(inkl. Käuferaufgeld)
Porträt eines Straßenarbeiters. 1985.
Ausstellung: Villa Haiss Museum, Zell am Harmersbach (Leihgabe).
Markus Lüpertz studiert 1956-63 an der Werkkunstschule Krefeld bei Laurens Goosens und an der Kunstakademie Düsseldorf. 1962 zieht er nach West-Berlin, wo er zusammen mit Bernd Koberling und Karl Horst Hödicke die Selbsthilfegalerie "Großgörschen 35" gründet. Entgegen aller zeitgenössischer Tendenzen zur Abstraktion beginnt Lüpertz, Bilder mit einfachen gegenständlichen Inhalten zu malen. 1970 erhält der Künstler den Preis der Villa Romana und verbringt ein einjähriges Stipendium in Florenz. 1976 nimmt er eine Professur an der Akademie in Karlsruhe an. Ab 1977 greift Lüpertz in seinen "Stil-Bildern" abstrakte Tendenzen der fünfziger Jahre auf. Im selben Jahr zeigt die Hamburger Kunsthalle einen ersten Überblick seines Werkes. Die zunehmende Abstraktion wird Anfang der achtziger Jahre zugunsten einer neuen Gegenständlichkeit und Räumlichkeit unter Verwendung kunsthistorischer Zitate und Versatzstücke aufgegeben.
Markus Lüpertz ist ein Künstler, der in der Kunst, in der Kunstgeschichte lebt, der die vielen Revolutionen in der Kunst kennt und über den absurden Zwang, ständig neue Revolutionen anbieten zu müssen, längst hinweg ist. "Ich beschäftige mich mit Malerei über Malerei. Ich benutze durchaus vertraute Formen. Ich interpretiere tatsächlich Malerei [...]. Die abstrakten Formen sind erschöpft. Indem sie (aber) von mir gemacht werden, auf eine andere Intensität, auf eine andere Geschwindigkeit, auf eine andere Form gebracht werden, ist das was ganz Neues. Was neu ist an mir, ist, daß es mich gibt. Die Malerei ist alt. Ich beschäftige mich mit ihr, mache Äußerungen zu und über die Malerei. Und das ist es, weshalb ich nirgendwo herkomme. Ich komme von allen Malern [...]." (Lüpertz, in: Markus Lüpertz. Belebte Formen und kalte Malerei. Gemälde und Skulpturen, Ausst.Kat. Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 1986, S. 33). Lüpertz' Auseinandersetzung mit historischen Vorlagen ist keineswegs mit den Kategorien des Epigonalen oder der Assimilation zu fassen. Vielmehr unterwirft er sie einer Metamorphose, die Verfremdung und Aneignung zugleich ist und die Werke voller Widersprüche - zwischen "L'art pour l'art" und existenzieller Aussage - hervorbringt. In seiner kubistischen Formgebung erinnert das vorliegende "Porträt eines Strassenarbeiters" an die Gemälde Picassos der 1940er Jahre.
1986 wird Markus Lüpertz an die Kunstakademie Düsseldorf berufen, die er seit 1988 als Rektor leitet. 1997/98 sind seine Werke auf der Ausstellung "Deutschlandbilder: Kunst aus einem geteilten Land" im Martin Gropius Bau in Berlin vertreten. [LB]
Öl auf Leinwand.
Rechts oben monogrammiert. Verso datiert und betitelt. Auf dem Keilrahmen mit einem Richtungspfeil. 100 x 81 cm ( 39,3 x 31,8 in).
(inkl. Käuferaufgeld)
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