Auktion: 600 / Evening Sale am 05.12.2025 in München button next Lot 29

 

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Christo
Wrapped Reichstag (Project for Berlin) (2-teilig), 1979.
Mischtechnik. Bleistift, Kohle, Pastellkreide, ...
Schätzpreis: € 80.000 - 120.000
+
Christo
1935 - 2020

Wrapped Reichstag (Project for Berlin) (2-teilig). 1979.
Mischtechnik. Bleistift, Kohle, Pastellkreide, Wachsstift, Stoff, Bindfaden und Karte.
Auf dem oberen Teil rechts unten signiert und datiert. Am Unterrand betitelt und bezeichnet "WRAPPED REICHSTAG (PROJECT FOR BERLIN) PLATZ DER REPUBLIK, REICHSTAGPLATZ, SCHEIDEMANNSTR., BRANDENBURGER TOR". Auf dem unteren Teil mit Maßangaben und Konstruktionshinweisen bezeichnet. Beide Teile verso mit Hängeanweisung bezeichnet. Oberer Teil: 27,9 x 70,9 cm (10,9 x 27,9 in). Unterer Teil: 56 x 70,9 cm (22,04 x 27,55 in).


• Wie kein anderes Bauwerk vereint der Reichstag Geschichte, Symbolkraft und Emotion – genau das machte ihn zu Christos spektakulärstem und ikonischstem Projekt.
• 1995 realisiert, wird "Wrapped Reichstag (Project for Berlin)" zum internationalen Symbol der deutschen Wiedervereinigung.
• Frühe Arbeit aus der konzeptuellen Entwicklungsphase des weltberühmten Projekts, das erst nach dem Fall der Mauer realisiert werden konnte.
• Collage von fesselnder Ästhetik und Stofflichkeit.
• Seit über 30 Jahren Teil einer bedeutenden Berliner Privatsammlung
.

Wir danken Herrn Matthias Koddenberg, Christo and Jeanne-Claude Foundation, New York, für die freundliche Auskunft.

PROVENIENZ: Obelisk Gallery, Boston (verso jeweils mit einem Etikett).
Privatsammlung Berlin (seit 1987, Sotheby's London).

LITERATUR: Sotheby's, London, 7031. Auktion, 4.12.1986, Los 640 (m. Abb.).

Aufrufzeit: 05.12.2025 - ca. 17.56 h +/- 20 Min.

Die zweiteilige Arbeit "Wrapped Reichstag (Project for Berlin)" aus dem Jahr 1979 ist Teil der langjährigen konzeptuellen und künstlerischen Auseinandersetzung von Christo (in Zusammenarbeit mit seiner Lebensgefährtin Jeanne-Claude) mit dem Deutschen Reichstagsgebäude in Berlin. Das Werk gehört zu einer Serie von Vorstudien, Collagen und Modellen, mit denen der Künstler sein groß angelegtes Verhüllungsprojekt vorbereitet, das schließlich im Sommer 1995 realisiert wird.
In dieser Mischtechnik-Arbeit verschmelzen Zeichnung, Collage und Malerei zu einer kraftvollen, visionären Darstellung des verhüllten Reichstags und sind somit nicht nur herausragendes Kunstwerk, sondern auch historisch wertvolles Zeitzeugnis. Das Werk zeigt das Gebäude in monumentaler Präsenz, vollständig in Stoff gehüllt, mit Seilen umspannt, eine ästhetische Vorschau auf die spätere Realisierung. Die typischen Materialien wie Stoff, Schnüre sowie Pastellkreide und eine Karte sind collagiert und kombiniert mit präzisen architektonischen Skizzen. Diese visuelle und materielle Vielschichtigkeit unterstreicht den Prozesscharakter von Christos Kunst. Die Idee, der Entwurf und die Ausführung werden als gleichwertige Ebenen des künstlerischen Schaffens verstanden.
Inhaltlich lässt sich das Projekt im Kontext von Politik, Geschichte und öffentlichem Raum verorten. Der Reichstag, ein Symbol deutscher Geschichte, steht bei der Entstehung des Werks noch als nur teilweise genutztes Parlamentsgebäude im geteilten Berlin – ein Denkmal des Unvollendeten und der gescheiterten Demokratieversuche. Christos Vision, dieses historische Gebäude einzuhüllen, ist nicht nur eine formale Geste, sondern eine radikale künstlerische Intervention in die kollektive Erinnerungskultur. Die Verhüllung soll die Aufmerksamkeit auf das Bauwerk selbst lenken, es seiner Funktion entkleiden und es gleichzeitig neu aufladen, als temporäres Kunstwerk und als Ort der Reflexion – künstlerisch, gesellschaftlich sowie politisch.
Die 1979 entstandene Arbeit zeigt dabei nicht nur Christos charakteristische Handschrift, sondern dokumentiert einen entscheidenden Moment in der Entwicklung des Projekts, das über ein Jahrzehnt lang politisch höchst umstritten ist und erst nach dem Fall der Mauer genehmigt wird. In der Retrospektive nimmt "Wrapped Reichstag (Project for Berlin)" daher eine bedeutende Stellung als künstlerisches Zeugnis des langen Entstehungsprozesses ein, als Teil einer Kunst, die nicht das Objekt selbst, sondern die Veränderung von Wahrnehmung und Raum ins Zentrum stellt. Im Jubiläumsjahr 2025 wird das legendäre "Wrapped Reichstag"-Projekt von Christo und Jeanne-Claude als eine Hommage durch eine beeindruckende Lichtinstallation neu zum Leben erweckt und erinnert eindrucksvoll an die Kraft visionärer Kunst im öffentlichen Raum. [MH]



 

Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Christo "Wrapped Reichstag (Project for Berlin) (2-teilig)"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 1.000.000 Euro: hieraus Aufgeld 34 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 1.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 29 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 1.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 1.000.000 Euro: hieraus Aufgeld 29 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 1.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 23 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 1.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer von 7 % erhoben.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.

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