Rückseite
Weitere Abbildung
863
Jörg Immendorff
Selbstporträt, 1989.
Bronze
Schätzung:
€ 12.000 Ergebnis:
€ 26.875 (inkl. Käuferaufgeld)
Selbstporträt. 1989.
Bronze mit schwarzgrüner Patina. Auf Bronzesockel.
An der Seitenkante der Plinthe mit dem Namenszug, der Datierung, der Nummerierung und dem Gießerstempel "Kayser Düsseldorf". Eines von 7 Exemplaren. Maße der Bronze: ca. 55 x 28,5 x 31,5 cm (21,6 x 11,2 x 12,4 in). Höhe mit Sockel: ca. 145 cm (57 in).
[KP].
Jörg Immendorff nimmt 1963 sein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie auf. Zunächst belegt er Kurse im Fach Bühnenkunst, ehe er nach drei Semestern in die Klasse von Joseph Beuys wechselt. Angeregt durch seinen Lehrer verfasst er mehrere Manifeste und initiiert diverse künstlerische und politische Aktionen, darunter die "LIDL-Aktivitäten", die in den Jahren zwischen 1968 und 1970 mehrfach stattfinden. In den späten 1970er Jahren wendet sich Immendorff verstärkt der Malerei zu. Mit dem politisch und gesellschaftskritisch engagierten Gemäldezyklus "Café Deutschland" gelingt ihm schließlich der internationale Durchbruch. 1968 bis 1980 arbeitet Immendorff als Kunstpädagoge, im Anschluss daran nimmt er international mehrfach Gastprofessuren an Universitäten an, so unter anderem 1981 an der Kunsthochschule in Stockholm und 1984 an der Akademie der Bildenden Künste in München.
Wie kaum ein anderer Künstler der Gegenwart widmet sich Jörg Immendorff immer wieder dem Selbstbildnis als künstlerischem Thema. In einem Akt neugieriger Selbsterforschung schlüpft er in immer neue Rollen und präsentiert sich als Seiltänzer, Clown oder auch heiliger Antonius. Auch das wohl aussagekräftigste Symbol für den Maler, der Pinsel, wird zu Immendorffs eigenem Selbst transformiert, so etwa im ironischen "Selbstbildnis als Pinsel" (1986). Eine zentrale Stellung hat darüber hinaus die Tierallegorie im Immendorff'schen Œuvre: So kommt neben der Honigbiene, der Imme, die in Analogie zum Namen des Künstlers auf die emsige Arbeit im Atelier verweist, vor allen Dingen der Affe als Stellvertreter des Künstlers im Werk vor. Auch in dem hier angebotenen Selbstporträt stellt sich Immendorff eindeutig erkennbar als Affe dar. Der Affe dient Immendorff als Mittel subtiler Selbstreflexion der eigenen Künstlerrolle, als Parodie seiner Selbst und seiner Zunft. "Für mich war und ist der Affe einfach ein zweites Ich. Symbol für die Ambivalenz der Künstlerexistenz, der Überzeugung und Selbstzweifel. Er ist albern und weise und steht für Gegensätze. Der Affe erscheint auf meinem Rücken sitzend, und vor mir ist das Bild, das ich male, das er angreift und dann etwas anderes malt oder mich bemalt." (zit. nach: Jörg Immendorff. Male Lago. Ausst.-Kat. Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 2006, o.S.).
Von 1989 bis 1992 unterrichtet Immendorff als Professor an der Städelschule in Frankfurt am Main, 1996 kehrt er als Professor an seinen eigenen Studienort, die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf, zurück. Ab den 1980er Jahren entwirft Jörg Immendorff Bühnenbilder und Kostüme für Operninszenierungen, so etwa 1994 für Igor Strawinskys "The Rake's Progress", die bei den Salzburger Festspielen aufgeführt wird, oder 2002 für Gogols Oper "Die Nase" an der Staatsoper unter den Linden in Berlin. Ab den 1970er Jahren ist Immendorff auf wichtigen Ausstellungen vertreten. 1972 und 1982 nimmt er an der documenta 5 und 7 in Kassel teil sowie 1976 an der Biennale in Venedig. 1997 sind wichtige Werke Immendorffs auf der Ausstellung "Deutschlandbilder: Kunst aus einem geteilten Land" in Berlin zu sehen. International vielbeachtete Einzelausstellungen finden u.a. in New York, St. Petersburg, Berlin, Köln und Chicago statt. Jörg Immendorff erhält zahlreiche Preise und Ehrungen, darunter den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (1998), den "Preis für Bildende Kunst" der Kulturstiftung Dortmund (2000) und den Goslarer Kaiserring (2006). Nach langer Krankheit verstirbt Jörg Immendorff 2007 in Düsseldorf.
