Auktion: 269 / Kunst des XX. Jahrhunderts und Muenchner Schule am 17.05.2002 button next Lot 97

 
Renée Sintenis - Ziegenböckchen


97
Renée Sintenis
Ziegenböckchen, 1915.
Bronze
Schätzung:
€ 6.000
Ergebnis:
€ 4.830

(inkl. Käuferaufgeld)

Ziegenböckchen
Bronze , braun patiniert, 1915
Buhlmann 209. Im Skulpturenverzeichnis der Gießerei Noack, Berlin registriert. Am rechten Hinterlauf monogrammiert. Einer von 25 Bronzegüssen. 9 x 9 x 3,5 cm ( 3,5 x 3,5 x 1,3 in).
Daneben existieren 3 Silbergüsse, siehe auch 'Marie Laurencin - Renée Sintenis', Ausstellungskatalog der Galerie Alfred Flechtheim, Berlin 1925

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.

LITERATUR: Renée Crevel/ Georg Biermann, Renée Sinenis, Berlin 1930 (= Junge Kunst, Bd. 57), Kat.Nr. 2.
Gustav Eugen Diehl (Hrsg.), Renée Sintenis, Berlin o.J. (= Veröffentlichungen des Kunstarchivs Nr. 27-28, Bd. 3), Abb. 25.
Rudolf Hagelstange u.a., Renée Sintenis, Berlin 1947, Abb. S. 39.
Hanna Kiel, Renée Sintenis, Berlin 1935, Abb. S. 10 und Berlin 1956, Abb. S. 8.
Deutsche Kunst und Dekoration 51, 1922/23, Abb. S. 81.

Das 'Ziegenböckchen' entsteht im selben Jahr, in dem die Künstlerin erstmals ihre Arbeiten in der Ausstellung der Berliner Sezession zeigt. Mit ihren kleinplastischen Tierdarstellungen erregt sie erste Aufmerksamkeit und kann mehrere Verkäufe tätigen. Den Arbeiten gehen stets zahlreiche Skizzen voran, die die Künstlerin im Berliner Zoo anfertigt, den sie regelmäßig besucht. Trotzdem sind ihre Werke nicht von einer absoluten Naturtreue geprägt, vielmehr nimmt Sintenis sich die Freiheit, das Motiv großzügig zu stilisieren. Die Künstlerin möchte die positiven Eigenschaften der Tiere darstellen, die dem Menschen aufgrund seiner Sozialisation verlorengegangen sind: "Eines nur habe ich, und zwar Tieren gegenüber, sehr früh gewußt: Jedes Tier soll man in der ihm eigenen Schönheit entwickeln, dann gibt man ihm die Erfüllung seines Daseins, das Glück seines Lebens, die Beseligung (sic!), die im Leben selber ruht, und die wir verlernt oder vergessen haben zu erfühlen." (zit. aus: Britta E. Buhlmann, Renée Sintenis, Darmstadt 1987, S. 53).
Das kleine Format lädt den Betrachter ein, die Tierfigur in die Hand zu nehmen. Gerade die Möglichkeit sinnlicher Erfahrbarkeit nimmt einen hohen Stellenwert im Werk der Künstlerin ein.




97
Renée Sintenis
Ziegenböckchen, 1915.
Bronze
Schätzung:
€ 6.000
Ergebnis:
€ 4.830

(inkl. Käuferaufgeld)

 


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