Auktion: 527 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 11.06.2022 in München Lot 367

 

367
Willi Schlobach
Blühende Apfelbäume, 1924.
Öl auf Leinwand, kaschiert auf Malpappe
Schätzung:
€ 3.500
Ergebnis:
€ 21.250

(inklusive Aufgeld)
Blühende Apfelbäume. 1924.
Öl auf Leinwand, kaschiert auf Malpappe.
Rechts unten mit dem Künstlermonogramm und datiert. 31,8 x 40 cm (12,5 x 15,7 in).

Willy Schlobach, von deutsch-belgischer Abstammung, erlebt in Belgien den Aufbruch der Avantgarden zwischen Symbolismus und Impressionismus mit. Zusammen mit bedeutenden belgischen Künstlern wie Theo van Rysselberghe, Willy Finch und James Ensor begründet er 1883 die Künstlergruppe "Les XX", zu deren Ausstellungen unter anderem Vincent van Gogh, Paul Gauguin und Paul Signac eingeladen werden. Darüber hinaus ist er selbst auf den wichtigsten Präsentationsplattformen der Moderne und des Neoimpressionismus vertreten, wie der Brüsseler Libre Esthétique, dem Pariser Salon des Indépendants und der Berliner Secession. In dieser Zeit macht sich auch bei Schlobach eine deutliche Hinwendung zum neoimpressionistischen und pointillistischen Stil bemerkbar. Nach dem Ersten Weltkrieg sieht er sich gezwungen, Belgien zu verlassen, und findet am Bodensee eine neue Heimat, wo er sich im Großteil seines Spätwerks der wundervoll blühenden Natur widmet. In dieser Gegend, einem der größten und ältesten Obstanbaugebiete Europas, gleicht die Landschaft in der Frühlingszeit in April und Mai einem Blütenmeer in Rosa und Weiß. Mit leichten Tupfen, in denen noch seine pointillistischen Anfänge zu erkennen sind, gibt Schlobach die Zartheit der Blüten wieder, neben denen die Frische des Grüns und das Blau des Himmels das für den impressionistischen Blick Schlobachs wundervolle Motiv koloristisch vollenden. [KT]



367
Willi Schlobach
Blühende Apfelbäume, 1924.
Öl auf Leinwand, kaschiert auf Malpappe
Schätzung:
€ 3.500
Ergebnis:
€ 21.250

(inklusive Aufgeld)