335
Andy Warhol
Aus: Mao, 1972.
Farbserigrafie
Schätzung:
€ 32.000 Ergebnis:
€ 40.260 (inkl. Käuferaufgeld)
Farbserigrafie
Feldman/Schellmann/Defendi II.90. Verso signiert sowie mit der gestempelten Nummerierung und dem copyright-Vermerk. Exemplar 127/250. 91 x 91,2 cm (35,8 x 35,9 in), blattgroß
Blatt 1 der Folge. Gedruckt von Styria Studio. Inc., New York. Herausgegeben von Castelli Graphics and Multiples, Inc., New York.
Der als Andrew Warhola geborene Künstler beginnt 1945 am Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh Design zu studieren. 1949 zieht er nach New York und arbeitet als erfolgreicher Werbegrafiker. Mitte der 50er Jahre beschäftigt sich der Künstler mit Schuhzeichnungen, deren Details typische Wesenszüge berühmter Persönlichkeiten symbolisieren sollen. 1959 entwickelt Warhol zusammen mit Nathan Gluck Geschenkpapiere, die mit Hilfe handgefertigter Stempel hergestellt werden. Mit Beginn der 60er Jahre malt Warhol erste Figuren, die auf Comicstrip-Vorlagen wie Batman, Dick Tracy und Superman beruhen. Darauf folgen die ersten Elvis- und Marilyn-Porträts, sowie die "Desaster"-, die "Do it Yourself"-Bilder und Campbell's Suppendosen als Ikonen der amerikanischen Konsumwelt. Die Siebdruck-Serien werden 1962 in der New Yorker Stable Gallery gezeigt und sorgen innerhalb von kürzester Zeit für einen kometenhaften Aufstieg des Künstlers. In der "Factory", seinem Atelier, das Wohn- und Arbeitsstätte zugleich für ihn und seine Mitarbeiter ist, macht sich Warhol die Künstlichkeit der Konsumkultur zum künstlerischen Thema. Hier entstehen die Serien aus dem gesamten Bereich des Alltäglichen und Trivialen wie die Coca-Cola-Flaschen oder die Dollarnoten. Als quasi Erweiterung des Mediums Bild konzentriert sich Warhol Ende der 60er auf Filme, Theater und multimediale Happenings mit der Band "The Velvet Underground". Zudem gründet er die Zeitschrift "Interview". 1968 verübt Valerie Solanas ein Attentat auf Warhol, bei dem er angeschossen und schwer verletzt wird. In den 70ern wendet sich Warhol wieder dem Tafelbild zu, dann arbeitet der Künstler mit Basquiat und Clemente zusammen und produziert die Fernsehsendung: "Andy Warhol Television".
Während Warhol zunächst die druckgrafischen Arbeiten immer nach einem Original schafft, ist die "Mao"-Mappe das erste Werk, bei dem Gemälde und Serigrafie zur selben Zeit entstehen. Als Vorlage dient Andy Warhol das Mao-Porträt auf dem "Kleinen roten Buch" - auch als "Mao-Bibel" bekannt. Die "Mao"-Folge ist neben "Vote McGovern" (Feldman/Schellmann/Defendi 84) das erste von mehreren politisch motivierten Porträts. Noch stärker als bei "Vote McGovern" ist in der "Mao"-Folge erstmals die Serigrafie-Darstellung durch einen sichtbaren Zeichenstrich vom Künstler pointiert. Diese Individualisierung der einzelnen Farbvarianten bleibt fortan für eine längere Phase charakteristisch für Warhols Gestaltungsweise.
Warhol gilt als Hauptvertreter der Pop-Art, der mit seinen Arbeiten die herrschenden Auffassungen von Kunst und Ästhetik radikal verändert, indem er den Gedanken des Pop auf eine vielfältige Art in seine Kunstproduktion zu übertragen weiß. Durch die Rücknahme des Originalitäts- und Kreativitätsanspruchs nimmt er bereits konzeptuelle Tendenzen der späteren Kunstentwicklung vorweg: Serie statt Individualität lautet sein künstlerisches Credo. In seinen letzten Lebensjahren fördert Warhol andere Künstler wie Keith Haring oder Robert Mapplethorpe. Nach seinem Tod eröffnet seine Heimatstadt Pittsburgh in Pennsylvania ihm zu Ehren das "Andy Warhol Museum". [SM].
