Auktion: 479 / Klassiker des 20. Jahrhunderts I am 08.12.2018 in München Lot 828

 

828
Lovis Corinth
Chrysanthemen im Krug, 1918.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 180.000
Ergebnis:
€ 312.500

(inkl. Käuferaufgeld)
Chrysanthemen im Krug. 1918.
Öl auf Leinwand.
Berend-Corinth 749. Links oben signiert und datiert. 71 x 50,5 cm (27,9 x 19,8 in).

PROVENIENZ: Dr. M. Goldschmidt, Berlin.
Graphisches Kabinett, Bremen (1926).
Dr. Theodor Kottmeier, Bremen (vom Vorgenannten erworben).
Sammlung Ludwig Roselius, Bremen (verso auf einem Etikett mit der Angabe "Original aus der Sammlung Roselius, Bremen").
Kunstsalon Abels, Köln (1953, auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Privatsammlung Deutschland/Schweiz.
Privatsammlung Schweiz (vom Vorgenannten durch Erbschaft erhalten).

AUSSTELLUNG: Lovis Corinth. Gedächtnisausstellung, Graphisches Kabinett, Bremen 1926.
Zur Eröffnung im eigenen Haus. Hermann und Günther Abels, Köln 1953.

LITERATUR: Wilhelm Hausenstein. Lovis Corinth, in: Die Kunst und das schöne Heim 56, 1957/58, S. 361-378.
"[Corinth] hat Blumenstücke gemalt, die von unendlicher Zartheit sind. Er konnte die feinen Rosen mit ihren weich anschmiegenden Blütenblättern hinzaubern, daß ihr frischer Duft aus dem Bilde sprach, er konnte das brennende Leuchten des Rot und die tief dunkle Glut der Rosen, der Dahlien und Crysanthemen im Bilde verewigen [..]"
Karl Schwarz, Verfasser des grafischen Werkverzeichnisses, zit. nach: Lovis Corinth. Eine Dokumentation, Tübingen 1979, S. 238.

Den besonderen Reiz von Corinths Blumenstillleben, die er in meisterlicher Zartheit und haptischer Präsenz auf die Leinwand zu setzen wusste und die auf den ersten Blick gar nicht so recht zur derben Erscheinung des Künstlers passen wollen, hat Karl Schwarz (1885-1962), der Verfasser des druckgrafischen Werkverzeichnisses, in seiner Autobiografie mit den folgenden Worten umschrieben: "Corinth, der Kraftmensch, der mit dem Pinsel bis zur Brutalität gewaltsam sein konnte, der die Farbenglut wie frisches Blut in sich trank und die gewagtesten Kompositionen zustande brachte, dem Leben und Schaffen Kraftäußerung bedeutete und in diesem zügellosen Ausströmen seiner einmaligen Natur Entsetzen erregen konnte, war doch auch in gewisser Hinsicht ein lyrischer Künstler. Er hat Blumenstücke gemalt, die von unendlicher Zartheit sind. Er konnte die feinen Rosen mit ihren weich anschmiegenden Blütenblättern hinzaubern, daß ihr frischer Duft aus dem Bilde sprach, er konnte das brennende Leuchten des Rot und die tief dunkle Glut der Rosen, der Dahlien und Crysanthemen im Bilde verewigen [..]" (Karl Schwarz, Verfasser des grafischen Werkverzeichnisses, zit. nach: Lovis Corinth. Eine Dokumentation, Tübingen 1979, S. 238). Und so überrascht es nicht, dass zahlreiche dieser üppigen Blumenarrangements, die wie unsere schönen "Chrysanthemen im Krug" ebenfalls um 1920 entstanden sind, sich heute in bedeutenden öffentlichen Sammlungen befinden, wie unter anderem in der Österreichischen Galerie Belvedere in Wien (Berend-Corinth 854), der Nationalgalerie Berlin (Berend-Corinth 939) oder der neuen Pinakothek in München (Berend-Corinth 932c). [JS]



828
Lovis Corinth
Chrysanthemen im Krug, 1918.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 180.000
Ergebnis:
€ 312.500

(inkl. Käuferaufgeld)