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259
Otto Piene
Ohne Titel (Rasterbild), 1959.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 150.000 Ergebnis:
€ 325.000 (inkl. Käuferaufgeld)
Ohne Titel (Rasterbild). 1959.
Acryl auf Leinwand.
Verso signiert, datiert und mit Richtungspfeil. Auf dem Keilrahmen nochmals signiert und datiert. 70 x 90 cm (27,5 x 35,4 in).
• In "ZERO-Weiß" gehaltene Arbeit des "ZERO"-Protagonisten Otto Piene
• Teil seiner wichtigen Werkserie der "Rasterbilder" (ab 1957) aus der frühen "ZERO"-Zeit (1958-1966)
• 1959: Das Jahr der wohl bedeutendsten "ZERO"-Ausstellung überhaupt: "Vision in Motion - Motion in Vision" (Hessenhuis, Antwerpen)
• Im selben Jahr stellt Piene erstmals auf der documenta aus (documenta II)
• Weitere Arbeiten des Künstlers aus dieser Zeit befinden sich u. a. im Museum Folkwang, Essen (Sensibilité prussienne, 1960), im Städel Museum, Frankfurt/Main (Rasterbild, 1959), im Museum of Modern Art, New York (Ohne Titel, 1959), und im Centre Pompidou, Paris (Pure Energy III, 1959).
PROVENIENZ: Galerie Reckermann, Köln.
Sammlung Deutsche Bank (vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: German Encounters, Fire Station, Doha, 2.10.2017-20.1.2018.
"Anfangs hat man Zero als absurde Abweichung von der herrschenden Kunstströmung abgelehnt. Jetzt haben wir die Botschaft von Zero in die Welt getragen."
Otto Piene, 2013, zit. nach: Comeback des Feuerkünstlers, Handelsblatt (online), 5.2.2013
Acryl auf Leinwand.
Verso signiert, datiert und mit Richtungspfeil. Auf dem Keilrahmen nochmals signiert und datiert. 70 x 90 cm (27,5 x 35,4 in).
• In "ZERO-Weiß" gehaltene Arbeit des "ZERO"-Protagonisten Otto Piene
• Teil seiner wichtigen Werkserie der "Rasterbilder" (ab 1957) aus der frühen "ZERO"-Zeit (1958-1966)
• 1959: Das Jahr der wohl bedeutendsten "ZERO"-Ausstellung überhaupt: "Vision in Motion - Motion in Vision" (Hessenhuis, Antwerpen)
• Im selben Jahr stellt Piene erstmals auf der documenta aus (documenta II)
• Weitere Arbeiten des Künstlers aus dieser Zeit befinden sich u. a. im Museum Folkwang, Essen (Sensibilité prussienne, 1960), im Städel Museum, Frankfurt/Main (Rasterbild, 1959), im Museum of Modern Art, New York (Ohne Titel, 1959), und im Centre Pompidou, Paris (Pure Energy III, 1959).
PROVENIENZ: Galerie Reckermann, Köln.
Sammlung Deutsche Bank (vom Vorgenannten erworben).
AUSSTELLUNG: German Encounters, Fire Station, Doha, 2.10.2017-20.1.2018.
"Anfangs hat man Zero als absurde Abweichung von der herrschenden Kunstströmung abgelehnt. Jetzt haben wir die Botschaft von Zero in die Welt getragen."
Otto Piene, 2013, zit. nach: Comeback des Feuerkünstlers, Handelsblatt (online), 5.2.2013
Als Mitbegründer der Künstlergruppe "ZERO" und einer der großen Pioniere der internationalen Lichtkunst gehört Otto Piene zu den "großen Avantgardisten der deutschen Nachkriegskunst" (Zeit Kultur). Mitte der 1950er Jahre, als die deutsche und europäische Kunstszene größtenteils von informeller bzw. tachistischer Kunst geprägt ist, wagen Otto Piene und Heinz Mack 1957 einen neuen Ansatz: Sie fordern eine reduziertere, purifizierte, von der Subjektivität des Individuums gereinigte Kunst, die sie als Synthese von Natur und Technik verstehen und die ihrer Ansicht nach nicht nur Gefühle hervorrufen, sondern auch die Ratio des Betrachters ansprechen soll. Sie möchten den dramatischen, expressiven und oftmals düsteren Bildern des zeitgenössischen Informel eine leuchtende, stille Kunst entgegensetzen. Piene schreibt: "Beunruhigt durch die merkwürdige Neigung der zeitgenössischen Kunst zum undurchsichtigen Dunkel, begann ich 1957 Bilder zu malen, die das Licht in möglichst vollkommener Reinheit widerspiegeln sollten. Sie waren weiß und gelb und machten das Licht als Kraft mit leiser Stetigkeit sichtbar." (zit. nach: Ausst.-Kat. Heinz Mack, Otto Piene, Günther Uecker. Zero, Hannover 1965, S. 127). Im Laufe der Jahre führt "ZERO" Künstler wie Yves Klein, Lucio Fontana, Piero Manzoni, Enrico Castellani, Jean Tinguely und Jan Schoonhoven zusammen, die auf die Kunst der Gruppe "ZERO" jeweils wesentlichen Einfluss haben und selbst wichtige Impulse für das eigene Kunstschaffen empfangen.
