Auktion: 546 / 19th Century Art am 09.12.2023 in München Lot 306

 

306
Carl Spitzweg
Jäger mit Mädchen (Der verliebte Jäger), Um 1848-1852.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 80.000 - 100.000
+
Jäger mit Mädchen (Der verliebte Jäger). Um 1848-1852.
Öl auf Leinwand.
Links unten mit der Signaturparaphe. 33,7 x 24,9 cm (13,2 x 9,8 in).

• Wohl eine der frühesten Fassungen des Motivs "Jäger und Mädchen" im Werk Spitzwegs
• Effektvoll inszenierte Szene des ländlichen Liebespaars vor der Kulisse des gebirgigen Hochwalds
• Fein und detailreich ausgearbeitete Komposition, die die beiden wildromantischen Charaktere als größere Einzelfiguren besonders in den Blick rückt
.

Wir danken Herrn Detlef Rosenberger, der das Werk im Original begutachtet hat, für die freundliche Auskunft.

PROVENIENZ: Privatsammlung Berlin.
Privatsammlung Baden-Württemberg.

AUSSTELLUNG: Carl Spitzweg: Reisen und Wandern in Europa und der glückliche Winkel, Seedamm Kulturzentrum, Pfäffikon, 22.9.2002-5.1.2003; Haus der Kunst, München, 24.1.-4.5.2003, S. 152f., Kat.-Nr. 69 (m. Abb.).

LITERATUR: Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, WVZ-Nr. 1483 (m. Abb.).

Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Jäger mit Mädchen im Wald. Dokumentation, Starnberg-München, R.f.v.u.a.K. 1984, S. 12-19, 24-27, Bayerische Staatsbibliothek, München, Inv.-Nr. Ana 656 SW 19.

Aufrufzeit: 09.12.2023 - ca. 13.38 h +/- 20 Min.

Das verliebte Paar in der alpenländischen Natur, mit den Figuren des Jägers und der Sennerin stellt eines der schönsten wiederkehrenden Motive in Spitzwegs Œuvre dar. Während seiner zahlreichen Wanderungen im Alpenvorland, den Münchner Hausbergen und Tirol dürfte er diesen beiden als Symbolfiguren idyllischer, freier Ländlichkeit des Öfteren begegnet sein. In seinen Skizzenbüchern finden sich etliche Zeichnungen des Paares, deren Zuneigung er in immer neuen Posen arrangiert. Bereits seit seiner Frühzeit variiert Spitzweg das Thema in kleinen Details und Nuancen: mal findet ein Treffen in der Felsenschlucht statt, mal auf einem Gebirgspfad am kleinen Marterl, im Hochwald oder am Brunnen. Die künstlerische Subtilität Spitzwegs zeigt sich in dem unterschiedlichen Charakter der Begegnungen, die als zufälliges Aufeinandertreffen erfolgen, als Stelldichein in nächtlicher Heimlichkeit oder auch tagsüber bei der mittäglichen Rast, wie die Chronik einer Liebesgeschichte in den Alpen, wenn man alles zusammennähme. Die beiden Figuren und ihre Romanze scheinen ihn nicht nur malerisch nachhaltig beschäftigt zu haben, merkt man doch an den zahlreichen Varianten die theatralische Lust am inszenieren und an der Erzählung. Bei einigen der Gemälde steht die Landschaft im Vordergrund, bei anderen - so wie in diesem Fall - treten die Figuren größer im Vordergrund auf. Sie wenden sich, ganz ineinander vertieft, vom Betrachter ab und spazieren in den dichten Wald, hinter dem man - in ganz Spitzwegscher Manier - einen kleinen Ausblick erhaschen darf auf den hinter den Wolken silbrig schimmernden Mond. Deutlicher als andere Variationen des Themas verortet er die Szene hier im Gebirge, wie es sich in der am rechten Rand eingefügten Felswand zeigt. Außergewöhnlich ist im vorliegenden Gemälde auch die Lichtregie, die wie vor einer Waldbühne von vorne zusätzlich beleuchtet zu sein scheint. Neben die in tupfenhafter und lockerer Malweise in den unterschiedlichsten Grüntönen wiedergegebenen Vegetation und dem Anzug des Jägers setzt Spitzweg im Gewand der Sennerin seinen bevorzugten Farbklang aus rotem Rock, blauer Schürze, schwarzem Mieder und weißer Bluse, zurückhaltend hier jedoch in kleinster und subtiler Dosierung. Die beiden Figuren des Jägers und der Sennerin finden sich auch in einzelfigurigen Szenen in Spitzwegs Œuvre, hier finden sie auf heimlich-romantische Art im Gemälde zusammen. [KT]



 

Aufgeld und Steuern zu Carl Spitzweg "Jäger mit Mädchen (Der verliebte Jäger)"
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