Lexikon
Escola d’Olot

Die "Schule von Olot" oder "Escola d'Olot" in Katalonien stellt den herausragendsten spanischen Beitrag zum europäischen Pleinairismus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dar. Joaquim Vayreda i Vila (1843-94), der seine Ausbildung bei dem großen katalanischen Realisten Ramón Martí i Alsina empfangen hatte, gilt als Hauptvertreter und als Gründungsvater der "Escola d'Olot".
Unter dieser Bezeichnung werden jene Künstler zusammengefasst, die sich der Natur um den Ort Olot in ihrer Freilichtmalerei widmeten. Die vulkanische Landschaft, welche die katalanische Stadt rahmt, erschien erstmals den Künstlern der "Schule von Olot" bildwürdig. Auch die "Escola d'Olot" trägt somit die Errungenschaften der Schule von Barbizon weiter: Thema der Kunst wird nun die nur pleinair zu erfassende, realistische Schönheit der bis dahin nicht als Sujet betrachteten, schlichten Natur ihrer Heimat. Landschaften stellten dementsprechend die bevorzugten Bildthemen der Maler der "Schule von Olot" dar.
Einen offiziellen Anstrich erhielt die "Escola d'Olot" Ende der 1860er Jahre mit der Gründung des "Centre Artístic-Cultural d'Olot" durch Joaquim Vayreda. Zum ersten Direktor dieser Kunstschule von Olot wurde der Maler Josep Berga i Boix ernannt. Zur "Escola d'Olot" werden neben Josep Berga i Boix und Joaquim Vayreda i Vila auch dessen Bruder Marià Vayreda i Vila, Modest Urgell, Melcior Domenge i Antiga, Enric Galwey i Garcia und zahlreiche weitere Künstler gerechnet. Die "Schule von Olot" übte großen Einfluss auf die Entwicklung der spanischen Malerei aus.