Carl Spitzweg
1808 - 1885

Nachtwanderer im Mondschein. Um 1860.
Öl auf Holz.
Verso mit diversen Nummerierungen und Bezeichnungen. 15,2 x 11,7 cm (5,9 x 4,6 in) [KA].


• Das Werk gehört zu den eindrucksvollen Beispielen seiner nächtlichen Stadtbilder, in denen Spitzweg das stille Leben einfacher Figuren mit feinem Humor und poetischer Melancholie verbindet.
• In der Gestalt des Nachtwächters verdichtet sich Spitzwegs Verständnis von menschlicher Würde und stiller Pflichterfüllung - ein Sinnbild jener kontemplativen Welt, die sein Oeuvre zu einem Inbegriff biedermeierlicher Romantik macht.
• Das gedämpfte, silbrige Mondlicht modelliert Architektur und Figur und offenbart Spitzwegs Fähigkeit, aus Dunkel und Dämmerung eine fast metaphysische Atmosphäre der Einsamkeit und Ruhe zu schaffen.

Mit einer Fotoexpertise von Herrn Günther Roennefahrt vom 7. April 1959.
Wir danken Herrn Detlef Rosenberger, der das Werk im Original begutachtet hat, für die wissenschaftliche Beratung.

PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (verso ehemals mit dem Nachlassstempel).
Wohl Sammlung Otto Spitzweg, München.
Sammlung Max Fessler, Pforzheim (bis 1926: Rudolf Bangel, Frankfurt a. M.).
Wohl Galerie Gerstenberger, Chemnitz.
Rheinischer Privatbesitz (wohl Ende 1926 vom Vorgenannten erworben).
Privatsammlung Süddeutschland (wohl 1960 bei Leo Spik, Berlin/Bad Kissingen, seither in Familienbesitz).

LITERATUR: Siegfried Wichmann, Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002, Nr. 1298 (m. Abb.).
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Rudolf Bangel, 1074. Auktion, Ausgewählte Werke der Malerei: u. a. die Privatgalerie Senator Max Fessler, Pforzheim; deutsche und französische Schule des XIX. und XX. Jahrhunderts, 11.5.1926, Los 142 (m. Abb., Taf. 14).
Leo Spik, Bad Kissingen, Auktion 431, 10.6.1960, Los 72 (m. Abb.).
Günther Roennefahrt, Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, München 1960, WVZ-Nr. 709 (m. Abb.).