Auktion: 446 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 24.05.2017 in München Lot 74


74
Heinrich von Zügel
Schafherde mit Hirtin im schattigen Hohlweg, Ca. 1920.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 6.000
Ergebnis:
€ 13.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Schafherde mit Hirtin im schattigen Hohlweg. Ca. 1920er Jahre.
Öl auf Leinwand.
Vgl. Diem 937 und 1066. Rechts unten signiert. 70 x 55 cm (27,5 x 21,6 in).
[CB].

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (seit drei Generationen in Familienbesitz).

Hauptgegenstände von Zügels Malerei waren zeitlebens Schafe und Rinder, sicher eine Reminiszenz an die Kindheit als Sohn eines Schäfers. Auch in seinen späteren Schaffensjahren bleibt Zügel dem einmal gefundenem Weg treu. Seine Motive ändern sich kaum, nur die spontane Malweise bereichert die spätimpressionistische Komposition mit neuen und zarten Tönen. Alles Kompakte ist verschwunden, nur der Duktus der reinen Farbe bestimmt das Bildgeschehen. Wie viele seiner Zeitgenossen kommt Zügel in seinem Alterswerk zu einer Konsolidierung der Ausdrucksmittel. Das erzählerische Moment tritt zugunsten einer Vereinheitlichung der Komposition zurück. Die Farbigkeit wird in ihrem Grundton ausgeglichener und die Komposition in ihrer Grundhaltung beruhigter, nur schwach klingt noch die drängende Dynamik an, die Zügel besonders in den Schafherden gern bevorzugte. Sein eigentliches Interesse gilt nun dem alles auflösenden Licht, das sich flächig ausbreitet und so das Bildgeschehen bestimmt. Der sublime Reiz gerade dieser späten Kompositionen vermittelt sich oft erst auf den zweiten Blick. Zügels späte Werke zeigen einen Künstler, der bis in seine letzte Schaffensphase einer Pleinair-Malerei treu bleibt, die ganz aus der delikaten Farbigkeit heraus lebt.



74
Heinrich von Zügel
Schafherde mit Hirtin im schattigen Hohlweg, Ca. 1920.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 6.000
Ergebnis:
€ 13.750

(inkl. Käuferaufgeld)