Bronze mit schwarzgrüner Patina. Auf Bronzesockel.
An der Seitenkante der Plinthe mit dem Namenszug, der Datierung, der Nummerierung und dem Gießerstempel "Kayser Düsseldorf". Eines von 7 Exemplaren. Maße der Bronze: ca. 55 x 28,5 x 31,5 cm (21,6 x 11,2 x 12,4 in). Höhe mit Sockel: ca. 145 cm (57 in).
[KP].
Jörg Immendorff nimmt 1963 sein Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie auf. Zunächst belegt er Kurse im Fach Bühnenkunst, ehe er nach drei Semestern in die Klasse von Joseph Beuys wechselt. Angeregt durch seinen Lehrer verfasst er mehrere Manifeste und initiiert diverse künstlerische und politische Aktionen, darunter die "LIDL-Aktivitäten", die in den Jahren zwischen 1968 und 1970 mehrfach stattfinden. In den späten 1970er Jahren wendet sich Immendorff verstärkt der Malerei zu. Mit dem politisch und gesellschaftskritisch engagierten Gemäldezyklus "Café Deutschland" gelingt ihm schließlich der internationale Durchbruch. 1968 bis 1980 arbeitet Immendorff als Kunstpädagoge, im Anschluss daran nimmt er international mehrfach Gastprofessuren an Universitäten an, so unter anderem 1981 an der Kunsthochschule in Stockholm und 1984 an der Akademie der Bildenden Künste in München.
Wie kaum ein anderer Künstler der Gegenwart widmet sich Jörg Immendorff immer wieder dem Selbstbildnis als künstlerischem Thema. In einem Akt neugieriger Selbsterforschung schlüpft er in immer neue Rollen und präsentiert sich als Seiltänzer, Clown oder auch heiliger Antonius. Auch das wohl aussagekräftigste Symbol für den Maler, der Pinsel, wird zu Immendorffs eigenem Selbst transformiert, so etwa im ironischen "Selbstbildnis als Pinsel" (1986). Eine zentrale Stellung hat darüber hinaus die Tierallegorie im Immendorff'schen Œuvre: So kommt neben der Honigbiene, der Imme, die in Analogie zum Namen des Künstlers auf die emsige Arbeit im Atelier verweist, vor allen Dingen der Affe als Stellvertreter des Künstlers im Werk vor. Auch in dem hier angebotenen Selbstporträt stellt sich Immendorff eindeutig erkennbar als Affe dar. Der Affe dient Immendorff als Mittel subtiler Selbstreflexion der eigenen Künstlerrolle, als Parodie seiner Selbst und seiner Zunft. "Für mich war und ist der Affe einfach ein zweites Ich. Symbol für die Ambivalenz der Künstlerexistenz, der Überzeugung und Selbstzweifel. Er ist albern und weise und steht für Gegensätze. Der Affe erscheint auf meinem Rücken sitzend, und vor mir ist das Bild, das ich male, das er angreift und dann etwas anderes malt oder mich bemalt." (zit. nach: Jörg Immendorff. Male Lago. Ausst.-Kat. Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz, 2006, o.S.).
Von 1989 bis 1992 unterrichtet Immendorff als Professor an der Städelschule in Frankfurt am Main, 1996 kehrt er als Professor an seinen eigenen Studienort, die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf, zurück. Ab den 1980er Jahren entwirft Jörg Immendorff Bühnenbilder und Kostüme für Operninszenierungen, so etwa 1994 für Igor Strawinskys "The Rake's Progress", die bei den Salzburger Festspielen aufgeführt wird, oder 2002 für Gogols Oper "Die Nase" an der Staatsoper unter den Linden in Berlin. Ab den 1970er Jahren ist Immendorff auf wichtigen Ausstellungen vertreten. 1972 und 1982 nimmt er an der documenta 5 und 7 in Kassel teil sowie 1976 an der Biennale in Venedig. 1997 sind wichtige Werke Immendorffs auf der Ausstellung "Deutschlandbilder: Kunst aus einem geteilten Land" in Berlin zu sehen. International vielbeachtete Einzelausstellungen finden u.a. in New York, St. Petersburg, Berlin, Köln und Chicago statt. Jörg Immendorff erhält zahlreiche Preise und Ehrungen, darunter den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland (1998), den "Preis für Bildende Kunst" der Kulturstiftung Dortmund (2000) und den Goslarer Kaiserring (2006). Nach langer Krankheit verstirbt Jörg Immendorff 2007 in Düsseldorf.
863
Jörg Immendorff
Selbstporträt, 1989.
Bronze
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