und Mythos.
• Ein weiteres Exemplar dieser Bronze befindet sich im Parc Olympique, Lausanne.
• 1986 Teilnahme an der Biennale in Venedig.
• Aktuell ist im Rahmen der Ausstellungen zur Kulturhauptstadt Chemnitz in Mitorajs Geburtsort im Museum Oederan DIE WEBEREI die Skulptur "Testa Addormentata" zu sehen.
• Monumentale Skulpturen von Igor Mitoraj finden sich weltweit im öffentlichen Raum, darunter La Défense, Paris, vor dem British Museum in London, im Citygarden, St. Louis, Missouri/USA, und dem Abute Sculpture Park, Hokkaido/Japan.
"Igor Mitoraj [war die] einzigartige Gestalt eines großen Künstlers unserer Zeit, der mit der tief kultivierten Kreativität seiner mitteleuropäischen Herkunft und seiner Pariser Ausbildung eine Parallelwelt zu schaffen vermochte, in der durch seine Bronzen die Götter, Helden und archaischen Mythen des Abendlandes unter uns weilen."
Cristina Acindini, Superintendantin der Staatl. Museen der Area Florenz
"Il mio ideale sarebbe di sparire, di fondermi fisicamente in una scultura."
(dt.: "Mein Ideal wäre es, zu verschwinden, physisch mit einer Skulptur zu verschmelzen.")
Igor Mitoraj, zit. nach: Antioco Zucca in MEDEA V, 1, 2019.
Ein europäischer Künstlerweg
Igor Mitoraj ist durch seine Herkunft und seinen Lebensweg tief in der europäischen Geschichte verwurzelt. Als Kind eines französischen Kriegsgefangenen und einer polnischen Fremdarbeiterin wächst er nach dem Krieg bei seiner Mutter in der Nähe von Warschau in Polen auf. 1963 beginnt er sein Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Warschau. Dort besucht er die Klasse des berühmten Theaterregisseurs, Malers und Kunsttheoretikers Tadeusz Kantor, anschließend studiert er ab 1968 an der École nationale supérieure des Beaux-Arts in Paris. Nach einem Studienaufenthalt in Südamerika wendet Igor Mitoraj sich endgültig der Bildhauerei zu. Seinen ersten großen Erfolg stellt seine Einzelausstellung in der legendären Pariser Galerie "La Hune" in Paris dar. Es folgen Auszeichnung wie der "Prix de la Sculpture de Montrouge" und es bietet sich die Möglichkeit, ein Atelier im berühmten Bateau-Lavoir am Montmartre zu beziehen. 1979 kommt er erstmals für einen Arbeitsaufenthalt in die Toskana, nach Pietrasanta.
Pietrasanta - Die Stadt der Skulptur als kreative Heimat
Dieser Ort zwischen Carrara und Pisa ist bei Bildhauern ein geschätztes Zentrum für skulpturales Arbeiten. In einem Interview 2011, erschienen in der Zeitung "La Repubblica", berichtet Mitoraj: "Ich, Botero, Finotti, Yasuda, Ciulla, Fonseca, wir wollten Bildhauer in der Stadt der Skulptur sein." Damals war die Stadt, die heute ein Tourismusmagnet ist, noch ein stiller Rückzugsort für Künstler. 1983 kehrt er in dieses inspirierende Umfeld zurück und eröffnet hier ein Atelier. In Pietrasanta findet er nicht nur gleichgesinnte Bildhauer, sondern auch eine Vielzahl von hochprofessionellen Kunsthandwerkern wie Formmachern und Gießereien, die für sein Schaffen unerlässlich sind.
Italien und Paris, Antike und klassische Skulptur sind seine gelebten Inspirationen, die für Mitorajs Œuvre thematisch und gestalterisch bestimmend werden.
Antike Mythologien im zeitgenössischen Kontext
In Pietrasanta entstehen seine unverwechselbaren Skulpturen, die an antike Vorbilder erinnern und diese doch in einer ganz besonderen Art und Weise bis aufs Äußerste umformulieren und neu deuten. Seine Kunst interpretiert die klassische Ästhetik neu, ohne neoklassisch zu werden. Seine Kunst verweist mit feiner Wucht auf die Zerbrechlichkeit des menschlichen Daseins.
In "Porta Italica" sind zwei Vorgehensweisen vereint, die charakteristisch für sein Œuvre sind: die Fragmentierung der Skulptur und ihre Überführung ins Monumentale.
