Auktion: 527 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 11.06.2022 in München button next Lot 347

 

347
Artur Volkmann
Silen, auf Esel reitend, 1899.
Bronze, teilweise schwarzbraun und auf der Plin...
Schätzung:
€ 4.000
Ergebnis:
€ 5.000

(inklusive Aufgeld)
Silen, auf Esel reitend. 1899.
Bronze, teilweise schwarzbraun und auf der Plinthe rötlich patiniert.
Auf der Plinthe signiert und datiert "A. Volkmann, Rom / April 1899". Gesamt: 68,5 x 57 x 27,5 cm (26,9 x 22,4 x 10,8 in).
Auf rotem Marmorsockel.

PROVENIENZ: Privatsammlung Bayern.

LITERATUR: Anette Niethammer, Wie auf den Tag das Abendsonnenlicht: Hans von Marées' Meisterschüler Artur Volkmann (1851-1941), Nordhausen 2006, S. 363-366, S. 486-487, Nr. 136 (m. Abb.).

Die Figur des Silen entstammt der griechischen Mythologie. Als Lehrer von Dionysos oder dessen Begleiter bei seinen rauschhaften Umzügen ist er ein Wesen der Natur, der Triebe und des Instinkts. In der Kunst etabliert sich seit der Wiederentdeckung der Mythologie in der frühen Neuzeit das Motiv des trunkenen Silenen, oftmals dargestellt mit den Mänaden im Tross des Bacchus auf einem Esel reitend. Gerade am Ende des 19. Jahrhunderts werden die Typen der Mythologie in ihrer allgemeinen Aussage wiederentdeckt, allen voran durch Friedrich Nietzsche mit dem philosophischen Begriffspaar des Apollinisch-Dionysischen, der Veranlagung des Menschen zwischen Ratio und Rausch. Der Silen fügt den ansonsten von einem schönlinigen, idealen Klassizismus geprägten Plastiken Volkmanns eine weitere Dimension hinzu, die seine künstlerische Arbeit in engem Austausch mit den Diskursen seiner Zeit zeigen. Artur Volkmann studiert ab 1873 Bildhauerei in Dresden und Berlin. Ab 1876 ermöglicht ihm ein zweijähriges Stipendium einen Aufenthalt in Rom, wo er für die anschließenden Jahrzehnte seine Wahlheimat findet. Dort macht er die Bekanntschaft mit dem Maler Hans von Marées, der ihn künstlerisch wesentlich beeinflusst. Lediglich aus finanziellen Gründen kehrt Volkmann immer wieder für einige Zeit nach Deutschland zurück, um sich neue Aufträge zu sichern. In Zwiesprache mit der Antike, ihrer „edlen Einfalt und stillen Größe“ entstehen Bildwerke und Plastiken antiker Figuren wie Bacchus, Psyche, Aphrodite, die sich einem neuen Klassizismus in der Vereinfachung der Form und Betonung der Linie verschreiben, aber dennoch eine gewisse Natürlichkeit ohne Idealisierung auszudrücken versuchen. 1911 siedelt Volkmann, inzwischen zum Professor berufen, nach Frankfurt am Main über, wo er ein Atelier am Städelschen Institut innehat. Er gehört zu dem Kreis der Künstler, die sich im ausgehenden 19. Jahrhundert weiterhin dem Erbe der griechisch-römischen Antike verpflichtet fühlen. [KT]



347
Artur Volkmann
Silen, auf Esel reitend, 1899.
Bronze, teilweise schwarzbraun und auf der Plin...
Schätzung:
€ 4.000
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€ 5.000

(inklusive Aufgeld)

 


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