Auktion: 550 / Evening Sale am 07.06.2024 in München Lot 17


17
George Rickey
Four Rectangles Oblique II, 1978.
Edelstahl
Schätzpreis: € 80.000 - 120.000
+
Four Rectangles Oblique II. 1978.
Edelstahl.
Auf dem Sockel signiert, datiert und nummeriert "3/3 1978". Eines von 3 Exemplaren, plus 1 Künstlerexemplar. 259 x 130 cm (101,9 x 51,1 in).

• Schwerelose Eleganz in Bewegung.
• Spannungsvolles Wechselspiel von Stabilität und Leichtigkeit.
• Frühes Beispiel aus der Werkgruppe der "Rectangles".
• Außenskulptur von beeindruckender Größe
.

PROVENIENZ: Walter und Marjorie Davis, USA
Privatsammlung Westküste, USA.
Galerie Michael Haas, Zürich.
Onnasch, Berlin (seit 2020, vom Vorgenannten erworben).

AUSSTELLUNG: George Rickey, Important Works from the Estate, Marlborough Chelsea, New York, 18.2.-20.3.2010, S. 27 (anderes Exemplar).

LITERATUR: Wieland Schmied (Hrsg.), George Rickey, Kestner-Gesellschaft Hannover, 13.7.-30.9.1973, Kat.-Nr. 41, S. 68/69 (anderes Exemplar).
Sotheby‘s, New York, 6.10.1992, Los 60.
Christie's, New York, 14.5.2014, Los 281.
Abstand. Episode 2 - Gegenwart, Kat. Galerie Haas, Berlin/ Zürich, 2020, Nr. 1, S. 2.

Aufrufzeit: 07.06.2024 - ca. 17.32 h +/- 20 Min.

George Rickey arbeitet als Maler, Wandmaler und Bildhauer. In seinem vielfältigen Werk, das von den Gemälden der 1920er Jahre bis zu den letzten Skulpturen der 2000er Jahre reicht, kristallisieren sich vier Themen heraus: Bewegung, Farbe, Beziehungen und Maßstab. In seinem Bestreben, Bewegung sichtbar zu machen, bediente sich Rickey eines Stammvokabulars von Formen, Linien, Flächen, Dreiecken und Rechtecken. Diese klaren Formen konnten in Größe und Ausrichtung leicht angepasst werden, um die Unterschiede in den natürlichen Kräften zu erforschen, die seine Skulptur in Bewegung setzen. Das Besondere in Georg Rickeys Skulpturen liegt in der Suggestion von Schwerelosigkeit und dem Spiel mit der Schwerkraft. Die meisten seiner Arbeiten haben einen bestimmten Bezug zum Wind, sie sind eine subtile Sichtbarmachung der Kräfte und Strömungen der Luft. 1945 entstehen – inspiriert durch das Werk Alexander Calders - die ersten Mobiles. Auf der Grundlage der Ideen der Bewegung und der Naturzeit entwickelt George Rickey sein Werk. Anders als seinerzeit Jean Tinguely vollführen alle Mobiles und kinetischen Plastiken Rickeys ihre Bewegungen ohne Hilfsmotor. 1972 entsteht das erste Exemplar der "Four Rectangles Oblique II", weitere Exemplare entstehen kurze Zeit später. An einem dünnen, verästelten Stamm sind vier großflächige Rechtecke montiert. Die Skulptur suggeriert ein labiles Gleichgewicht und irritiert dadurch unser Raumgefühl. Rickey erreicht diese Täuschung durch nicht in Erscheinung tretende Gewichte, die den Schwerpunkt an den Rand der Platten hin verlagern und der Skulptur so Stabilität geben. Die Rechtecke wirken zunächst schwer und massiv, und desto erstaunlicher ist, mit welcher Leichtigkeit sie sich in alle Richtungen bewegen lassen.
Es ist tatsächlich der Wind, der die Rechtecke in Bewegung versetzt. Aufgehängt oder auf Kugellager an verschiedene Stellen einer gabelähnlichen Rahmenkonstruktion montiert, reagieren sie auf jeden Luftzug. Je nach Windstärke kreisen sie im Gleichschritt oder Gegensinn um die eigene Achse und ergeben ständig eine andere, neue Figuren. "Das, was Rickeys Arbeiten zunächst, auf den ersten Blick, so verblüffend macht, ist ihre Außerkraftsetzung der Schwerkraft, seine Verrückung oder Verlagerung des Schwerpunktes. Seine Stahlstäbe und seine Stahlplatten bewegen sich ganz anders, als sie sich eigentlich bewegen müßten, sie suggerieren ein labiles Gleichgewicht, und sie irritierten dadurch unser Raumgefühl. […] Die meisten Arbeiten Rickeys haben eine bestimmte Affinität zum Wind, sie sind eine subtile Sichtbarmachung der Kräfte der Luft, sind eine Sichtbarmachung der Strömungen der Luft, und damit mehr: die Bewußtmachung des Dahinfließens der Zeit, des Ablaufes von Zeit.“ (Wieland Schmied, in: George Rickey. Kinetische Skulpturen 1956-2000, Galerie Brockstedt, Hamburg/Berlin 2003, S. 11f.) Als Erschaffer kinetischer Skulpturen ist Rickey sowohl Konstrukteur als auch künstlerischer Freigeist. Technik ist nicht Kunst, aber jede Kunst hat ihre Technik. Und so gleicht sein Atelier eher einer Werkstatt als einem Künstleratelier. Seine Skulpturen, die sich mit den Phänomenen der realen mechanischen Bewegung beschäftigen, sind trotz aller ihnen zugrunde liegenden technischen Überlegungen von einer unvergleichlichen, schwerelosen Poesie. [SM]




Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu George Rickey "Four Rectangles Oblique II"
Dieses Objekt wird regelbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung der Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.