Auktion: 556 / Wertvolle Bücher am 27.05.2024 in Hamburg Lot 244


244
Johann Heinrich Wilhelm Tischbein
2 Briefe (1 eigenhändig) und 1 Adress-Abschnitt, 1800-1807.
Schätzpreis: € 1.200
+
Johann Wilhelm Heinrich Tischbein, genannt "Goethe-Tischbein".
Eigenhändiger Brief mit Unterschrift. Hamburg, 22. April 1807. 2 S. 25,5 : 20 cm.

An einen Freund in Bremen, in Vorbereitung eines Besuches.

".. So kom[me] ich so bald mein Bild für die Reise ferdig ist nach Bremen, und bringe Vieles mit .. Mein lieber Freund Sie werden mir einen Gefallen thun und nehmen zwey Bilder zu sich welche noch von mir im Haus stehen von meinem Freund Willmanns [d. i. Melchior Wilmans, Bremer Stadtkommandant und Obrist, Freund und Förderer von Tischbein, geb. 1729 und wenige Wochen zuvor 1807 verstorben]. Das eine ist eine Landschaft von Ewerdingen, das andere eine Landschaft auf Holz,.. Ich habe deshalb schon an die Demoiselle Willmanns geschrieben. Auch habe ich sie gebeten um mein Porträt, das da noch aus meiner jugent hängt, ich weis aber nicht ob sie es mir geben werden, den es gehert ihr, da ich aber nicht glaube das es irgent jemand interesieren wirdt so giebt sie es mir leicht. ich bin begierig zu sehen, wie ich damals aussah, den nun bin ich alt und hinfällig. Das Absterben der Alten Herzogin von Weimar [d. i. Anna Amalia Herzogin von Sachsen-Weimar und Eisenach, 1739-1807] hatt mich sehr betrübt, diesse beyden fälle haben mich sehr tief geschmerz, ich liebte den redlig freund Willmanns sehr." - Durch Wilmans, dessen Bekanntschaft Tischbein bereits 1772 vor seiner Reise nach den Niederlanden gemacht hatte, erfuhr der junge, damals noch unbekannte Künstler Förderung und Ermutigung, auch vermittelte er ihm erste Aufträge als Porträtmaler. - Beiliegend ein Brief von fremder Hand mit eigenhändiger Unterschrift von Tischbein (dat. 1. Juli 1800), und 1 Adreßblatt, beides an Johann Friedrich Frauenholz, Kunsthändler und Verleger in Nürnberg.

Autograph letter, signed (2 pp.), to an unknown friend in Bremen, announcing a visit. Amongst others about the recent deaths of Anna Amalia, duchess of Saxe-Weimar-Eisenach, and of his longtime patron and friend Melchior Wilmans in Bremen. Mentions several of his own paintings in the possession of the family Wilmans: a landscape in Everdingen, a landscape on wood and a (self?-)portrait in his younger years. - 2 additions (1 letter by another hand with Tischbein's signature and 1 envelope with address).





Aufgeld und Steuern zu Johann Heinrich Wilhelm Tischbein "2 Briefe (1 eigenhändig) und 1 Adress-Abschnitt"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlag bis einschließlich € 200.000: 32 % Aufgeld
Zuschläge über € 200.000: Teilbeträge bis einschließlich € 200.000 32 %, Teilbeträge über € 200.000 27 % Aufgeld
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlag bis einschließlich € 200.000: 25 % Aufgeld zuzügl. der gesetzlichen Umsatzsteuer
Zuschläge über € 200.000: Teilbeträge bis einschließlich € 200.000 25%, Teilbeträge über € 200.000 20 % Aufgeld, jeweils zuzüglich der gesetzlichen Umsatzsteuer

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.