Igor Mitorajs Figuren sind immer Torsi oder Fragmente, so wie hier das Gesicht, welches als Fragment geradezu an eine Maske erinnert. "Im Einklang mit Adornos Ansicht, dass radikale Unvollständigkeit für das Kunstwerk grundlegend ist, sieht jedes von Mitorajs Werken wie ein Fragment einer größeren Skulptur aus, was daran erinnert, dass dieser grundlegende Topos der Moderne ihren Ursprung in der Besessenheit der Romantik vom klassischen Fragment hat." (Zit. Donald Kuspit, in: Artforum, www.artforum.com/events/igor-mitoraj-215086/).
Durch die Fragmentiertheit weist Mitoraj den Blick gezielt auf Bruchstücke, welche exakt die Emotionen und Assoziationen triggern, um die es ihm geht. Es wird eine reflexive Wirkung erzeugt, die zum kontemplativen Innehalten auffordert, ja es dem Betrachter geradezu aufzwingt.
Bei der hier angebotenen "Porta Italica" wird dies noch durch kleine Skulpturenfragmente verstärkt, die in die großen, maskenhaften Gesichtszüge eingearbeitet sind. Vorne ist ein männlicher Torso integriert. Es ist eine kleine Variante des "Vulcano"-Motivs, das Mitoraj mehrfach bearbeitet hat. Rückseitig ist eine Variante von "Casa dello scultore" (1991) integriert. Die Vorgehensweise erinnert an den Bildaufbau bei Surrealisten wie Giorgio de Chirico oder Salvador Dalí, doch der französisch-polnische Künstler findet seinen ganz eigenen, pathetischen Ausdruck. Vielleicht ist es auch der frühe Einfluss seines Lehrers an der Warschauer Kunstakademie, Tadeusz Kantor, der vor allem für seine Arbeit als Bühnenbildner und seine Inszenierungen bekannt wurde, der in der "inszenierten" Gestaltung von Mitorajs Skulpturen spürbar wird.
Einzigartiger Ausdruck mit philosophischer Dimension
Igor Mitoraj greift in seinen Werken auf antike Mythologien zurück, ohne sie komplett zu kopieren, und reflektiert mit ihnen zeitgenössische Themen wie Entfremdung, Erinnerung und Identität. Auch "Porta Italica" zeigt die Verwurzelung der Gegenwart in der Antike sowie Rückblicke in die Kunstgeschichte. Die Vergänglichkeit des menschlichen Daseins ist mit poetischer Präsenz gezeigt. In ihrer Monumentalität strahlen die Werke eine metaphysische Ruhe aus, die aus dem Erkennen der Ordnung des Seins entspringt. Diese transzendente Gelassenheit ist geradezu ein Alleinstellungsmerkmal der Formfindungen bei Igor Mitoraj und macht seine Werke erhaben und einzigartig. [EH]
Igor Mitoraj ist durch seine Herkunft und seinen Lebensweg tief in der europäischen Geschichte verwurzelt. Als Kind eines französischen Kriegsgefangenen und einer polnischen Fremdarbeiterin wächst er nach dem Krieg bei seiner Mutter in der Nähe von Warschau in Polen auf. 1963 beginnt er sein Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Warschau. Dort besucht er die Klasse des berühmten Theaterregisseurs, Malers und Kunsttheoretikers Tadeusz Kantor, anschließend studiert er ab 1968 an der École nationale supérieure des Beaux-Arts in Paris. Nach einem Studienaufenthalt in Südamerika wendet Igor Mitoraj sich endgültig der Bildhauerei zu. Seinen ersten großen Erfolg stellt seine Einzelausstellung in der legendären Pariser Galerie "La Hune" in Paris dar. Es folgen Auszeichnung wie der "Prix de la Sculpture de Montrouge" und es bietet sich die Möglichkeit, ein Atelier im berühmten Bateau-Lavoir am Montmartre zu beziehen. 1979 kommt er erstmals für einen Arbeitsaufenthalt in die Toskana, nach Pietrasanta.