1959 schafft Otto Piene erste sogenannte Rasterbilder, die aufgrund ihrer halbmechanischen Herstellung und einer hellen Farbigkeit den formulierten "ZERO"-Forderungen nachkommen. Pienes Ziel ist eine Malerei des Lichts zu schaffen, Licht zum eigentlichen Bildinhalt zu erheben: "Hell sollen meine Bilder sein, heller als die gegenwärtige Welt." (Heinz Mack, Otto Piene u. Günther Uecker, Zero. Der neue Idealismus (Manifest), 1963). Den nun entstehenden "Rasterbildern" ist auch das hier angebotene Werk zuzuordnen. Sie entstehen fast mechanisch, ohne dass der Künstler die Farbe mit einem Pinsel auf die Leinwand aufträgt. Stattdessen stanzt er mithilfe eines Locheisens kleine Löchlein in unterschiedlichen Konstellationen, mal als rhythmisierte Streifen, mal als schwungvolle Kreisformationen in Metall- oder Kartonplatten, durch die er anschließend Ölfarbe presst. Die Farbe gelangt so in Form von kleinen, erhabenen Rasterpunkten analog zu der jeweiligen Perforierung der Platte auf den zuvor in der gleichen Farbe monochrom grundierten Bildträger. In ihrer Vielzahl versetzen diese von Piene als "Einzelkräfte" betitelten Punkte das jeweilige Werk optisch in Vibration und Schwingung, sobald das auf das Raster treffende elektrische Licht (oder Tageslicht) von der hellen Farbe reflektiert wird. Durch dieses Einbeziehen der natürlichen Energie des Lichts entsteht ein Kraftfeld, das sich dann auf die Energie des Betrachters übertragen und Empfindungen wecken soll. Piene und die "ZERO"-Künstler verwenden in ihren Bildern ganz bewusst jene Farben, die besonders gut reflektieren und damit einen hohen Licht- und Energiewert besitzen, insbesondere Weiß-, Gelb-, Silber- und Goldtöne. Piene selbst erklärt in seiner Rede anlässlich einer Ausstellungseröffnung im Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld: "Die Fleckenlosigkeit des Weiß zog uns an. Wir sahen darin Reinheit und Licht. Wir hatten genug Trübheit und Konfusion, Dämonie und Dunkelheit erlebt. / Wir versuchten, das Weiß zu erleben und erlebbar zu machen, indem wir es durch Raster in Schwingung versetzten. Das Relief der geordneten Oberfläche gab dem Licht Gelegenheit, sich selbst im Widerspiel mit Schatten zu zeigen." (zit. nach: Ausst.-Kat. Heinz Mack, Otto Piene, Günther Uecker. Zero, Hannover 1965, S. 133 f.).
