Auktion: 599 / Rare Books am 24.11.2025 in Hamburg
Lot 425000261

425000261
Johann Wolfgang von Goethe
G 13: Brief von Schreiberhand an H. C. A. Eichstädt. 8 Spalten., 1804.
Schätzpreis: € 5.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Johann Wolfgang von Goethe
Brief von Schreiberhand (J. L. Geist), eigenhändig signiert "G". Weimar, 7. Januar 1804. 8 Spalten (auf 2 Doppelblättern). 33 : 20 cm. - Dazu: Gedruckte Beilage des Hamburgischen Correspondenten . 1 Bl.
Ausführliches und inhaltsreiches Schreiben an Eichstädt bezüglich geplanter Artikel für die Jenaische Allgemeine Literaturzeitung.
Zweiteiliger, jeweils in mehreren Punkten ausgeführter Brief an Eichstädt als Herausgeber der erwähnten Zeitschrift (JALZ). Der erste Teil enthält Pläne und Ideen, die Goethe gemeinsam mit dem bekannten Philologen Friedrich August Wolf erörtert hat.
1. Goethe schlägt vor, daß J. H. Voß eine Karte der alten Geographie als Titelkupfer des zweiten Quartals der JALZ beitragen könnte. - Tatsächlich erschien von Voß die Hesiodische Welttafel als Titelkupfer des dritten Quartals.
2. Wolf will die Werke Cesarottis rezensieren, soweit sie auf Homer Bezug haben. - Dieses Vorhaben kam nicht zur Ausführung.
3. und 4. Betrifft Sprachbemerkungen und Rezensionen von Wolf.
Darauf folgen weitere Überlegungen, zusammengefaßt in 12 Punkten, "da ich wohl später als ich dachte wieder nach Jena zurückkehren werde".
1. Betrifft Fritz von Stein, den Sohn von Charlotte von Stein, der von Goethe in seinem Haus erzogen wurde. ".. Muntern Sie ihn ja auch auf, dass er das Interesse für diese Anstalt [die Literaturzeitung] in seinem Wirkungskreis verbreite. Er kann in manchem Sinne sehr nützich sein und ist ein höchst wackerer, wohldenkender junger Mann .."
2. Über die von Goethe angefangene "Vorerinnerung" zu JALZ, die zu schreiben er aber nicht die Muße hatte und daher Eichstädt bittet, einen Entwurf zu machen.
3. Dankt Eichstädt für die verläßliche Zusammenarbeit. "Schon Serenissimo war die erste Division unserer Kanonirboote am Neujahrstag sehr angenehm". Diese Metapher, eine Anspielung auf Napoleons beabsichtige Landung in England, bezieht sich auf den Kampf der Jenaer Literaturzeitung gegen die Hallische Literaturzeitung. "Bleiben Sie überzeugt daß ich gewiß bey einer Anstalt fest halte, welcher Sie mit so viel männlicher Fertigkeit und Gewandheit vorstehn. Ich habe noch gar manches im Sinne das ich nach und nach, wie das Geschäft weiter rückt, entwickeln werde. Die Theilnahme solcher Männer wie Voß und Wolf ist ganz unschätzbar .."
4. Will "bald eine andere kleine Kunstnachricht" schicken, anstatt seinen Artikel über eine Zeichnung von Joh. Martin Wagner zu überarbeiten.
5. Will Johann Friedrich Reichardts Briefe besprechen. "Dergleichen Beyträge kann ich in meiner jetzigen Lage wohl liefern, ob ich gleich die ernsteren Dinge außer Acht lasse".
6. Bittet um ein weiteres Belegexemplar.
7. Über J. H. Meyers Rezension von Joh. H. Füßlis Vorlesungen über die Malerei .
8. "Mit Falk will ich suchen die Sache abzuthun".
9. "Noch einen Gedanken muß ich mittheilen: Ich wünschte daß wir, im Stillen den Character aller mit uns gleichzeitigen critischen Blätter beobachten .. denn wenn man andere beobachtet kommt man weniger in den Fall einseitig zu werden .."
10. Schickt die [hier vorhandene] Beilage des Hamburgischen Correspondenten vom 30.12.1803 mit einer Anzeige der JALZ.
11. bis 12. Das erste Heft von Beckers Augusteum liege vor, ebenso ein Gothaisch-Reichardtscher Brief. "Überhaupt wird es gut seyn, mancher Bücher, sobald sie heraus kommen, in gedrängter Kürze zu erwähnen .. Leben Sie recht wohl und empfehlen mich H. Hofrath Voß recht vielmals".