Pietrasanta - Die Stadt der Skulptur als kreative Heimat
Dieser Ort zwischen Carrara und Pisa ist bei Bildhauern ein geschätztes Zentrum für skulpturales Arbeiten. In einem Interview 2011, erschienen in der Zeitung "La Repubblica", berichtet Mitoraj: "Ich, Botero, Finotti, Yasuda, Ciulla, Fonseca, wir wollten Bildhauer in der Stadt der Skulptur sein." Damals war die Stadt, die heute ein Tourismusmagnet ist, noch ein stiller Rückzugsort für Künstler. 1983 kehrt er in dieses inspirierende Umfeld zurück und eröffnet hier ein Atelier. In Pietrasanta findet er nicht nur gleichgesinnte Bildhauer, sondern auch eine Vielzahl von hochprofessionellen Kunsthandwerkern wie Formmachern und Gießereien, die für sein Schaffen unerlässlich sind.
Italien und Paris, Antike und klassische Skulptur sind seine gelebten Inspirationen, die für Mitorajs Œuvre thematisch und gestalterisch bestimmend werden.
Antike Mythologien im zeitgenössischen Kontext
In Pietrasanta entstehen seine unverwechselbaren Skulpturen, die an antike Vorbilder erinnern und diese doch in einer ganz besonderen Art und Weise bis aufs Äußerste umformulieren und neu deuten. Seine Kunst interpretiert die klassische Ästhetik neu, ohne neoklassisch zu werden. Seine Kunst verweist mit feiner Wucht auf die Zerbrechlichkeit des menschlichen Daseins.
In "Porta Italica" sind zwei Vorgehensweisen vereint, die charakteristisch für sein Œuvre sind: die Fragmentierung der Skulptur und ihre Überführung ins Monumentale.
Igor Mitorajs Figuren sind immer Torsi oder Fragmente, so wie hier das Gesicht, welches als Fragment geradezu an eine Maske erinnert. "Im Einklang mit Adornos Ansicht, dass radikale Unvollständigkeit für das Kunstwerk grundlegend ist, sieht jedes von Mitorajs Werken wie ein Fragment einer größeren Skulptur aus, was daran erinnert, dass dieser grundlegende Topos der Moderne ihren Ursprung in der Besessenheit der Romantik vom klassischen Fragment hat." (Zit. Donald Kuspit, in: Artforum, www.artforum.com/events/igor-mitoraj-215086/).
Durch die Fragmentiertheit weist Mitoraj den Blick gezielt auf Bruchstücke, welche exakt die Emotionen und Assoziationen triggern, um die es ihm geht. Es wird eine reflexive Wirkung erzeugt, die zum kontemplativen Innehalten auffordert, ja es dem Betrachter geradezu aufzwingt.
Bei der hier angebotenen "Porta Italica" wird dies noch durch kleine Skulpturenfragmente verstärkt, die in die großen, maskenhaften Gesichtszüge eingearbeitet sind. Vorne ist ein männlicher Torso integriert. Es ist eine kleine Variante des "Vulcano"-Motivs, das Mitoraj mehrfach bearbeitet hat. Rückseitig ist eine Variante von "Casa dello scultore" (1991) integriert. Die Vorgehensweise erinnert an den Bildaufbau bei Surrealisten wie Giorgio de Chirico oder Salvador Dalí, doch der französisch-polnische Künstler findet seinen ganz eigenen, pathetischen Ausdruck. Vielleicht ist es auch der frühe Einfluss seines Lehrers an der Warschauer Kunstakademie, Tadeusz Kantor, der vor allem für seine Arbeit als Bühnenbildner und seine Inszenierungen bekannt wurde, der in der "inszenierten" Gestaltung von Mitorajs Skulpturen spürbar wird.
Einzigartiger Ausdruck mit philosophischer Dimension
Igor Mitoraj greift in seinen Werken auf antike Mythologien zurück, ohne sie komplett zu kopieren, und reflektiert mit ihnen zeitgenössische Themen wie Entfremdung, Erinnerung und Identität. Auch "Porta Italica" zeigt die Verwurzelung der Gegenwart in der Antike sowie Rückblicke in die Kunstgeschichte. Die Vergänglichkeit des menschlichen Daseins ist mit poetischer Präsenz gezeigt. In ihrer Monumentalität strahlen die Werke eine metaphysische Ruhe aus, die aus dem Erkennen der Ordnung des Seins entspringt. Diese transzendente Gelassenheit ist geradezu ein Alleinstellungsmerkmal der Formfindungen bei Igor Mitoraj und macht seine Werke erhaben und einzigartig. [EH]
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