Auktion: 590 / Evening Sale am 06.06.2025 in München button next Lot 125000353


125000353
Marianne von Werefkin
Am Blumenbeet, Wohl um 1910/14.
Öl-Tempera auf Papier auf Malpappe kaschiert
Schätzpreis: € 80.000 - 120.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Am Blumenbeet. Wohl um 1910/14.
Öl-Tempera auf Papier auf Malpappe kaschiert.
Verso auf der Malpappe monogrammiert und mit der Adresse "No. 5 Gisellastr" und betitelt. 74,2 x 56 cm (29,2 x 22 in). Malkarton: 75,5 x 57,3 cm (29,7 x 22,5 in).

• Marianne von Werefkins Werk steht für visionäre Malerei voll suggestiver Intension.
• Entstanden im Umfeld von "Der Blaue Reiter" - 1912 ist Werefkin mit 3 Werken in der Ausstellung "Der Sturm" in Herwarth Waldens Berliner Galerie Der Sturm vertreten ist.
• 1961 wird "Am Blumenbeet" in der Ausstellung "les sources du XXe siècle" im Centre Pompiou, Paris, gezeigt.
• Zuletzt würdigt das Museum de Fundatie, Zwolle/NL die bedeutende Rolle Marianne von Werefkins in der Ausstellung "Marianne von Werefkin - Pionierin des Expressionismus" (Okt. 2024 - März 2025)
.

PROVENIENZ: Sammlung Max Niedermayer, Wiesbaden (bis 1968).
Nachlass Max Niedermayer, Wiesbaden (bis 1979).
Privatsammlung Rheinland-Pfalz (1979 vom Vorgenannten erworben).
Seither in Familienbesitz.

AUSSTELLUNG: Marianne Werefkin 1860-1938, Gedächtnisausstellung, Städtisches Museum, Wiesbaden / Städtische Kunstsammlung, Bonn / Kunstverein Frankfurt a. Main / Städtische Galerie, München / Kunsthalle Bremen / Kunst- und Museumsverein, Wuppertal / Staatliche Kunsthalle, Baden-Baden / Museum Ostwall, Dortmund, 1958, Kat.-Nr. 10 m. Abb
les sources du XXe siècle- les arts en europe de 1884 a 1914, Musee national d'art modern - Centre George Pompidou, 4.11.-23.1.2.1961.

"Am Blumenbeet" ist nachweislich durch die verso vermerkten Künstleradresse ein Zeugnis aus Marianne von Werefkins Münchner Zeit. 1896 zieht sie von St.Petersburg in die Kunststadt München. Sie wohnt mit ihrer Bediensteten Helene Nesnakomoff in der Giselastraße 23 auf einer großzügigen Etage; angereist ist sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Alexej von Jawlensky aus Russland, finanziell abgesichert durch das Erbe ihres Vaters. Hier institutionalisiert die Tochter eines russischen Adligen den Salon der "Giselisten", einen Gesprächskreis von Künstlern und Literaten, der bald den Ruf als Treffpunkt der künstlerischen Avantgarde in Münchens genießt. Auch Wassily Kandinsky, Gabriele Münter verkehren dort. Werefkin selbst war in Rußland Schülerin Ilja Repins, des bedeutendsen realistischen Malers Russlands, gewesen und wurde als "russischer Rembrandt" genannt. In München gibt sie für 10 Jahre ihr eigenes Schaffen ganz selbstlos auf um den etwas jüngeren Jawlensky zu fördern. Dieser hat schon lange ein Verhältnis mit Helene, ihrer mitgereisten Angestellten, die er 1922 heiraten wird - eine überaus schwierige und belastende Konstellation. Erst 1906 beginnt Werefkin wieder zu malen und findet sofort zu eindrucksvollen, innovatien und charakteristischen Kompositionen.
"Am Blumenbeet" zeigt zwei ins Gespräch vertiefte Spaziergänger vor großstädtischer Silhouette, wie sie vielleicht auch von einem der Münchner Parks aus zu sehen war. Die für Gemälde Werefkins so typische ambivalente Stimmung liegt in der Luft. Eine in spannungsreichem Blau gehaltener Himmel steht über der leblos wirkenden Häuserfront, der saftig grünen Freifläche und dem Parkweg mit den Spaziergängern zwischen kargen Bäumen. Das titelgebende Blumenbeet nimmt einen relativ kleinen, an die Seite gerückten Bereich ein. Links im Park etwas zurückgesetzt eine weibliche Person, die eine Gärtnerin zu sein scheint. Werefkins wählt ihre Farben frei von rein beschreibender Wirkung und dafür voll von inhaltlicher Bedeutung. Bedrohliches und Beruhigendes lassen ein Gesamtes entstehen, das den Betrachter fesselt. Das Gespräch und der intensive Austausch von Ideen stehen mit den beiden Spazierenden, die vor dem erblühten Blumenbeet innehalten, im Mittelpunkt. Die Rolle der pflegenden Gärtnerin, wo wie es Werefkin selbst für lange Jahre für Jawlensky gewesen ist, wird unübersehbar inszeniert. So finden sich Bestandteile ihres persönlichen Lebens in übertragener Form in dieser Komposition wieder und geben Einblick in ihre emotionale Gefühlswelt. [EH]



125000353
Marianne von Werefkin
Am Blumenbeet, Wohl um 1910/14.
Öl-Tempera auf Papier auf Malpappe kaschiert
Schätzpreis: € 80.000 - 120.000
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