Auktion: 277 / Kunst des XX. Jahrhunderts und Muenchner Schule am 06.12.2002 Lot 201

 
Rupprecht Geiger - 541/69


201
Rupprecht Geiger
541/69, 1969.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 15.000
Ergebnis:
€ 13.800

(inkl. Käuferaufgeld)

541/69
Acryl auf Leinwand , 1969
Verso oben auf der Leinwand signiert, mit der Werknummer bezeichnet und mit Richtungspfeil versehen. Auf dem Keilrahmen nochmals signiert, mit der Werknummer sowie mit den Maßangaben. 100 x 90 cm ( 39,3 x 35,4 in).

PROVENIENZ: Galerie Denise René - Hans Mayer, Düsseldorf (rückseitig mit zwei Etiketten und hs. Eintrag der Daten).
Privatsammlung Süddeutschland.

"Bei der Bildgestaltung ist die Farbe mitverantwortlich. Löst man sie aus der Gemeinschaft 'Farbe - Motiv - Vorgang', so ergeben sich für den Bildaufbau neue Gesetze. Jetzt kann die Farbe, als entscheidendes Element frei geworden, zu reinster Auswirkung kommen. Farbe hat keine bestimmbare Wesensform. Während des Malens werden jedoch bei der Ausschaltung des Intellekts Kräfte frei, die zur Gestaltung einer verbindlichen Farbform führen.
Oder
Ein über Punkt - Linie - Fläche entstandener Farbenaufbau (Modulation) wird bei gefühlsmäßig bestimmbarer Dimension zur 'Farbform'. In der Farbform manifestiert sich die Farbe auf eindeutige Weise. 'Farbform' ist die dargestellte Farbe, Farbe selbst ist das Motiv. Z.B. Blau. Unter Farbform verstehe ich nicht ein vorgegebenes Objekt, das bis an seine Objektbegrenzung mit Farbe bemalt wird, sondern die Dimension der Farbe selbst ist gemeint, der Ablauf einer Modulation von hell nach dunkel auf einem bestimmten Farbweg. Farbe macht Licht, Raum, Bewegung und Zeit. Gesprühte Farbe und deren kleinste Farbpartikel machen Räume sichtbar. Modulation: Durch Modulation wird Farbenergie frei. Sie ist erkennbar an den hell im leeren Raum aufleuchtenden kleinsten Farbteilchen der gesprühten Farbe in der Anfangszone, Zone 1, dann an den sich ständig verdichtenden Farbteilchen einer zu großer Leuchtkraft sich steigernden Energie in der Mittelzone, Zone 2, und schließlich an dem dicht überlagerten aus der Tiefe herausglühenden Farblicht in der Endzone, Zone 3." (Rupprecht Geiger, Brief an Helmut Heissenbüttel, zit. in: Rupprecht Geiger, Ausst.Kat. Kestner-Gesellschaft Hannover, Katalog 8, 1966/67). [DP]




201
Rupprecht Geiger
541/69, 1969.
Acryl auf Leinwand
Schätzung:
€ 15.000
Ergebnis:
€ 13.800

(inkl. Käuferaufgeld)