Auktion: 560 / Evening Sale am 06.12.2024 in München Lot 52


52
Louis Soutter
Personnage nimbé et assis, 1937-1942.
Tusche
Schätzpreis: € 100.000 - 150.000
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Personnage nimbé et assis. 1937-1942.
Tusche.
Auf Velin. 49 x 67 cm (19,2 x 26,3 in), blattgroß.
Doppelseitige Komposition. Verso: "Eléments cruciformes" (Thévoz 2735v). [KT].

• Zu Lebzeiten verkannt, wird Soutter erst von der Nachwelt als einer der wichtigsten Vertreter der Art brut gefeiert.
• Sein radikales, von äußerster Subjektivität und existenziellen Empfindungen geprägtes Œuvre gilt als spektakuläre Entdeckung.
• Soutter wählt Christus als Figur des Schmerzes und der Erlösung als kraftvolle biografische Metapher.
• Soutters rauschhaft in Fingermalerei ausgeführte, rätselhafte Schattenfiguren der letzten Schaffensphase gelten als seine gefragtesten Schöpfungen.
• Vergleichbare Arbeiten befinden sich in bedeutenden internationalen Sammlungen, darunter das Museum of Modern Art, New York, das Kunstmuseum Basel, und die Fondation Le Corbusier, Paris
.

PROVENIENZ: Sammlung Dr. A. Hassler, Aarau.
Sammlung Schweiz.

AUSSTELLUNG: Louis Soutter / Arnulf Rainer - Terra Incognita, Galerie Knoell, Basel, 20.11.2015-5.2.2016, Nr. 12 (m. Abb.).

LITERATUR: Michel Thévoz, Louis Soutter, Bd. II: Catalogue de l'œuvre, Lausanne 1976, WVZ-Nr. 2735r und 2735v (m. Abb.).
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Galerie Kornfeld Auktionen, Bern, Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts - Teil I, 16.6.2006, Los 140 (m. Abb.).

Aufrufzeit: 06.12.2024 - ca. 18.42 h +/- 20 Min.

Soutters Biografie ist geprägt von Unstetigkeit, Wandel und Brüchen. Zu Lebzeiten verkannt und in künstlerischer Isolation tätig, gilt er heute als einer der bedeutendsten Vertreter der Art brut, für den ihn Jean Dubuffet 1945 reklamiert. Mit seiner radikalen und zutiefst subjektiven Bildsprache wird sein Œuvre zu Lebzeiten zunächst nur von wenigen wie seinem Cousin Le Corbusier und dem Schriftsteller Jean Giono anerkannt und gefördert. Soutters tragischer Lebensweg ist ein fesselndes und verstörendes Zeugnis des Scheiterns an bürgerlichen Konventionen. Zunächst nimmt er ein Studium der Ingenieurwissenschaften auf, wechselt dann zur Architektur und beendet dieses, um sich fortan der Violine zu widmen. Auch das Musikstudium bricht er ab, um in Lausanne und Paris verschiedene Kunst- und Malereiklassen zu besuchen. 1897 wandert er schließlich mit seiner Frau, der Violinistin Magde Fursman nach Colorado Springs aus, wo er Leiter des neu gegründeten Art Department am Colorado College wird. Nur kurz aber währt dieser vermeintlich gefestigte Moment in Soutters Leben: 1903 kommt es zur Scheidung und zum Rücktritt von der College-Leitung. Soutter kehrt als gebrochener Mann in die Schweiz zurück, hält sich bald nur noch mit Gelegenheitsjobs über Wasser und lebt auf Kosten der Familie über seine Verhältnisse. Schließlich wird er unter Vormundschaft gestellt und 1923 in ein schweizerisches Alten- und Pflegeheim eingewiesen. 19 Jahre verbringt er bis zu seinem Tod in der autoritär geführten Heilanstalt in Ballaigues, wo er in der Isolation fortan seine ganz eigene künstlerische Welt zum Leben erweckt, die für sein Schaffen die bedeutendste sein wird. Von fast körperlicher Intensität sind seine Fingermalereien der späten 1930er Jahre, die in der lebendig bearbeiteten Oberfläche direkt der Seele des Künstlers entstammen zu scheinen. Seine Hände werden als Werkzeug direkter emotionaler Übertragung Teil dieses intensiven körperlichen Schaffensprozesses. Wie visionäre Erscheinungen entstehen so seine schwarzen Gestalten, gezeichnet in einer rauschhaften Energie, die sich eindrücklich auf die Betrachtenden überträgt. „Personnage nimbé et assis“ stellt eine an christliche Pietà-Darstellungen angelehnte Figur in den Vordergrund, grob, reduziert und schattenhaft, zugleich voller emotionaler Intensität. Sie verweist auf eine zentrale Metapher in Soutters Werk: Christus als Symbol für Schmerz, Leiden und Erlösung, in enger Verbindung zu Soutters eigener Biografie. [KT]




Aufgeld und Steuern zu Louis Soutter "Personnage nimbé et assis"
Dieses Objekt wird differenzbesteuert, zuzüglich einer Einfuhrumsatzabgabe in Höhe von 7 % (Ersparnis von etwa 5 % im Vergleich zur Regelbesteuerung) oder regelbesteuert angeboten.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

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