Auktion: 540 / Evening Sale / Sammlung Hermann Gerlinger am 09.06.2023 in München Lot 123000135

 

123000135
Serge Poliakoff
Composition abstraite, 1967.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 120.000 - 150.000
+
Composition abstraite. 1967.
Öl auf Leinwand.
Poliakoff 67-77. Links unten signiert. 92 x 73 cm (36,2 x 28,7 in).
Die Arbeit ist im Archiv Serge Poliakoff, Paris, unter der Nummer 967047 verzeichnet.
• Reizvoll-dynamischer Dialog von Farbe und Geometrie.
• Durch das bewegte Wechselspiel von Auflockerung und Verdichtung erzeugt Serge Poliakoff eine Komposition von kraftvoller Brillanz.
• Die farbstarken Arbeiten der 1950er und 60er Jahre gelten als die gefragtesten des Künstlers auf dem internationalen Auktionsmarkt (Quelle: artprice.com).
• In experimentellem Umgang mit Form, Farbe und Komposition entwickelt Poliakoff seine ganz eigenen, unverwechselbaren Bildprinzipien
.

Wir danken Herrn Thaddée Poliakoff für die freundliche Beratung.

PROVENIENZ: Sammlung Ottomar Lampe, Kiel.
Galerie Semiha Huber, Zürich (verso auf dem Keilrahmen mit dem Etikett).
Privatsammlung Norddeutschland.

Belebte Farbfelder stoßen in einer dynamischen Komposition aneinander, verzahnen sich, bilden halb geordnete, spannungsvolle Rhythmen. In "Composition abstraite" (1967) finden sich die charakteristischen Merkmale der späten Schaffenszeit Serge Poliakoffs vereint, verbunden zu der enormen Prägnanz und Ausdruckskraft, die den Höhepunkt seines Œuvres kennzeichnen. Die kraftvolle Inszenierung der Flächen steigert die Belebtheit der Komposition, die sich durch Hervorhebungen mittels intensiver Farbakzente in Goldgelb, Rot und abgetöntem Weiß um ein exponiertes Zentrum arrangiert.

Angeregt durch prägende Bekanntschaften mit kunstschaffenden Persönlichkeiten wie Robert und Sonia Delaunay, Wassily Kandinsky oder Otto Freundlich steigert sich in den 1930er Jahren Poliakoffs Interesse an den Ausdruckfähigkeiten der Farbe und lässt sein Werk nach figürlichen Anfängen abstrakter werden. Innerhalb weniger Jahre entwickelt er eine unverwechselbare Kompositionstechnik und damit eine einzigartige Bildsprache, die ihm schnell große Anerkennung einbringt. In der Galerie L'Esquisse in Paris findet 1945 die erste seiner Ausstellungen statt, auf der ausschließlich abstrakte Werke gezeigt werden. Nachdem er seit seiner Flucht aus Russland im Jahr 1917 sein finanzielles Auskommen für Jahrzehnte mit seiner Musik sichern muss, wird es ihm ab den frühen 50er Jahren möglich, sich gänzlich der Malerei zu widmen.

In seinen Gemälden erforscht Serge Poliakoff, der heute zu den bedeutendsten Vertretern der europäischen Farbfeldmalerei zählt, die Wirkung von Geometrie, Farbe und Form in ihrem Zusammenspiel mit verschiedenen Oberflächenstrukturen. Dabei verändert er über die Jahre seine Herangehensweise, Kompositionen wie unter dem Einfluss ziehender und schiebender Kräfte zu modellieren. Die entstehende Dynamik lädt Betrachter:innen ein, die Interaktion von Farbe, Bildträger und lebendiger Formgebung zu ergründen.
In "Composition abstraite" (1967) entwickelt Poliakoff auf diesen Grundlagen eine Darstellung von suggestiver Wirkungskraft. Durch die Einbindung variiernd stark strukturierter, teils grob gekörnter Oberflächen in den einzelnen Farbsegmenten treten diese untereinander in Beziehung, heben und senken sich, entzerren und verdichten das Bildgeschehen. "Der Raum," so äußert sich Poliakoff, "nicht der Maler, muss die Formen modellieren. Sie müssen halb Skulptur, halb Architektur sein. Die geometrische Form muss sich in die organische Form verwandeln und es ist der innere Druck des Raums, der das bewirkt. Der Raum schafft die Form – nicht umgekehrt." (Serge Poliakoff, zit. nach: Serge Poliakoff. Retrospective 1938-1963, London 1963, S. 15). [AM]



 

Aufgeld und Steuern zu Serge Poliakoff "Composition abstraite"
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Zuschlagspreis bis 500.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 500.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 500.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 2.500.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 2.500.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

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Zuschlagspreis bis 500.000 Euro: hieraus Aufgeld 25 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 500.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 20 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 500.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 2.500.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 2.500.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

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