Auktion: 541 / Kunst nach 1945 / Contemporary Art am 09.06.2023 Lot 121003083

 
abbildung folgt


121003083
Emil Schumacher
Abakir, 1965.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 40.000 - 60.000
+
Abakir. 1965.
Öl auf Leinwand.
Unten mittig signiert und datiert (in die nasse Farbe geritzt). Verso auf dem Keilrahmen handschriftlich signiert und betitelt. 70 x 50 cm (27,5 x 19,6 in).

• Bewegte Arbeit eines der bedeutendsten Vertreter des deutschen Informel.
• 1959, 1964 und 1977 Teilnahme an der documenta II, III und 6 in Kassel
.

Die Arbeit ist im Archiv unter der Nr.0/2 registriert und wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen.

PROVENIENZ: Galerie Alice Pauli, Lausanne, (verso auf der Leinwand mit einem Etikett).
Privatsammlung Carsten und Charlotte Grodtmann, Schweiz. (erworben 1971, seitdem in Familienbesitz).

AUSSTELLUNG: Galerie Alice Pauli, Lausanne.

Die Gemälde von Emil Schumacher zeichnen sich durch das Malen mit dem Material aus. Er taucht in die Farbe ein, verändert ihre Konsistenz zum erdhaften und modelliert mit ihr die Bildgestalt. Mehrere Schichten Rot-Orange durchdringen ein vulkanisch anmutendes Schwarz. Damit begibt er sich auf den gestalterischen Weg, der letztendlich in dem rigorosen Aktionismus der "Hammerbilder" und der Zersörung und Beschädigung des Bildträgers münden wird. In den Arbeiten Mitte der 60er jahre hebt Emil Schumacher den Dualismus von Grund und malerischer Form auf, er verdrängt die kompositionelle Gliederung zugunsten einer homogenen Farbschicht. Durch brachiale Oberflächenbehandlung, hier mit einer tiefen, breiten Furche um das zentrale Rot herum, gewinnt die Leinwande an Plastizität. Farbe ist nicht mehr in rein farbgebender Funktion, sondern erhält durch die immanente Materialität eine für sich selbst sprechende Dynamik. [EH]