Auktion: 541 / Contemporary Art Day Sale am 09.06.2023 in München Lot 142

 

142
Andy Warhol
Red Love, 1983.
Farbserigrafie über Papiercollage
Schätzpreis: € 70.000 - 90.000
+
Red Love. 1983.
Farbserigrafie über Papiercollage.
Für die Serigrafie vgl. Feldman/Schellmann/Defendi II.312. Verso mit dem Nachlassstempel sowie dem Stempel der Andy Warhol Foundation for the Visual Arts sowie der handschriftlichen Nummerierung "80.015" und der handschriftlichen Bezeichnung "VF". 87 x 61,5 cm (34,2 x 24,2 in).
[SM].

• Unikat.
• Den Siebdruck erweitert Warhol hier mittels der Experimental-Collage, wodurch die Arbeit einen gewollt künstlerischen Charakter erhält.
• Andy Warhol ist besessen von Polaroids – auch dieses Motiv entsteht nach privaten Fotovorlagen des Künstlers.
• Bei den Dargestellten handelt es sich um Jay Shriver, Warhols damaligen Assistenten, und die Personal Trainerin des Künstlers, Lydia Cengic.
• Eines seiner Hauptthemen ist der sexuell aufgeladene Charakter vieler Konsumprodukte, der sich in der glatten Ästhetik seiner Werke, in Star-Porträts, aber auch in Serien mit provozierend erotischen Darstellungen widerspiegelt
.

PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers.
The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, New York.

Aufrufzeit: 09.06.2023 - ca. 13.56 h +/- 20 Min.

"Man soll sich nur mit geschlossenen Augen verlieben. Mach deine Augen zu. Sieh nicht hin." (Andy Warhol. Die Philosophie des Andy Warhol von A bis B und zurück, Frankfurt a. Main 2006, S. 51) Dieses zärtliche und romantische Statement zum Thema Liebe scheint zunächst nicht zu einem Künstler zu passen, der 1977/78 ein Portfolio mit dem Titel "Sex Parts" schafft, welches sich zwischen Kunst und Pornografie bewegt. Und doch gibt es auch diese ganz andere Auffassung bei Andy Warhol, wie die nur wenige Jahre später entstandene Serie "Love" erkennen lässt. Die Siebdrucke zeigen ein nacktes Paar in einer Reihe zärtlicher Umarmungen. Die Bildsequenz impliziert scheinbar eine Erzählung, als ob jedes Bild eine andere innige Bewegung darstellt. Unser vorliegendes Blatt zeichnet sich durch seinen Unikatcharakter aus, erweitert der Künstler hier seine zunächst seriell hergestellten Drucke um das Mittel der Experimental-Collage. Dadurch bekommt die Arbeit einerseits eine weitere inhaltliche Ebene, da die Liebe und die Paarbeziehung als ein Verbund von Teilen zu einem Ganzen kommentiert werden. Andererseits erhält die Arbeit so einen gewollt künstlerischen Charakter, der sie von seinen früheren Siebdrucken, bei denen die mechanische, unpersönliche Druckqualität ein wichtiger Bestandteil der Aussage war, unterscheidet. [CE]



 

Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Andy Warhol "Red Love"
Dieses Objekt wird regelbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung der Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.