In dem hier angebotenen "Rasterbild" von 1959 sind die innovativ-kreative Kraft des Künstlers, sein Kunstverständnis und die Ideale der gerade gegründeten Gruppe "ZERO" real geworden. Die Rasterbilder und die dafür gefertigten Rastersiebe inspirieren Piene bald darauf zu weiteren neuartigen Werken. Noch im selben Jahr entwickelt er das "archaische Lichtballett", bei dem er sozusagen auf Wänden und im Raum mit Licht "malt", indem er mithilfe von Lampen und Folien Licht durch die Löcher seiner Rastersiebe strahlen lässt. Im selben Jahr wagt er mit seinen "Rauchbildern" ein weiteres Experiment und leitet erstmals Rauch und Ruß durch seine Rastersiebe. Aus diesen Arbeiten entwickelt er später seine berühmten "Feuerbilder". Diese Aufzählung allein macht deutlich, über welch kreative Kraft und unbeirrbaren schöpferischen Willen Piene in den späten 1950er Jahren verfügt und welche Bedeutung dem Entstehungsjahr unserer Arbeit im Kontext seines gesamten Œuvres zukommt. 1959 findet im Hessenhuis in Antwerpen mit "Vision in Motion - Motion in Vision" außerdem die bahnbrechende, im Nachhinein wohl wichtigste "ZERO"-Ausstellung überhaupt statt. [CH]
1959 schafft Otto Piene erste sogenannte Rasterbilder, die aufgrund ihrer halbmechanischen Herstellung und einer hellen Farbigkeit den formulierten "ZERO"-Forderungen nachkommen. Pienes Ziel ist eine Malerei des Lichts zu schaffen, Licht zum eigentlichen Bildinhalt zu erheben: "Hell sollen meine Bilder sein, heller als die gegenwärtige Welt." (Heinz Mack, Otto Piene u. Günther Uecker, Zero. Der neue Idealismus (Manifest), 1963). Den nun entstehenden "Rasterbildern" ist auch das hier angebotene Werk zuzuordnen. Sie entstehen fast mechanisch, ohne dass der Künstler die Farbe mit einem Pinsel auf die Leinwand aufträgt. Stattdessen stanzt er mithilfe eines Locheisens kleine Löchlein in unterschiedlichen Konstellationen, mal als rhythmisierte Streifen, mal als schwungvolle Kreisformationen in Metall- oder Kartonplatten, durch die er anschließend Ölfarbe presst. Die Farbe gelangt so in Form von kleinen, erhabenen Rasterpunkten analog zu der jeweiligen Perforierung der Platte auf den zuvor in der gleichen Farbe monochrom grundierten Bildträger. In ihrer Vielzahl versetzen diese von Piene als "Einzelkräfte" betitelten Punkte das jeweilige Werk optisch in Vibration und Schwingung, sobald das auf das Raster treffende elektrische Licht (oder Tageslicht) von der hellen Farbe reflektiert wird. Durch dieses Einbeziehen der natürlichen Energie des Lichts entsteht ein Kraftfeld, das sich dann auf die Energie des Betrachters übertragen und Empfindungen wecken soll. Piene und die "ZERO"-Künstler verwenden in ihren Bildern ganz bewusst jene Farben, die besonders gut reflektieren und damit einen hohen Licht- und Energiewert besitzen, insbesondere Weiß-, Gelb-, Silber- und Goldtöne. Piene selbst erklärt in seiner Rede anlässlich einer Ausstellungseröffnung im Kaiser-Wilhelm-Museum in Krefeld: "Die Fleckenlosigkeit des Weiß zog uns an. Wir sahen darin Reinheit und Licht. Wir hatten genug Trübheit und Konfusion, Dämonie und Dunkelheit erlebt. / Wir versuchten, das Weiß zu erleben und erlebbar zu machen, indem wir es durch Raster in Schwingung versetzten. Das Relief der geordneten Oberfläche gab dem Licht Gelegenheit, sich selbst im Widerspiel mit Schatten zu zeigen." (zit. nach: Ausst.-Kat. Heinz Mack, Otto Piene, Günther Uecker. Zero, Hannover 1965, S. 133 f.).
In dem hier angebotenen "Rasterbild" von 1959 sind die innovativ-kreative Kraft des Künstlers, sein Kunstverständnis und die Ideale der gerade gegründeten Gruppe "ZERO" real geworden. Die Rasterbilder und die dafür gefertigten Rastersiebe inspirieren Piene bald darauf zu weiteren neuartigen Werken. Noch im selben Jahr entwickelt er das "archaische Lichtballett", bei dem er sozusagen auf Wänden und im Raum mit Licht "malt", indem er mithilfe von Lampen und Folien Licht durch die Löcher seiner Rastersiebe strahlen lässt. Im selben Jahr wagt er mit seinen "Rauchbildern" ein weiteres Experiment und leitet erstmals Rauch und Ruß durch seine Rastersiebe. Aus diesen Arbeiten entwickelt er später seine berühmten "Feuerbilder". Diese Aufzählung allein macht deutlich, über welch kreative Kraft und unbeirrbaren schöpferischen Willen Piene in den späten 1950er Jahren verfügt und welche Bedeutung dem Entstehungsjahr unserer Arbeit im Kontext seines gesamten Œuvres zukommt. 1959 findet im Hessenhuis in Antwerpen mit "Vision in Motion - Motion in Vision" außerdem die bahnbrechende, im Nachhinein wohl wichtigste "ZERO"-Ausstellung überhaupt statt. [CH]
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