Lexikon
Consulat

Die Stilepoche des Consulat währte nur wenige Jahre; benannt ist sie nach der Phase zwischen 1799 und 1804, als Napoleon I. als Konsul eingesetzt war. Stilistisch stellt sie den Übergang zwischen dem strengen, schmucklos-schlichten Directoire und dem üppigeren Empire dar.
Der Stil des Consulat wird von Napoleons ägyptischer Expedition (1798-1801) geprägt. Im Kontext dieses Feldzugs gelangten zahlreiche Kunstschätze aus dem fernen Land nach Frankreich, die auf Maler, Architekten und Kunsthandwerker befruchtend wirken sollten. Ägyptische Motive wie Sphingen, Obeliske und Pyramiden finden sich im Formenkanon des Consulat wieder, oft auch kleinformatig im Kunsthandwerk. Als Katalysator der Begeisterung für Ägypten und seine Formensprache (Ägyptomanie) fungierte auch die erst zur Zeit des Empire erscheinende, enzyklopädische Publikation "Description de l'Égypte", die Napoleon nach der Rückkehr aus Ägypten veranlasst hatte. In Wort und Bild waren hier Kunst, Kultur und Natur Ägyptens umfangreich beschrieben und mit über 3000 Kupferstich-Abbildungen illustriert.
Zu den großen Projekten des Consulat, die bereits auf das Empire vorausweisen, zählen der Umbau und die Innenausstattung des "Château de Malmaison" nahe Paris (1800-02), das Napoleon und Joséphine de Beauharnais als Privatschloss diente. Mit der Umgestaltung beauftragt wurden Charles Percier (1764-1838) und dessen Studienkollege, Pierre-François-Léonard Fontaine (1762-1853), die auch im Empire zahlreiche gemeinsame Werke schufen.