LITERATUR: WA-Nr. 04803.
Letter by Goethe's secretary Geist, with autograph signature "G". Detailed and informative letter to Eichstädt regarding articles for the Jenaische Allgemeine Literaturzeitung. 8 columns (on 2 double leaves). 33 : 20 cm.
Brief von Schreiberhand (J. L. Geist), eigenhändig signiert "G". Weimar, 7. Januar 1804. 8 Spalten (auf 2 Doppelblättern). 33 : 20 cm. - Dazu: Gedruckte Beilage des Hamburgischen Correspondenten . 1 Bl.
Ausführliches und inhaltsreiches Schreiben an Eichstädt bezüglich geplanter Artikel für die Jenaische Allgemeine Literaturzeitung.
Zweiteiliger, jeweils in mehreren Punkten ausgeführter Brief an Eichstädt als Herausgeber der erwähnten Zeitschrift (JALZ). Der erste Teil enthält Pläne und Ideen, die Goethe gemeinsam mit dem bekannten Philologen Friedrich August Wolf erörtert hat.
1. Goethe schlägt vor, daß J. H. Voß eine Karte der alten Geographie als Titelkupfer des zweiten Quartals der JALZ beitragen könnte. - Tatsächlich erschien von Voß die Hesiodische Welttafel als Titelkupfer des dritten Quartals.
2. Wolf will die Werke Cesarottis rezensieren, soweit sie auf Homer Bezug haben. - Dieses Vorhaben kam nicht zur Ausführung.
3. und 4. Betrifft Sprachbemerkungen und Rezensionen von Wolf.
Darauf folgen weitere Überlegungen, zusammengefaßt in 12 Punkten, "da ich wohl später als ich dachte wieder nach Jena zurückkehren werde".
1. Betrifft Fritz von Stein, den Sohn von Charlotte von Stein, der von Goethe in seinem Haus erzogen wurde. ".. Muntern Sie ihn ja auch auf, dass er das Interesse für diese Anstalt [die Literaturzeitung] in seinem Wirkungskreis verbreite. Er kann in manchem Sinne sehr nützich sein und ist ein höchst wackerer, wohldenkender junger Mann .."
2. Über die von Goethe angefangene "Vorerinnerung" zu JALZ, die zu schreiben er aber nicht die Muße hatte und daher Eichstädt bittet, einen Entwurf zu machen.
3. Dankt Eichstädt für die verläßliche Zusammenarbeit. "Schon Serenissimo war die erste Division unserer Kanonirboote am Neujahrstag sehr angenehm". Diese Metapher, eine Anspielung auf Napoleons beabsichtige Landung in England, bezieht sich auf den Kampf der Jenaer Literaturzeitung gegen die Hallische Literaturzeitung. "Bleiben Sie überzeugt daß ich gewiß bey einer Anstalt fest halte, welcher Sie mit so viel männlicher Fertigkeit und Gewandheit vorstehn. Ich habe noch gar manches im Sinne das ich nach und nach, wie das Geschäft weiter rückt, entwickeln werde. Die Theilnahme solcher Männer wie Voß und Wolf ist ganz unschätzbar .."
4. Will "bald eine andere kleine Kunstnachricht" schicken, anstatt seinen Artikel über eine Zeichnung von Joh. Martin Wagner zu überarbeiten.
5. Will Johann Friedrich Reichardts Briefe besprechen. "Dergleichen Beyträge kann ich in meiner jetzigen Lage wohl liefern, ob ich gleich die ernsteren Dinge außer Acht lasse".
6. Bittet um ein weiteres Belegexemplar.
7. Über J. H. Meyers Rezension von Joh. H. Füßlis Vorlesungen über die Malerei .
8. "Mit Falk will ich suchen die Sache abzuthun".
9. "Noch einen Gedanken muß ich mittheilen: Ich wünschte daß wir, im Stillen den Character aller mit uns gleichzeitigen critischen Blätter beobachten .. denn wenn man andere beobachtet kommt man weniger in den Fall einseitig zu werden .."
10. Schickt die [hier vorhandene] Beilage des Hamburgischen Correspondenten vom 30.12.1803 mit einer Anzeige der JALZ.
11. bis 12. Das erste Heft von Beckers Augusteum liege vor, ebenso ein Gothaisch-Reichardtscher Brief. "Überhaupt wird es gut seyn, mancher Bücher, sobald sie heraus kommen, in gedrängter Kürze zu erwähnen .. Leben Sie recht wohl und empfehlen mich H. Hofrath Voß recht vielmals".
LITERATUR: WA-Nr. 04803.
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