Lexikon
Schabkunst (Mezzotinto)

Die Schabkunst (Mezzotinto) ist ein 1642 von Ludwig von Siegen entwickeltes Tiefdruckverfahren, das in der englischen Porträtmalerei des 17. und 18. Jahrhunderts seinen Höhepunkt hat. Bei der Schabkunst (Mezzotinto) wird eine geglättete Kupferplatte gänzlich mit einem gezähnten Wiegemesser aufgeraut. Dabei entstehen durch das Eindrücken des Wiegemessers viele kleine Vertiefungen. Die Druckplatte wird so lange bearbeitet, bis sich ein dichtes, gleichmäßiges Raster ergibt, das bei einem Druckabzug eine gleichmäßige, samtige und dunkle Fläche ergibt. Um bei der Schabkunst (Mezzotinto) hellere Partien zu erzielen, bearbeitet der Künstler die entsprechenden Stellen auf der Druckplatte mit einem Schabeisen oder Polierstahl. Je stärker die zuvor aufgeraute Platte wieder geglättet und poliert wird, desto weniger Farbe kann sie aufnehmen und umso heller wird der Druckton. Es handelt sich bei der Schabkunst (Mezzotinto) um ein sehr aufwendiges Verfahren, das gerne zur Wiedergabe der malerischen Wirkung von Gemälden verwendet worden ist.