Lexikon
Aquatinta

Die Aquatinta ist eine druckgrafische Ätztechnik und Abart der Radierung. Im Gegensatz zu dieser beruht das technische Prinzip für die Aquatinta nicht auf der Linienätzung, sondern der Flächenätzung. Auf die Druckplatte wird sehr feiner Kolophoniumstaub aufgeschmolzen, jedes einzelne Korn schützt bei der anschließenden Ätzung das darunterliegende Metall. Auf der Druckplatte besteht was später als große, zusammenhängende Fläche wirkt aus vielen winzig kleinen Metallsäulen und Zwischenräumen, die Druckfarbe aufnehmen. Anhand dieser Flächenätzung ergibt sich ein sehr dichtes und zartes Korn, durch das auch Halbtöne im Druckbild erzeugt werden können. Die Aquatinta ist wohl die Tiefdrucktechnik mit der malerischsten Wirkung. Mit der Aquatinta-Technik gefertigte Graphiken ähneln lavierten Tuschzeichnungen. Die Aquatinta-Technik wird zwischen 1765 und 1768 von dem Franzosen Jean Baptiste LePrince entwickelt. Bedeutende Künstler, die die Aquatinta einsetzten, sind zum Beispiel Francisco de Goya (1746-1828) oder Joan Miró (1893-1983). Sehr häufig wird die Aquatinta-Technik zusammen mit der Radierung verwendet.