Feldman/Schellmann/Defendi II.90. Verso signiert sowie mit der gestempelten Nummerierung und dem copyright-Vermerk. Exemplar 127/250. 91 x 91,2 cm (35,8 x 35,9 in), blattgroß
Blatt 1 der Folge. Gedruckt von Styria Studio. Inc., New York. Herausgegeben von Castelli Graphics and Multiples, Inc., New York.
Der als Andrew Warhola geborene Künstler beginnt 1945 am Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh Design zu studieren. 1949 zieht er nach New York und arbeitet als erfolgreicher Werbegrafiker. Mitte der 50er Jahre beschäftigt sich der Künstler mit Schuhzeichnungen, deren Details typische Wesenszüge berühmter Persönlichkeiten symbolisieren sollen. 1959 entwickelt Warhol zusammen mit Nathan Gluck Geschenkpapiere, die mit Hilfe handgefertigter Stempel hergestellt werden. Mit Beginn der 60er Jahre malt Warhol erste Figuren, die auf Comicstrip-Vorlagen wie Batman, Dick Tracy und Superman beruhen. Darauf folgen die ersten Elvis- und Marilyn-Porträts, sowie die "Desaster"-, die "Do it Yourself"-Bilder und Campbell's Suppendosen als Ikonen der amerikanischen Konsumwelt. Die Siebdruck-Serien werden 1962 in der New Yorker Stable Gallery gezeigt und sorgen innerhalb von kürzester Zeit für einen kometenhaften Aufstieg des Künstlers. In der "Factory", seinem Atelier, das Wohn- und Arbeitsstätte zugleich für ihn und seine Mitarbeiter ist, macht sich Warhol die Künstlichkeit der Konsumkultur zum künstlerischen Thema. Hier entstehen die Serien aus dem gesamten Bereich des Alltäglichen und Trivialen wie die Coca-Cola-Flaschen oder die Dollarnoten. Als quasi Erweiterung des Mediums Bild konzentriert sich Warhol Ende der 60er auf Filme, Theater und multimediale Happenings mit der Band "The Velvet Underground". Zudem gründet er die Zeitschrift "Interview". 1968 verübt Valerie Solanas ein Attentat auf Warhol, bei dem er angeschossen und schwer verletzt wird. In den 70ern wendet sich Warhol wieder dem Tafelbild zu, dann arbeitet der Künstler mit Basquiat und Clemente zusammen und produziert die Fernsehsendung: "Andy Warhol Television".
Während Warhol zunächst die druckgrafischen Arbeiten immer nach einem Original schafft, ist die "Mao"-Mappe das erste Werk, bei dem Gemälde und Serigrafie zur selben Zeit entstehen. Als Vorlage dient Andy Warhol das Mao-Porträt auf dem "Kleinen roten Buch" - auch als "Mao-Bibel" bekannt. Die "Mao"-Folge ist neben "Vote McGovern" (Feldman/Schellmann/Defendi 84) das erste von mehreren politisch motivierten Porträts. Noch stärker als bei "Vote McGovern" ist in der "Mao"-Folge erstmals die Serigrafie-Darstellung durch einen sichtbaren Zeichenstrich vom Künstler pointiert. Diese Individualisierung der einzelnen Farbvarianten bleibt fortan für eine längere Phase charakteristisch für Warhols Gestaltungsweise.
Warhol gilt als Hauptvertreter der Pop-Art, der mit seinen Arbeiten die herrschenden Auffassungen von Kunst und Ästhetik radikal verändert, indem er den Gedanken des Pop auf eine vielfältige Art in seine Kunstproduktion zu übertragen weiß. Durch die Rücknahme des Originalitäts- und Kreativitätsanspruchs nimmt er bereits konzeptuelle Tendenzen der späteren Kunstentwicklung vorweg: Serie statt Individualität lautet sein künstlerisches Credo. In seinen letzten Lebensjahren fördert Warhol andere Künstler wie Keith Haring oder Robert Mapplethorpe. Nach seinem Tod eröffnet seine Heimatstadt Pittsburgh in Pennsylvania ihm zu Ehren das "Andy Warhol Museum". [SM].
335
Andy Warhol
Aus: Mao, 1972.
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