Auktion: 556 / Wertvolle Bücher am 27.05.2024 in Hamburg Lot 242


242
Friedrich von Schlichtegroll
Briefentwurf an Goethe, 1811.
Schätzpreis: € 1.000
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Adolf Heinrich Friedrich von Schlichtegroll
Eigenhändiger Entwurf eines Briefes an Goethe. 4 S. mit halbseitigem Korrekturrand. 20,5 : 17 cm. O. O. und J. [Versanddatum des Briefes: München, 15. Febr. 1811].

Briefentwurf von Friedrich von Schlichtegroll (1765-1822), Bibliothekar, Altertumswissenschaftler und als Generalsekretär der Bayerischen Akademie der Wissenschaften bedeutender und unermüdlicher Erneuerer der Institution.

Als Anlaß des Schreibens nahm Friedrich von Schlichtegroll das Erscheinen von Band 3 des Kataloges Beschreibung der Churpfalzbaierischen Gemälde-Sammlungen zu München und zu Schleißheim von Johann Christian von Mannlich, den er Goethe, "einem der sinnvollsten Kunstkenner unter den Lebenden," zusendet. Schlichtegroll erwähnt die einige Jahre zurückliegende einzige persönliche Begegnung zwischen ihm und Goethe im Beisein des "seel. Herzogs Ernst" (d. i. Ernst II. Ludwig von Sachsen-Gotha-Altenburg, 1745-1804), der sie damals durch seine Gemäldesammlung geführt hatte; und nutzt die Gelegenheit, Goethe zu einem Besuch einzuladen, falls ihn eine seiner Sommerreisen, "und zwar die nächste!" nach München führen sollte. Schlichtegroll schildert die Anfangsschwierigkeiten bei seiner vor wenigen Jahren angetretenen Position als Generalsekretär der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ("wie würde ich glücklich seyn, die Bemerkungen des Hochverehrtesten über das wissenschaftliche Institut zu hören"), zudem bedeutet die Kränklichkeit des gemeinsamen Freundes und derzeitigen Präsidenten der Akademie Jacobi (Friedrich Heinrich J., Philosoph u. Schrifsteller, 1743-1819) eine doppelte Belastung; doch nun sei "das Schwerste überstanden & durchkämpft". Jacobi selbst habe sich über den von Goethe übermittelten Gruß von Brizzi (d. i. Antonio Br., Tenor 1774-1854) gefreut, leider aber sehr unter Augen- und Kopfweh.
Goethes Antwort erfolgte am 8. Mai 1811, mitten in Vorbereitungen einer Reise nach Karlsbad; er bedankt sich sehr für die Zusendung des Sammlungkataloges und Interesse an seinen eigenen Arbeiten, und versichert, Schlichtegroll, den er zu einem seiner ältesten und besten Freunde rechnet, seine Anteilnahme an dessen schwieriger Position.

- ZUSTAND: Am oberen und unteren Ende des Falzes mit kl. Papierresten von einer früheren Montierung, mit einzelnem Buchstabenverlust.

Autograph draft for a letter by Schlichtegroll to Goethe. 4 pp. with halfpage correction margin. Schlichtegroll sends Goethe a catalogue with paintings, invites him - the admired scholar and art conaisseur, whom he met only once in person - to Munich, and describes the ardours of his work as the general secretary of the Bayerischen Akademie der Wissenschaften, doubled by the constant indisposition of the current president, their mutual friend Friedrich Heinrich Jacobi (1743-1819). - Fold with small paper strips in places, with small loss of letter.





Aufgeld und Steuern zu Friedrich von Schlichtegroll "Briefentwurf an Goethe"
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