82
Alexej von Jawlensky
Variation, Ca. 1916.
Öl auf Papier mit Leinwandprägung
Schätzung:
€ 100.000 Ergebnis:
€ 168.750 (inklusive Aufgeld)
Variation. Ca. 1916.
Öl auf Papier mit Leinwandprägung.
Jawlensky/Pieroni-Jawlensky 809. 36 x 27,3 cm (14,1 x 10,7 in).
Verso eine weitere "Variation" aus der gleichen Zeit. [SM].
• Aus der ersten wichtigen Werkreihe, der auf dem internationalen Markt begehrten Serie „Variation über ein landschaftliches Thema“.
• Variation: Emotionale Verdichtung von motivischen Elementen.
• Fensterbild: in Erinnerung an St. Prex.
• Inspirierender Malstil von nochmals gesteigerter, lichter Expressivität.
PROVENIENZ:
Galerie Beyeler, Basel (1961-1967).
Galerie Aenne Abels, Köln.
Privatsammlung Berlin.
AUSSTELLUNG:
The Blue Four, Hamilton Galleries, London, 1964, Kat.-Nr. 23.
„In harter Arbeit und mit größter Spannung fand ich nach und nach die richtigen Farben und Formen, um auszudrücken, was mein geistiges Ich verlangte.“
Alexej von Jawlensky, zit. nach: Armin Zweite, Annegret Hoberg (Hrsg.), Der Blaue Reiter im Lenbachhaus, München 1991, S. 210.
Öl auf Papier mit Leinwandprägung.
Jawlensky/Pieroni-Jawlensky 809. 36 x 27,3 cm (14,1 x 10,7 in).
Verso eine weitere "Variation" aus der gleichen Zeit. [SM].
• Aus der ersten wichtigen Werkreihe, der auf dem internationalen Markt begehrten Serie „Variation über ein landschaftliches Thema“.
• Variation: Emotionale Verdichtung von motivischen Elementen.
• Fensterbild: in Erinnerung an St. Prex.
• Inspirierender Malstil von nochmals gesteigerter, lichter Expressivität.
PROVENIENZ:
Galerie Beyeler, Basel (1961-1967).
Galerie Aenne Abels, Köln.
Privatsammlung Berlin.
AUSSTELLUNG:
The Blue Four, Hamilton Galleries, London, 1964, Kat.-Nr. 23.
„In harter Arbeit und mit größter Spannung fand ich nach und nach die richtigen Farben und Formen, um auszudrücken, was mein geistiges Ich verlangte.“
Alexej von Jawlensky, zit. nach: Armin Zweite, Annegret Hoberg (Hrsg.), Der Blaue Reiter im Lenbachhaus, München 1991, S. 210.
Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs mussten alle Russen, so auch Alexej von Jawlensky, Deutschland binnen zwei Tagen verlassen. Er entscheidet sich im Gegensatz zu Wassily Kandinsky, der nach Moskau zurückkehrt, mit seiner Familie und Marianne von Werefkin München zu verlassen, in die Schweiz auszureisen und sich in St. Prex am Genfer See in der Nähe von Freunden niederzulassen. Jawlensky mietet dort eine Wohnung und hat nun kein eigenes Atelier mehr, sondern nur ein kleines Arbeitszimmer, dessen Fensterausblick fortan grundlegend wird für die zunächst werkbeherrschende Serie der "Variationen über ein landschaftliches Thema", die hier während der in der Schweiz verbrachten Jahre entsteht. Ausgehend vom Blick aus seinem Fenster der beengten neuen Wohnung, malt er zunächst auf einem ganz bestimmten, leinenstrukturierten Papier, später auch auf Malpappe Variationen des Gesehenen. In der ihm eigenen, nachdrücklichen und intensiven Art der Aufarbeitung eines malerischen Problems entwickelt er dieses Motiv über Jahre hinweg höchst variantenreich weiter. Zunehmend befreit er sich von der gesehenen Ansicht und der strengen Anordnung von realer Form und Farbe, so dass die Landschafts-Variationen zunehmend als „abstrakt“ angesehen werden können. Mit der Ausreise lässt Jawlensky nicht nur viele persönliche Dinge in München zurück, sondern – so scheint es – auch die Themen und den Stil seiner bisherigen Malerei. Der mit seinem Aufenthalt in Bordighera im Frühjahr 1914 sich andeutende Malstil von nochmals gesteigerter, lichter Expressivität in spielerisch inszenierten Motiven begleiten den Künstler in sein neues Domizil, wo erstmals die in sein Bildprogramm tief eingreifenden Variationen, die ersten Serien entstehen: Hier malt er, auch mehrmals täglich, den immer gleichen Blick aus seinem Atelierfenster auf den Vorgarten mit den verschiedenen Baumarten und Büschen, dem Himmel über dem Weg zum See, vorbei an einem nachbarlichen Haus zu einem charakteristischen Spiel zwischen Formen und Farben, „inspiriert von der jeweiligen Naturstimmung mit meinem Geist“, so Jawlensky in seinen Lebenserinnerungen. Ausgehend von einem ersten Blick (etwa die „Variation, der Weg. Mutter aller Variationen“, wohl kurz nach der Ankunft im Herbst 1914 entstanden, Abb.) löst er sich in der Folge dieser sogenannten Variationen von der Naturgegebenheit. Die einmal gefundenen Formen werden immer wieder versatzstückhaft in die Komposition einfügt, erreichen das Ziel über die Farbe, und das in einer so genialen Weise, dass die Variationen, obwohl formal ähnlich, sich immer neuen Interpretationen öffnen. Farbe und Form dominieren und gewinnen also an Intensität, wirken wie die Verklärung eines Motivs, werden zu einer bildhaften Idee: Ein Fensterausblick, den Jawlensky zunächst in angenäherter Realität festhält, gerät zum Urtyp einer langen Reihe von Variationen, die in ihrer späteren Gestaltung kaum mehr etwas von der ursprünglichen Landschaft erahnen lassen. Die immer weiterführende Abstraktion, die Jawlenskys Suchen nach dem Urbild verdeutlicht, ist in allen drei aufeinanderfolgenden Themengruppen – den Variationen, den konstruktiven Köpfen und den Meditationen – von ihm konsequent verfolgt worden. [MvL]
82
Alexej von Jawlensky
Variation, Ca. 1916.
Öl auf Papier mit Leinwandprägung
Schätzung:
€ 100.000 Ergebnis:
€ 168.750 (inklusive Aufgeld)
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