Auktion: 503 / Kunst nach 1945 / Zeitgenössische Kunst II am 17.07.2020 in München Lot 114


114
Andy Warhol
Mick Jagger, 1975.
Collage. Fotoserigrafie auf Kunststofffolie, Bu...
Schätzung:
€ 75.000
Ergebnis:
€ 200.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Mick Jagger. 1975.
Collage. Fotoserigrafie auf Kunststofffolie, Buntpapier, Tape.
Verso mit dem Stempel des Andy Warhol Estate und der Andy Warhol Foundation sowie der Archivnummer "VF 34.021" in Bleistift. Auf leichtem Karton. 42,6 x 35,3 cm (16,7 x 13,8 in), Blattgröße.
[KT].
• „In Zukunft wird jeder 15 Minuten weltberühmt sein“ ist sein berühmtester Ausspruch. Er war besessen von Ruhm, Glamour und Tragödie und erschuf die Factory in New York, in der all das stattfand
• Sein enorm großes Oeuvre enthält Gemälde und Siebdrucke, die eines gemeinsam haben: sich wiederholende, sofort erkennbare Motive aus der Popkultur mit kommerziellen, bunten, flachen Oberflächen.
• 1968 und 1982 Teilnahme an documenta 4 und 7
Mick Jagger war eines der Lieblings-Motive Warhols, neben Marilyn Monroe am meisten von ihm portraitiert
• Auf der Grundlage Warhols eigener Fotos des Stars, entstanden als Mick und Bianca im Sommer 1975 Warhols Haus auf Long Island mieten
• Nimmt Bezug auf Popkultur und Disko-Ästhetik der 1970er Jahre
• Unikat, entstanden im Rahmen der Serigrafie-Serie "Mick Jagger" (Feldman/Schellmann/Defendi II.138-147)
.

PROVENIENZ: Estate of Andy Warhol.
Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc., New York.
Galerie Thaddaeus Ropac, Paris.
Dort vom Vorbesitzer erworben.

AUSSTELLUNG: Andy Warhol Drawings and related works 1951-1986, Gagosian Gallery, New York, 13.2.-22.3.2013.



Neben der Marilyn-Monroe-Serie gehören die Mitte der 1970er Jahre entstandenen Darstellungen Mick Jaggers zu den berühmtesten Porträtdarstellungen Andy Warhols. Der Frontmann der 1962 gegründeten "Rolling Stones", die zum damaligen Zeitpunkt bereits zahlreiche Amerika- und Europatourneen hinter sich hatten und nicht nur durch ihre progressive Musik, sondern auch durch ihre provozierenden Bühnenshows zu weltweitem Ruhm gelangt waren, galt geradezu als Sinnbild einer allen bisherigen gesellschaftlichen Konventionen wehrenden Freiheit. Der Sonderling Warhol, der selbst seit den 1960er Jahren mit weiß-blond gefärbter Perücke und schwarzer Sonnenbrille sein Markenzeichen gefunden hatte, muss in Mick Jagger eine Art exzentrisches Alter-Ego erkannt haben, das ihn zu epochalen Porträtdarstellungen inspiriert hat. Im Sommer 1975 mieten Mick Jagger und seine Frau Bianca Warhols Haus auf Long Island. Warhol nutzt diesen Umstand und fertigt zahlreiche Fotografien des „Rolling Stones“-Frontmann an, die ihn mit nacktem Oberkörper in einer Vielzahl verschiedener Stimmungen zeigen. Er kombiniert die Schnappschüsse mit der Collage-Technik. Wie Papierstreifen legt er Farbflächen über die eigentliche Darstellung und schafft so wirkungsvolle und kokettierende Darstellungen des Musikers, der als Sinnbild einer allen bisherigen gesellschaftlichen Konventionen wehrenden Freiheit gilt.



114
Andy Warhol
Mick Jagger, 1975.
Collage. Fotoserigrafie auf Kunststofffolie, Bu...
Schätzung:
€ 75.000
Ergebnis:
€ 200.000

(inkl. Käuferaufgeld)