Auktion: 293 / Kunst des XX. Jahrhunderts am 12.05.2005 button next Lot 85

 
Alexej von Jawlensky - Kleiner abstrakter Kopf


85
Alexej von Jawlensky
Kleiner abstrakter Kopf, 1934.
Öl auf Papier
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 46.800

(inkl. Käuferaufgeld)

Kleiner abstrakter Kopf
Öl auf Papier , auf orig. Karton fest aufgelegt, 1934
Nicht bei Jawlensky/Pieroni-Jawlensky. Links unten monogrammiert. Verso signiert, datiert und bezeichnet "N 197 J.". 15,6 x 11,3 cm ( 6,1 x 4,4 in).

Mit einer Foto-Expertise des Alexej von Jawlensky-Archivs S. A., Locarno, vom 22.10. 2003. Dort mit dem Vermerk, dass die Arbeit in das Werkverzeichnis aufgenommen wird

PROVENIENZ: Emilie Ester (Galka) Scheyer, Geschenk des Künstlers 1934.
Ehemals Eric Warburg, USA.

"Ja, unsere Begegnung in Lausanne war doch ein Wendepunkt in meinem Leben", schreibt Galka Scheyer 1934 rückblickend in einem Brief an Alexej von Jawlensky (zit. nach: A. Jawlensky, in: Die Blaue Vier, Köln 1997, S. 63 f.). Als junge Künstlerin lernt sie ihn in seinem Exil in der Schweiz kennen, wenig später wird sie seine Agentin. Die gemeinsame Liebe zur Kunst ist das innere Band ihrer lebenslangen Freundschaft. Scheyers Begeisterung und Verbundenheit mit seinem Werk spürt man in ihren Äußerungen: "Jawlensky hat den menschlichen Kopf als solchen in eine Sprache des abstrakten Lebens transponiert, hat ihn aus seinem Erdendasein herausgehoben, um die Seele und den Geist zu manifestieren. Die neuen Gesetze, die er dabei gefunden hat, sind mathematische. Er hat die Gesetze der anderen Künste in seine Bilder hineingenommen: die Architektur in den Gleichgewichten der Farben, die Musik in den klanglichen Rhythmus der Farben, den Tanz als Linie der Farben, die Skulptur als Form der Farben, die Poesie als Inhalt oder als Wort der Verkündigung der Farben, die Malerei aber als symphonische Zusammenfassung." (zitiert nach: Clemens Weiler, Alexej Jawlensky, Köln 1959, S. 106).
Emilie Esther Scheyer, von Jawlensky später Galka (russisch: Dohle) genannt, muss eine eindrucksvolle Persönlichkeit gewesen sein. Sie ist es, die den Künstler zur Serie der ab 1917 entstehenden "Mystischen Köpfe" inspiriert. Und sie ist es, die seit 1924 sowohl Jawlensky als auch die drei Künstlerfreunde Kandinsky, Klee und Feininger unter dem Gruppennamen "Die Blaue Vier" in den Vereinigten Staaten vertritt. Galka Scheyer ist in dieser Zeit zudem Jawlenskys wichtigste Sammlerin: 102 Arbeiten sind im Nachlass in den USA verzeichnet, hinzu kommen 15 Schenkungen, zu denen auch unsere Arbeit gehört. [KD]




85
Alexej von Jawlensky
Kleiner abstrakter Kopf, 1934.
Öl auf Papier
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 46.800

(inkl. Käuferaufgeld)

 


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