Auktion: 269 / Kunst des XX. Jahrhunderts und Muenchner Schule am 17.05.2002 Lot 163

Erich Fritz Reuter - Seraph


163
Erich Fritz Reuter
Seraph, 1960.
Bronze
Schätzung:
€ 6.000
Ergebnis:
€ 8.050

(inkl. Käuferaufgeld)

Seraph
Bronze mit goldbrauner Patina, auf rechteckige Bronzeplatte montiert, 1960
Rückseitig mit dem eingeschlagenen Monogramm sowie dem Gießerstempel: Barth Fritz Berlin. 56 x 70 x 12 cm ( 22 x 27,5 x 4,7 in).

PROVENIENZ: Aus dem Nachlass des Künstlers.

Über der rechteckigen Bronzeplatte erhebt sich ein netzartiges Gerüst aus dünnen Verstrebungen. Erst auf dem zweiten Blick wird in dem Geflecht die geflügelte Figur sichtbar. Wie in einem Spinnennetz gefangen, scheint sich das Wesen seinem Schicksal ergeben zu haben. Der Titel des Werkes ordnet ikonographisch die Figur den Seraphinen zu, jenen visionären Wesen, die den Thron Gottes umstehen und im Alten Testament mit sechs Flügeln beschrieben sind. Und tatsächlich lassen sich bei genauer Betrachtung christliche Assoziationen feststellen. Vor allem die Haltung ähnelt der des gekreuzigten Christus. Dabei greift Reuter auf Mittel der Verfremdung zurück, wie dem bewussten Stehenlassen der Spuren der Modellierbarkeit. "Die Reduktion des plastischen Volumens und die aufgerissene und dadurch lichtdurchlässige Oberfläche lassen an Giacomettis frühe Worte denken: 'Figuren waren für mich nie eine kompakte Masse, sondern eher eine durchsichtige Konstruktion' (zit. aus: Ausst.Kat. Ansichten von Figur in der Moderne, Städtische Museen Heilbronn Deutschhof, 1.02.-21.04.1991, S. 68).




163
Erich Fritz Reuter
Seraph, 1960.
Bronze
Schätzung:
€ 6.000
Ergebnis:
€ 8.050

(inkl. Käuferaufgeld)