Auktion: 540 / Evening Sale am 09.06.2023 in München Lot 23

 

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Alexej von Jawlensky
Garten in Carantec, 1906.
Öl auf Malpappe
Schätzpreis: € 100.000 - 150.000
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Garten in Carantec. 1906.
Öl auf Malpappe.
Jawlensky/Pieroni-Jawlensky 150. Rechts unten signiert, verso mit der gestrichenen Bezeichnung "N. 6". Hier handschriftlich datiert, betitelt und beschriftet "106 Garten Caranto". 49,3 x 52,5 cm (19,4 x 20,6 in).

• Sprühendes Feuerwerk der Farben.
• Seltenes, frühes Werk.
• Entstanden im bretonischen Carantec im lockeren pointillistischen Duktus voll expressiver Farbigkeit.
• Der Künstler findet Inspiration in seiner unmittelbaren Umgebung und vereint Gesehenes wie auch persönliche Empfindungen zu einer raffinierten und fulminanten Komposition.
• Weitere in Carantec entstandene Arbeiten dieser wichtigen Zeit befinden sich heute in der Pinakothek der Moderne, München ("Küste bei Carantec" und "Landschaft aus Carantec mit Frau"), sowie in der Albertina Wien ("Kornfeld bei Carantec")
.

PROVENIENZ: Wohl Sammlung Adolf Elnain (1877-1945), der Wiesbadener Fotograf war Künstlern des Expressionismus wie Wassily Kandinsky und Alexej Jawlensky freundschaftlich verbunden.
Sammlung Hanna Elnain (1945 Erbschaft vom Vorgenannten, bis 1960: Stuttgarter Kunstkabinett).
Privatsammlung Süddeutschland (1960 vom Vorgenannten erworben).
Seither in Familienbesitz.

AUSSTELLUNG: Jawlensky. Wanderausstellung 1920/21, Hamburg, München, Wiesbaden, Berlin, Dresden u.a., Kat.-Nr. 91 (hier Titel "Büsche in Caranto").
L'Espressionismo. Pittura, scultura, architettura, Palazzo Strozzi, Florenz, Mai/Juni 1964, Kat.-Nr. 96, Abb. S. 53.

LITERATUR: Stuttgarter Kunstkabinett Roman Norbert Ketterer, 35. Auktion Moderne Kunst 1.Teil, 20./21.5.1960, Los 217, (m. Farbtaf. 20).

Aufrufzeit: 09.06.2023 - ca. 17.44 h +/- 20 Min.

Jawlensky, der ab 1896 mit Marianne von Werefkin in München lebt, besucht zunächst die Malschule von Anton Azbé und beginnt sich dann auf die Suche nach seinem eigenen Stil zu machen. Er reist in den folgenden Jahren im In- und Ausland, währenddessen malt er und lernt auf Ausstellungen mit großem Interesse andere Künstler kennen. Auf diesen Reisen scheint er bewusst nach den Möglichkeiten einer persönlichen Ausdrucksform zu suchen. Schon 1903 ist er erstmals in Frankreich. In seinen Lebenserinnerungen berichtet er von zwei Aufenhalten in Carantec. Doch nur für das Jahr 1906 lässt sich durch Briefe Jawlenskys ein Aufenthalt des Künstlers in dem bretonischen Dorf, nordwestlich von Brest auf einer Halbinsel gelegen, sicher belegen. Die dort entstandenen Arbeiten zeigen alle den starken Einfluss der Kunst van Goghs auf Alexej von Jawlensky. Er ist von dessen Pinselführung unmittelbar beeinflusst. So experimentiert er mit den Gestaltungsmöglichkeiten des kurz gesetzten Pinselduktus in vielfacher Weise. Carantec ist heute für seine Ursprünglichkeit und die wunderbaren Strände bekannt. Die wenigen Gemälde Jawlenskys, die eindeutig Carantec zugeordnet werden können, zeigen, dass Jawlensky vor allem andere Eindrücke aufgenommen und verarbeitet hat. Es ist die Landschaft und nicht das Meer, das ihn interessiert. Die Bewegung von Licht und Wind in den Feldern, Pflanzen und Wolken steht im Mittelpunkt seiner Darstellung. Unser Gemälde sticht aus der kleinen Gruppe der hier entstandenen Werke wie ein Solitär heraus. Es ist von allergrößter Bewegtheit. Die fein aneinandergesetzten Pinselstriche sind nicht mehr ordentlich und klar strukturierend, sondern von größtmöglich variierender Bewegtheit. Es ist nicht nur die Bewegtheit der Form, sondern auch der Farbe, die mitreißt. Es ist ein fulminantes Feuerwerk von bewegter Form und Farbe. Damit macht Alexej von Jawlensky den entscheidenden Schritt, Gefühl auch maßgeblich durch die Farbe zu transportieren. [EH]



 

Aufgeld und Steuern zu Alexej von Jawlensky "Garten in Carantec"
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Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

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Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

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