Getreidehocken
Aquarell , Tempera und Kohlezeichnung auf festem Zeichenpapier, 1912
Vogt 1912/10. Rechts unten monogrammiert und datiert. 45 x 62,5 cm ( 17,7 x 24,6 in), fast blattgroß.

PROVENIENZ: Privatsammlung Düsseldorf.

Eigentlich eine Darstellung von Bauern bei der Feldarbeit, erhält diese Komposition durch den dynamischen Schwung und einen furios-gestischen Farbauftrag eine völlig andere Aussage. Rohlfs hat in seinem so bewunderten Spätwerk zu einer völlig neuen Interpretation von Natur gefunden. Der leicht romantische Spätimpressionismus seiner Weimarer Landschaften ist zugunsten einer Dynamisierung der Bildfläche aufgegeben. Das Sujet der Bauern bei der Ernte verschwindet hier fast hinter den bilddominierenden Getreidegarben, denen das eigentliche Interesse des Künstlers gilt. Die Arbeit entstand während eines Aufenthalts in Bayern, den er auf Einladung von Dr. Commerell in Polling und München verbrachte. Das Urwüchsige der bäuerlichen Tätigkeit mag Rohlfs entgegen gekommen sein. Es teilt sich in diesem Blatt weniger im Detail als in der Gesamtaussage mit.