Auktion: 591 / Day Sale am 07.06.2025 in München button next Lot 197


197
Jean Fautrier
Le canard, 1926.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 50.000 - 70.000
+
Le canard. 1926.
Öl auf Leinwand.
Links unten in der nassen Farbe signiert. 60 x 73 cm (23,6 x 28,7 in).

• Jean Fautrier definiert die Stilllebenmalerei in den 1920er Jahren neu.
• Ein Werk aus der Reihe der berühmten "œuvres noires" von Jean Fautrier.
• Ursprünglich aus der Sammlung seines Kunsthändlers Paul Guillaume, der auch Amedeo Modigliani vertrat.
• Jean Fautrier: ein Pionier der informellen Kunst
.

PROVENIENZ: Sammlung Paul Guillaume, Paris.
Sammlung Wagowski, Paris (bis 1971).
Helge Achenbach collection.
HypoVereinsbank, München.
Privatsammlung Süddeutschland (2003 vom Vorgenannten).

AUSSTELLUNG: Jean Fautrier. Ölbilder 1925-1959, Galerie Thomas Borgmann, Köln, 17.10.-13.11.1976, Kat.-Nr. 3 (m. Farbabb.), und Galerie Neuendorf, Hamburg, 15.11.-31.12.1976 (Maße hier 50 x 61 cm).
Josef Haubrich Kunsthalle, Köln, 23.2.-7.4.1980, Kat.-Nr. 29, SW-Abb. S. 81 (Maße hier: 50 x 61 cm).
Jean Fautrier 1925-1935, Stedelijk Museum, Amsterdam, 11.2.-2.3.1986; Kunsthaus Zürich, 15.3.-4.5.1986, Kat.-Nr. 28 (Maße hier fälschlich: 86 x 60 cm).
Jean Fautrier. Bilder 1926-56, Galerie Monika Sprüth, Köln, 21.3.-22.4.1989, Farbabb. S. 13.

LITERATUR: Palma Bucarelli, Jean Fautrier pittura e materia, Mailand, in: Il Saggiatore, 1960, S. 286, Abb. S. 287.
Bolaffi, Catalogo internazinale d'arte moderna, Turin 1976, Bd. 2, Nr. 2, Abb. S. 24.
Barbara Catoir, Welch ein Tag! Welch eine Tragödie, FAZ, 4. November 1980, m. Abb.
Marcel-André Stalter, Recherches sur la vie et l'oeuvre de Jean Fautrier (1898-1964) de leurs commencement '1940, unveröff. Diss. Paris 1982, Nr. 261.
Pierre Cabanne, Fautrier. La matière corchée, Beaux-Arts Magazine, Paris, Nr. 69, Juni 1989, S. 64ff., Farbabb. S. 69.
Yves Peyré, Fautrier ou les Outrages de l'impossible, Paris 1990, Farbabb. S. 53.

"Le peintre le plus révolutionnaire du siècle depuis Picasso "
Ponge
"Eigentlich empfindet man immer nur das, was ist, noch einmal, stellt die Wirklichkeit durch emotionale Nuancen wieder her, jene Wirklichkeit, die sich verkörpert in Stoff, Form und Farbe: Augenblicksschöpfungen, gewandelt ins Unwandelbare."
Jean Fautrier, zit. nach: www.freunde-der-nationalgalerie.de/blog/erwerbungen/jean-fautrier/

Aufrufzeit: 07.06.2025 - ca. 16.09 h +/- 20 Min.

Jean Fautrier ist eine der prägenden Künstlerpersönlichkeiten des frühen 20. Jahrhunderts, ein maßgeblicher Wegbereiter und Visionär des Informel. Schon in seinen ganz frühen Arbeiten der "Dunklen Periode" findet er einen singulären Weg der Gestaltung, der ihn von seinen Zeitgenossen abhebt.

Von Anbeginn seines künstlerischen Schaffens an beschreitet Jean Fautrier diesen eigenen, ganz besonderen Weg. Schon sehr früh wird in Jugendjahren sein Talent erkannt. Nach dem plötzlichen Tod seiner Großmutter, bei der er überwiegend in Obhut war, und dem Tod seines Vaters im selben Jahr, zieht er mit seiner Mutter 1908 im Alter von zehn Jahren nach London. Bald bricht er dort die Schule ab und wird als einer der jüngsten mit nur 14 Jahren an der Royal Academy of Arts aufgenommen. 1915 wechselt Jean Fautrier an die Slade School of fine Arts. In den Museen der Stadt beeindrucken ihn die Werke von William Turner nachhaltig.
Sicherlich einschneidend sind seine Erlebnisse als Freiwilliger für die Französische Armee gewesen, er meldet sich 1917 um dabei zu helfen, den Krieg zu beenden. Aufgrund einer Verletzung bei einem Gasangriff quält ihn zeitlebens ein chronisches Lungenleiden. Es folgen für den Künstler Jahre, die mit Reisen gefüllt sind: Zum einen muss er krankheitsbedingt viel Zeit in den Alpenregionen verbringen, zum anderen besucht er Museen, wo immer er kann. 1922 schließlich zieht er nach Paris und wird sogleich zum Salon d'Automne eingeladen. In seinem Atelier am Montparnasse entstehen diese ungewöhnlich reduzierten Gemälde der "œuvres noires", die aus dem Schwarz heraus entwickelt sind. Sein persönliches Zuhause findet er im Umfeld von Dichtern wie René Char, Paul Eluard, André Malraux und Georges Bataille. André Malraux wird als einer der ersten formulieren, dass in diesen Werken Fautriers der Weg zur informellen Malerei beschritten wird.
Zu den "œuvres noires" gehören auch die berühmten Jagdstillleben, zu denen unser Werk "Le canard" gehört. Der diagonal ins Bild gesetzte Körper ist aus dem Dunkel heraus entwickelt; ein heller Schein umfängt ihn aus dem undefinierten Bildgrund heraus. Man ahnt die Pracht des Federkleids durch die hell aufscheinenden Partien. Der Kreatur wird durch diese durchaus würdevoll zu nennende Darstellung eine verletzliche Individualität gegeben, ohne sie zu individuell zu charakterisieren.

Jean Fautrier gibt seinen jeweiligen Sujets eine neue Form, indem er sie zum einzigen Thema seines Gemälde macht, selbst die Farbe muss weitestgehend in fein nuanciertem Dunkel zurücktreten, zugleich bleibt der Gegenstand, was er ist. Dieses Vorgehen findet seine Fortsetzung im Informel: Im Gegensatz zur abstrakten Kunst gibt die Kunst des Informel dem Objekt eine neue Form, und beraubt sie derer nicht. [EH]




Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Jean Fautrier "Le canard"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 7 % erhoben.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.


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