Auktion: 508 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 12.12.2020 in München Lot 368

 

368
Max Clarenbach
Winter an der Erft, Um 1920.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 4.000
Ergebnis:
€ 4.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Winter an der Erft. Um 1920.
Öl auf Leinwand.
Rechts unten signiert. 40 x 50 cm (15,7 x 19,6 in).

Wir danken Herrn Dr. Dietrich Clarenbach, Gauting, für die wissenschaftliche Beratung.

PROVENIENZ: Privatsammlung Nordrhein-Westfalen.

Die verschneiten, stimmungsvollen Landschaften seiner niederrheinischen Heimat, vor allem die Gegend um Wittlaer mit dem kleinen Rhein-Nebenfluss der Erft, gehören zu den bevorzugten Motiven Max Clarenbachs. Ab 1908 lässt er sich schließlich am Hochufer des Rheins nieder, um die Aussicht auf die Rheinauen stets vor Augen zu haben. Die vorliegende Arbeit zeigt eine der typischen menschenleeren Winterlandschaften mit klarer Formensprache und nahezu monochromem Farbklang. Auf der ruhig daliegenden Wasseroberfläche spiegeln sich die feingezeichneten Äste der winterlich kahlen Pappeln, die, in ihrer weichen Linearität am Flussufer aufgereiht, die Bildfläche rhythmisch gliedern und den Blick perspektivisch in die Weite führen. Trotz des hoch angelegten Horizonts nimmt das sanfte Grau des Winterhimmels durch die Spiegelung im Wasser einen Großteil der Bildfläche ein und zeigt Clarenbachs Vermögen, dem oft gemalten Motiv in seiner seriellen Konzeption immer wieder neue Variationen durch die Anordnung der Bildkomponenten, der Strukturierung und Farbgebung sowie der Anordnung der Farbflächen und der Lichtstimmung abzugewinnen. Beeinflusst durch den Spätimpressionismus, findet Clarenbach ab 1910 zu einem pastoseren Farbauftrag, der auch unserem Werk eine haptische Qualität der Oberflächenstruktur verleiht, ohne jedoch die flächenhaft-grafische Bildkomposition aufzugeben, die durch die japanischen Ukiyo-e mit inspiriert wird, die er in der Sammlung seines Malerfreundes Gustav Wendling sieht. [KT]



368
Max Clarenbach
Winter an der Erft, Um 1920.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 4.000
Ergebnis:
€ 4.500

(inkl. Käuferaufgeld)